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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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graphie sie im Conversationslexikon finden. Er
ist ein schöner und für sein Alter noch rüstiger
Mann, und, was an einem Seehelden auf¬
fällt, er hat ganz die Art und Haltung eines
feinen Parisers. Der würde nie, wie Jean Bart,
Taback im Vorzimmer eines Königs rauchen.
Ich habe mich sehr unterhalten. Aber, mein
Gott, ich erstaune über die Menschen, welchen
in Paris nicht aller Ehrgeiz zu Ekel wird.
Diese Stadt ist eine Kloake des Ruhms, die
ihn auf dunkeln und schmutzigen Wegen in den
nächsten Bach schwemmt, worin er immer wei¬
ter und weiter, bis in das Meer der Vergessen¬
heit fließt. Sidney Smith wohnt seit vielen
Jahren in Paris. Seine Tochter wohnt auch
hier und ist an den Baron Delmar (Ossiani¬
scher Name), einen getauften Juden und geadel¬
ten Lieferanten aus Berlin, verheyrathet. Man
erzählte mir von ihm, daß er nur Personen vom
höchsten Stande empfange, und man, um in

graphie ſie im Converſationslexikon finden. Er
iſt ein ſchoͤner und fuͤr ſein Alter noch ruͤſtiger
Mann, und, was an einem Seehelden auf¬
faͤllt, er hat ganz die Art und Haltung eines
feinen Pariſers. Der wuͤrde nie, wie Jean Bart,
Taback im Vorzimmer eines Koͤnigs rauchen.
Ich habe mich ſehr unterhalten. Aber, mein
Gott, ich erſtaune uͤber die Menſchen, welchen
in Paris nicht aller Ehrgeiz zu Ekel wird.
Dieſe Stadt iſt eine Kloake des Ruhms, die
ihn auf dunkeln und ſchmutzigen Wegen in den
naͤchſten Bach ſchwemmt, worin er immer wei¬
ter und weiter, bis in das Meer der Vergeſſen¬
heit fließt. Sidney Smith wohnt ſeit vielen
Jahren in Paris. Seine Tochter wohnt auch
hier und iſt an den Baron Delmar (Oſſiani¬
ſcher Name), einen getauften Juden und geadel¬
ten Lieferanten aus Berlin, verheyrathet. Man
erzaͤhlte mir von ihm, daß er nur Perſonen vom
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[270/0284] graphie ſie im Converſationslexikon finden. Er iſt ein ſchoͤner und fuͤr ſein Alter noch ruͤſtiger Mann, und, was an einem Seehelden auf¬ faͤllt, er hat ganz die Art und Haltung eines feinen Pariſers. Der wuͤrde nie, wie Jean Bart, Taback im Vorzimmer eines Koͤnigs rauchen. Ich habe mich ſehr unterhalten. Aber, mein Gott, ich erſtaune uͤber die Menſchen, welchen in Paris nicht aller Ehrgeiz zu Ekel wird. Dieſe Stadt iſt eine Kloake des Ruhms, die ihn auf dunkeln und ſchmutzigen Wegen in den naͤchſten Bach ſchwemmt, worin er immer wei¬ ter und weiter, bis in das Meer der Vergeſſen¬ heit fließt. Sidney Smith wohnt ſeit vielen Jahren in Paris. Seine Tochter wohnt auch hier und iſt an den Baron Delmar (Oſſiani¬ ſcher Name), einen getauften Juden und geadel¬ ten Lieferanten aus Berlin, verheyrathet. Man erzaͤhlte mir von ihm, daß er nur Perſonen vom hoͤchſten Stande empfange, und man, um in

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/284>, abgerufen am 25.11.2024.