Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
10. Sept.

Und der HErr zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolken-Säu-
le, daß er sie den rechten Weg führete, und des Nachts in einer
Feuer-Säule, daß er ihnen leuchtete zu reisen Tag und Nacht etc.
(und so wich er niemals von ihnen.) Und die Wolken-Säule trat hinter
sie, und kam zwischen das Heer der Aegypter, und das Heer Israel:
(und so konten sie nicht zusammen.) Und die Kinder Israel gingen hinein
mitten ins Meer aufm trocknen, u. das Wasser war ihnen für Mau-
ren, zur rechten und zur lincken. 2 Mos. 13, 21. c. 14, 19-22. Und ganz
Israel ging trocken durch (den Jordan). Jos. 3, 17. Wir wissen, daß
denen, die GOtt lieben, alle Dingezum Besten dienen.* Wegen des
Fleisches sichern Ausschweifung muß man täglich seine Plage, Last oder
Schranken und Mauren haben. Kommt nun eine Noth, denke: Das ist heu-
te meine Last oder Mauer; daß ich nicht ausschweise, und der Feind mir schade.

Du schaffst, HERR, daß mir Noth und Tod nicht schädlich sey,
Es dient vielmehr zur Maur, womit ich werd umschränket,
Daß Satan, Sünd' und Welt mich nicht zu tode kränket.
Nun hilf durch alle Fluth! hilf durch die Wüsteney!
Und solls zum Jordan gehn, so stärke du mich wieder.
* Röm. 8, 28.

Ach! steh mir da nur bey, und hilf mir wohl hinüber.
10. Sept.

Und der HErr zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolken-Säu-
le, daß er ſie den rechten Weg führete, und des Nachts in einer
Feuer-Säule, daß er ihnen leuchtete zu reiſen Tag und Nacht ꝛc.
(und ſo wich er niemals von ihnen.) Und die Wolken-Säule trat hinter
ſie, und kam zwiſchen das Heer der Aegypter, und das Heer Iſrael:
(und ſo konten ſie nicht zuſammen.) Und die Kinder Iſrael gingen hinein
mitten ins Meer aufm trocknen, u. das Waſſer war ihnen für Mau-
ren, zur rechten und zur lincken. 2 Moſ. 13, 21. c. 14, 19-22. Und ganz
Iſrael ging trocken durch (den Jordan). Joſ. 3, 17. Wir wiſſen, daß
denen, die GOtt lieben, alle Dingezum Beſten dienen.* Wegen des
Fleiſches ſichern Ausſchweifung muß man täglich ſeine Plage, Laſt oder
Schranken und Mauren haben. Kommt nun eine Noth, denke: Das iſt heu-
te meine Laſt oder Mauer; daß ich nicht ausſchweiſe, und der Feind mir ſchade.

Du ſchaffſt, HERR, daß mir Noth und Tod nicht ſchädlich ſey,
Es dient vielmehr zur Maur, womit ich werd umſchränket,
Daß Satan, Sünd’ und Welt mich nicht zu tode kränket.
Nun hilf durch alle Fluth! hilf durch die Wüſteney!
Und ſolls zum Jordan gehn, ſo ſtärke du mich wieder.
* Röm. 8, 28.

Ach! ſteh mir da nur bey, und hilf mir wohl hinüber.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0265" n="253"/>
        <div n="2">
          <dateline>10. <hi rendition="#aq">Sept.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">U</hi><hi rendition="#fr">nd der HErr zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolken-Säu-<lb/>
le, daß er &#x017F;ie den rechten Weg führete, und des Nachts in einer<lb/>
Feuer-Säule, daß er ihnen leuchtete zu rei&#x017F;en Tag und Nacht &#xA75B;c.</hi><lb/>
(und &#x017F;o wich er niemals von ihnen.) <hi rendition="#fr">Und die Wolken-Säule trat hinter<lb/>
&#x017F;ie, und kam zwi&#x017F;chen das Heer der Aegypter, und das Heer I&#x017F;rael:</hi><lb/>
(und &#x017F;o konten &#x017F;ie nicht zu&#x017F;ammen.) <hi rendition="#fr">Und die Kinder I&#x017F;rael gingen hinein<lb/>
mitten ins Meer aufm trocknen, u. das Wa&#x017F;&#x017F;er war ihnen für Mau-<lb/>
ren, zur rechten und zur lincken.</hi> 2 Mo&#x017F;. 13, 21. c. 14, 19-22. <hi rendition="#fr">Und ganz<lb/>
I&#x017F;rael ging trocken durch</hi> (den Jordan). Jo&#x017F;. 3, 17. <hi rendition="#fr">Wir wi&#x017F;&#x017F;en, daß<lb/>
denen, die GOtt lieben, alle Dingezum Be&#x017F;ten dienen.</hi><note xml:id="roem7" next="#roem8" place="end" n="*"/> Wegen des<lb/>
Flei&#x017F;ches &#x017F;ichern Aus&#x017F;chweifung muß man täglich &#x017F;eine Plage, La&#x017F;t oder<lb/>
Schranken und Mauren haben. Kommt nun eine Noth, denke: Das i&#x017F;t heu-<lb/>
te meine La&#x017F;t oder Mauer; daß ich nicht aus&#x017F;chwei&#x017F;e, und der Feind mir &#x017F;chade.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Du &#x017F;chaff&#x017F;t, HERR, daß mir Noth und Tod nicht &#x017F;chädlich &#x017F;ey,</l><lb/>
            <l>Es dient vielmehr zur <hi rendition="#fr">Maur,</hi> womit ich werd <hi rendition="#fr">um&#x017F;chränket,</hi></l><lb/>
            <l>Daß Satan, Sünd&#x2019; und Welt mich nicht zu tode kränket.</l><lb/>
            <l>Nun hilf durch alle Fluth! hilf durch die Wü&#x017F;teney!</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;olls zum Jordan gehn, &#x017F;o &#x017F;tärke du mich wieder. <note xml:id="roem8" prev="#roem7" place="end" n="*">Röm. 8, 28.</note></l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Ach! &#x017F;teh mir da nur bey, und hilf mir wohl hinüber.</hi> </l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253/0265] 10. Sept. Und der HErr zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolken-Säu- le, daß er ſie den rechten Weg führete, und des Nachts in einer Feuer-Säule, daß er ihnen leuchtete zu reiſen Tag und Nacht ꝛc. (und ſo wich er niemals von ihnen.) Und die Wolken-Säule trat hinter ſie, und kam zwiſchen das Heer der Aegypter, und das Heer Iſrael: (und ſo konten ſie nicht zuſammen.) Und die Kinder Iſrael gingen hinein mitten ins Meer aufm trocknen, u. das Waſſer war ihnen für Mau- ren, zur rechten und zur lincken. 2 Moſ. 13, 21. c. 14, 19-22. Und ganz Iſrael ging trocken durch (den Jordan). Joſ. 3, 17. Wir wiſſen, daß denen, die GOtt lieben, alle Dingezum Beſten dienen. * Wegen des Fleiſches ſichern Ausſchweifung muß man täglich ſeine Plage, Laſt oder Schranken und Mauren haben. Kommt nun eine Noth, denke: Das iſt heu- te meine Laſt oder Mauer; daß ich nicht ausſchweiſe, und der Feind mir ſchade. Du ſchaffſt, HERR, daß mir Noth und Tod nicht ſchädlich ſey, Es dient vielmehr zur Maur, womit ich werd umſchränket, Daß Satan, Sünd’ und Welt mich nicht zu tode kränket. Nun hilf durch alle Fluth! hilf durch die Wüſteney! Und ſolls zum Jordan gehn, ſo ſtärke du mich wieder. * Röm. 8, 28. Ach! ſteh mir da nur bey, und hilf mir wohl hinüber.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/265
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/265>, abgerufen am 17.07.2024.