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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Ich will ihm ewiglich behalten meine Gnade, und mein Bund soll
ihm veste bleiben.
Ps. 89, 29. Man redet viel von Gnade, Verge-
bung der Sünde, und deren Versicherung; aber zu wenig von der Taufe, und
die gibt doch beydes. Denn salle ich gleich aus dem Taufbunde, so fällt doch
nicht GOttes Bund u. Gnade. Erkenne ich renig meinen Fall, und suche durch
Christum Gnade, so ists, als wäre ich nie gefallen, und ich habe schon die in der
Taufe geschenkte ewige Gnade und unaufhörliche Vergebung aller Sünden.

Ewig steht der Liebesbund, den du, HErr, mit mir getroffen,
Deine Gnade weichet nicht, dein Herz steht mir ewig offen:
Ewig währet dein Erbarmen, ewig deine Treu und Macht,
Die mich, wenn ich fehl, auch träget, und zur Seligkeit bewacht.
Ich bin ja von Ewigkeit schon in dir geliebet worden,
Auch von Ewigkeit erwählt in der Himmels-Bürger Orden.
O du unergründte Liebe, thue dich mir besser kund,
Lehre mich dich recht erkennen, mach im Glauben mich gesund.
Ach möcht ich mich ganz und gar in dis Liebesmeer versenken,
O mein Licht! du wollest mir offne Glaubensaugen schenken,
Daß in deiner Liebesflamme mich noch mehr erquicken kan;
Aber zünd' aus solcher Flamme auch ein Gegenflämmlein an.
L

Ich will ihm ewiglich behalten meine Gnade, und mein Bund ſoll
ihm veſte bleiben.
Pſ. 89, 29. Man redet viel von Gnade, Verge-
bung der Sünde, und deren Verſicherung; aber zu wenig von der Taufe, und
die gibt doch beydes. Denn ſalle ich gleich aus dem Taufbunde, ſo fällt doch
nicht GOttes Bund u. Gnade. Erkenne ich renig meinen Fall, und ſuche durch
Chriſtum Gnade, ſo iſts, als wäre ich nie gefallen, und ich habe ſchon die in der
Taufe geſchenkte ewige Gnade und unaufhörliche Vergebung aller Sünden.

Ewig ſteht der Liebesbund, den du, HErr, mit mir getroffen,
Deine Gnade weichet nicht, dein Herz ſteht mir ewig offen:
Ewig währet dein Erbarmen, ewig deine Treu und Macht,
Die mich, wenn ich fehl, auch träget, und zur Seligkeit bewacht.
Ich bin ja von Ewigkeit ſchon in dir geliebet worden,
Auch von Ewigkeit erwählt in der Himmels-Bürger Orden.
O du unergründte Liebe, thue dich mir beſſer kund,
Lehre mich dich recht erkennen, mach im Glauben mich geſund.
Ach möcht ich mich ganz und gar in dis Liebesmeer verſenken,
O mein Licht! du wolleſt mir offne Glaubensaugen ſchenken,
Daß in deiner Liebesflamme mich noch mehr erquicken kan;
Aber zünd’ aus ſolcher Flamme auch ein Gegenflämmlein an.
L
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[161/0173] 10. Iun. Ich will ihm ewiglich behalten meine Gnade, und mein Bund ſoll ihm veſte bleiben. Pſ. 89, 29. Man redet viel von Gnade, Verge- bung der Sünde, und deren Verſicherung; aber zu wenig von der Taufe, und die gibt doch beydes. Denn ſalle ich gleich aus dem Taufbunde, ſo fällt doch nicht GOttes Bund u. Gnade. Erkenne ich renig meinen Fall, und ſuche durch Chriſtum Gnade, ſo iſts, als wäre ich nie gefallen, und ich habe ſchon die in der Taufe geſchenkte ewige Gnade und unaufhörliche Vergebung aller Sünden. Ewig ſteht der Liebesbund, den du, HErr, mit mir getroffen, Deine Gnade weichet nicht, dein Herz ſteht mir ewig offen: Ewig währet dein Erbarmen, ewig deine Treu und Macht, Die mich, wenn ich fehl, auch träget, und zur Seligkeit bewacht. Ich bin ja von Ewigkeit ſchon in dir geliebet worden, Auch von Ewigkeit erwählt in der Himmels-Bürger Orden. O du unergründte Liebe, thue dich mir beſſer kund, Lehre mich dich recht erkennen, mach im Glauben mich geſund. Ach möcht ich mich ganz und gar in dis Liebesmeer verſenken, O mein Licht! du wolleſt mir offne Glaubensaugen ſchenken, Daß in deiner Liebesflamme mich noch mehr erquicken kan; Aber zünd’ aus ſolcher Flamme auch ein Gegenflämmlein an. L

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/173>, abgerufen am 24.11.2024.