Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.11. Iun. Ich will Israel wie ein Thau seyn, daß er soll blühen wie eine Rose; Wilst du etwas, mein Freund, in deinem Garten essen, So laß die Raupen doch die Liebesfrucht nicht fressen; * Gal. 5, 22. Durchdringe nur mein Herz mit deiner Liebeskraft, So hat ein ieder Zweig des Stammes Eigenschaft. s. a. Joel 2, 23. O bringe doch in mir viel Frucht der reinen Liebe! Schneid' alle Räuber ab der falschen Eifertriebe, Ja pflanz' in mir aufs neu, begeuß und gib Gedeyn, Du solst mein Himmelsthau und auch mein Gärtner seyn. 11. Iun. Ich will Iſrael wie ein Thau ſeyn, daß er ſoll blühen wie eine Roſe; Wilſt du etwas, mein Freund, in deinem Garten eſſen, So laß die Raupen doch die Liebesfrucht nicht freſſen; * Gal. 5, 22. Durchdringe nur mein Herz mit deiner Liebeskraft, So hat ein ieder Zweig des Stammes Eigenſchaft. ſ. a. Joel 2, 23. O bringe doch in mir viel Frucht der reinen Liebe! Schneid’ alle Räuber ab der falſchen Eifertriebe, Ja pflanz’ in mir aufs neu, begeuß und gib Gedeyn, Du ſolſt mein Himmelsthau und auch mein Gärtner ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0174" n="162"/> <div n="2"> <dateline>11. <hi rendition="#aq">Iun.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi><hi rendition="#fr">ch will Iſrael wie ein Thau ſeyn, daß er ſoll blühen wie eine Roſe;<lb/> und ſeine Wurzeln ſollen ausſchlagen, wie Libanon, und ſeine<lb/> Zweige ſich ausbreiten, daß er ſey ſo ſchöne als ein Oelbaum ꝛc.</hi> Hoſ.<lb/> 14, 6. 7. <hi rendition="#fr">Mein Freund komme in ſeinen Garten, und eſſe ſeiner edlen<lb/> Früchte.</hi> Hohel. 5, 1. <hi rendition="#fr">Die Frucht aber des Geiſtes iſt Liebe.</hi><note xml:id="gal1" next="#gal2" place="end" n="*"/> Mein<lb/> GOtt, was wider meinen Willen von der böſen Wurzel, von Lüſten und Läſter-<lb/> gedanken ſich regt, das rechneſt du mir nicht zu, und da es mich beugt, muß es<lb/> doch nützen, ſcheints gleich Glauben, Liebe und alle Früchte zu vertilgen, daß ich<lb/> wie ein dürrer Zweig bin. Ich ſoll blühen, fruchtbar u. friſch ſeyn. Dis Wort<lb/> muß doch auch an mir erfüllet weꝛden, ob auch langſam u. durch widrige Wege.<lb/> Deine Liebe ſoll doch noch ſich in mir ausgieſſen und mich allein nur dringen.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wilſt du etwas, mein Freund, in deinem Garten eſſen,</l><lb/> <l>So laß die Raupen doch die Liebesfrucht nicht freſſen; <note xml:id="gal2" prev="#gal1" place="end" n="*">Gal. 5, 22.</note></l><lb/> <l>Durchdringe nur mein Herz mit deiner Liebeskraft,</l><lb/> <l>So hat ein ieder Zweig des Stammes Eigenſchaft. <space dim="horizontal"/> <bibl>ſ. a. Joel 2, 23.</bibl></l><lb/> <l>O bringe doch in mir viel Frucht der reinen Liebe!</l><lb/> <l>Schneid’ alle Räuber ab der falſchen Eifertriebe,</l><lb/> <l>Ja pflanz’ in mir aufs neu, begeuß und gib Gedeyn,</l><lb/> <l>Du ſolſt mein Himmelsthau und auch mein Gärtner ſeyn.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [162/0174]
11. Iun.
Ich will Iſrael wie ein Thau ſeyn, daß er ſoll blühen wie eine Roſe;
und ſeine Wurzeln ſollen ausſchlagen, wie Libanon, und ſeine
Zweige ſich ausbreiten, daß er ſey ſo ſchöne als ein Oelbaum ꝛc. Hoſ.
14, 6. 7. Mein Freund komme in ſeinen Garten, und eſſe ſeiner edlen
Früchte. Hohel. 5, 1. Die Frucht aber des Geiſtes iſt Liebe.
*
Mein
GOtt, was wider meinen Willen von der böſen Wurzel, von Lüſten und Läſter-
gedanken ſich regt, das rechneſt du mir nicht zu, und da es mich beugt, muß es
doch nützen, ſcheints gleich Glauben, Liebe und alle Früchte zu vertilgen, daß ich
wie ein dürrer Zweig bin. Ich ſoll blühen, fruchtbar u. friſch ſeyn. Dis Wort
muß doch auch an mir erfüllet weꝛden, ob auch langſam u. durch widrige Wege.
Deine Liebe ſoll doch noch ſich in mir ausgieſſen und mich allein nur dringen.
Wilſt du etwas, mein Freund, in deinem Garten eſſen,
So laß die Raupen doch die Liebesfrucht nicht freſſen;
* Gal. 5, 22.
Durchdringe nur mein Herz mit deiner Liebeskraft,
So hat ein ieder Zweig des Stammes Eigenſchaft. ſ. a. Joel 2, 23.
O bringe doch in mir viel Frucht der reinen Liebe!
Schneid’ alle Räuber ab der falſchen Eifertriebe,
Ja pflanz’ in mir aufs neu, begeuß und gib Gedeyn,
Du ſolſt mein Himmelsthau und auch mein Gärtner ſeyn.
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