Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.12. Iun. Ich will mein gnädiges Wort über euch erwecken: denn ich weiß GOttes Wort bleibt ewig stehen: was uns GOtt verheissen hat, Muß doch endlich in der That pünctlich in Ersüllung gehen: Da ist fester Grund zu fassen. GOtt kan alles, dieses nicht, Daß Er das, was Er verspricht, solte unerfüllet lassen. 12. Iun. Ich will mein gnädiges Wort über euch erwecken: denn ich weiß GOttes Wort bleibt ewig ſtehen: was uns GOtt verheiſſen hat, Muß doch endlich in der That pünctlich in Erſüllung gehen: Da iſt feſter Grund zu faſſen. GOtt kan alles, dieſes nicht, Daß Er das, was Er verſpricht, ſolte unerfüllet laſſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0175" n="163"/> <div n="2"> <dateline>12. <hi rendition="#aq">Iun.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch will mein gnädiges Wort über euch erwecken: denn ich weiß<lb/> wohl, was ich für Gedanken über euch habe, ſpricht der HErr,<lb/> nemlich Gedanken des Friedens, und nicht des Leides, daß ich euch<lb/> gebe das Ende, deß ihr wartet. Ihr werdet mich bitten, und ich will<lb/> euch erhören, ihr werdet mich ſuchen und finden. Ich will euer Ge-<lb/> fängniß wenden.</hi> Jer. 29, 10. 11-13. <hi rendition="#fr">Denn des HErrn Wort iſt wahr-<lb/> haftig, und was er zuſagt, das hält er gewiß: Denn ſo er ſpricht, ſo<lb/> geſchichts, ſo er gebeut, ſo ſtehets da.</hi> Pſ. 33, 4. 9. Wäre in der Noth<lb/> ſo leicht zu glauben, daß GOtt wahrhaftig ſey, warum gäbe Er ſo viele Ver-<lb/> heiſſungen? Glaubeſt du es recht, du wirſt es auswarten, aber oft ſchwer ge-<lb/> nug. Denn die Hülfe verziehet nicht nur, ſondern es folget wol juſt das Wi-<lb/> derſpiel, alles dem Worte entgegen, als wenn nichts wahr wäre. Da denke,<lb/> das iſt GOttes Weg, ſein Wort zu erfüllen, er geht ſtets <hi rendition="#aq">per contraria.</hi> Er hilft<lb/> erſt im innern, daß die äuſſere Hülfe recht gebraucht, ſelig und alſo zwiefach ſey.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>GOttes Wort bleibt ewig ſtehen: was uns GOtt verheiſſen hat,</l><lb/> <l>Muß doch endlich in der That <hi rendition="#fr">pünctlich</hi> in Erſüllung gehen:</l><lb/> <l>Da iſt feſter Grund zu faſſen. GOtt kan alles, dieſes nicht,</l><lb/> <l>Daß Er das, was Er verſpricht, ſolte unerfüllet laſſen.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [163/0175]
12. Iun.
Ich will mein gnädiges Wort über euch erwecken: denn ich weiß
wohl, was ich für Gedanken über euch habe, ſpricht der HErr,
nemlich Gedanken des Friedens, und nicht des Leides, daß ich euch
gebe das Ende, deß ihr wartet. Ihr werdet mich bitten, und ich will
euch erhören, ihr werdet mich ſuchen und finden. Ich will euer Ge-
fängniß wenden. Jer. 29, 10. 11-13. Denn des HErrn Wort iſt wahr-
haftig, und was er zuſagt, das hält er gewiß: Denn ſo er ſpricht, ſo
geſchichts, ſo er gebeut, ſo ſtehets da. Pſ. 33, 4. 9. Wäre in der Noth
ſo leicht zu glauben, daß GOtt wahrhaftig ſey, warum gäbe Er ſo viele Ver-
heiſſungen? Glaubeſt du es recht, du wirſt es auswarten, aber oft ſchwer ge-
nug. Denn die Hülfe verziehet nicht nur, ſondern es folget wol juſt das Wi-
derſpiel, alles dem Worte entgegen, als wenn nichts wahr wäre. Da denke,
das iſt GOttes Weg, ſein Wort zu erfüllen, er geht ſtets per contraria. Er hilft
erſt im innern, daß die äuſſere Hülfe recht gebraucht, ſelig und alſo zwiefach ſey.
GOttes Wort bleibt ewig ſtehen: was uns GOtt verheiſſen hat,
Muß doch endlich in der That pünctlich in Erſüllung gehen:
Da iſt feſter Grund zu faſſen. GOtt kan alles, dieſes nicht,
Daß Er das, was Er verſpricht, ſolte unerfüllet laſſen.
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