Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.16. Nov. Es ist geschehen, was du befohlen hast. Luc. 14, 22. Ich habe voll- Ach! sehnt ich mich, o HErr! von dieser Leibesbürde! Ach! schickt ich stündlich mich zu jener Himmelsruh! O daß ich doch alhier mit allem fertig würde, Was mir befohlen ist! Hilf, daß ich auch, wie du, Mein Werk vollenden mag, und frölich sagen kan: Was du befohlen hast, das ist vollbracht, gethan. Doch laß, da mir noch wird aus Schwachheit vieles fehlen, Nur dein vollbrachtes Werk allein mir tröstlich seyn: Ersetze, was mir fehlt, der Schuld mich los zu zehlen, Daß ich, ob vieles fehlt, in dir, mein Heil, allein Gerecht, vollendet sey, indessen bis zur Bahre Das mein' auch mehr vollend, und endlich friedlich fahre. 16. Nov. Es iſt geſchehen, was du befohlen haſt. Luc. 14, 22. Ich habe voll- Ach! ſehnt ich mich, o HErr! von dieſer Leibesbürde! Ach! ſchickt ich ſtündlich mich zu jener Himmelsruh! O daß ich doch alhier mit allem fertig würde, Was mir befohlen iſt! Hilf, daß ich auch, wie du, Mein Werk vollenden mag, und frölich ſagen kan: Was du befohlen haſt, das iſt vollbracht, gethan. Doch laß, da mir noch wird aus Schwachheit vieles fehlen, Nur dein vollbrachtes Werk allein mir tröſtlich ſeyn: Erſetze, was mir fehlt, der Schuld mich los zu zehlen, Daß ich, ob vieles fehlt, in dir, mein Heil, allein Gerecht, vollendet ſey, indeſſen bis zur Bahre Das mein’ auch mehr vollend, und endlich friedlich fahre. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0336" n="320"/> <div n="2"> <dateline>16. <hi rendition="#aq">Nov.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">s iſt geſchehen, was du befohlen haſt.</hi> Luc. 14, 22. <hi rendition="#fr">Ich habe voll-<lb/> endet das Werk ꝛc.</hi> Joh. 17, 4. <hi rendition="#fr">Mit Einem Opfer hat Er in<lb/> Ewigkeit vollendet alle, die geheiliget werden.</hi> Ebr. 10, 14. Thue<lb/> heute, was geſchehen kan, der morgende Tag hat auch das ſeine, und iſt un-<lb/> gewiß. Sonderlich ſchiebe keine Stunde auf, deines Heils in Chriſto ge-<lb/> wiß zu werden. Nun HErr, mache du mich recht gewiß und veſte, daß ich<lb/> mich immer mehr, ſonderlich im Tode, als einen ſchon vollendeten anſehe.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ach! ſehnt ich mich, o HErr! von dieſer Leibesbürde!</l><lb/> <l>Ach! ſchickt ich ſtündlich mich zu jener Himmelsruh!</l><lb/> <l>O daß ich doch alhier mit <hi rendition="#fr">allem fertig würde,</hi></l><lb/> <l>Was mir befohlen iſt! Hilf, daß ich auch, wie du,</l><lb/> <l>Mein Werk <hi rendition="#fr">vollenden</hi> mag, und frölich ſagen kan:</l><lb/> <l>Was du befohlen haſt, das iſt vollbracht, gethan.</l><lb/> <l>Doch laß, da mir noch wird aus Schwachheit vieles fehlen,</l><lb/> <l>Nur dein vollbrachtes Werk allein mir tröſtlich ſeyn:</l><lb/> <l>Erſetze, was mir fehlt, der Schuld mich los zu zehlen,</l><lb/> <l>Daß ich, ob vieles fehlt, <hi rendition="#fr">in dir, mein Heil, allein</hi></l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Gerecht, vollendet ſey,</hi> indeſſen bis zur Bahre</l><lb/> <l>Das mein’ auch <hi rendition="#fr">mehr vollend,</hi> und endlich <hi rendition="#fr">friedlich fahre.</hi></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [320/0336]
16. Nov.
Es iſt geſchehen, was du befohlen haſt. Luc. 14, 22. Ich habe voll-
endet das Werk ꝛc. Joh. 17, 4. Mit Einem Opfer hat Er in
Ewigkeit vollendet alle, die geheiliget werden. Ebr. 10, 14. Thue
heute, was geſchehen kan, der morgende Tag hat auch das ſeine, und iſt un-
gewiß. Sonderlich ſchiebe keine Stunde auf, deines Heils in Chriſto ge-
wiß zu werden. Nun HErr, mache du mich recht gewiß und veſte, daß ich
mich immer mehr, ſonderlich im Tode, als einen ſchon vollendeten anſehe.
Ach! ſehnt ich mich, o HErr! von dieſer Leibesbürde!
Ach! ſchickt ich ſtündlich mich zu jener Himmelsruh!
O daß ich doch alhier mit allem fertig würde,
Was mir befohlen iſt! Hilf, daß ich auch, wie du,
Mein Werk vollenden mag, und frölich ſagen kan:
Was du befohlen haſt, das iſt vollbracht, gethan.
Doch laß, da mir noch wird aus Schwachheit vieles fehlen,
Nur dein vollbrachtes Werk allein mir tröſtlich ſeyn:
Erſetze, was mir fehlt, der Schuld mich los zu zehlen,
Daß ich, ob vieles fehlt, in dir, mein Heil, allein
Gerecht, vollendet ſey, indeſſen bis zur Bahre
Das mein’ auch mehr vollend, und endlich friedlich fahre.
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