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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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liche Regel, gemeinschaftliches Maas und Ge¬
wicht für Alles. Darum setzte mich nie etwas
in Verwirrung; darum verwunderte ich mich
nie über etwas. Komete, Peste, Kriege, Re¬
volutionen und Erdbeben, wußte ich immer in
die natürlichsten Verbindungen zu bringen, und
wenn mir die Anmaßung der unwissenden
Menschen, die das Alles für Aberglauben er¬
klären, nicht lächerlich erscheint, so habe ich
diese Nachsicht eben auch meiner Natur-Phi¬
losophie zu danken, die mich lehrt, daß Dumm¬
heit und Menschendünkel Elemente sind, wie
andere. Nun habe ich zwar ein glückliches
Ahndungsvermögen, das mich Blinden auf den
rechten Weg führt; aber den Weg kenne ich
nicht, und ich weiß weder Andern noch mir
selbst zu beweisen, wovon ich doch so fest über¬
zeugt bin. Und daran sind Sie schuld.

Ein Aufsatz über die Cholera, den die all¬
gemeine Zeitung in den letzten Tagen enthielt,

liche Regel, gemeinſchaftliches Maas und Ge¬
wicht fuͤr Alles. Darum ſetzte mich nie etwas
in Verwirrung; darum verwunderte ich mich
nie uͤber etwas. Komete, Peſte, Kriege, Re¬
volutionen und Erdbeben, wußte ich immer in
die natuͤrlichſten Verbindungen zu bringen, und
wenn mir die Anmaßung der unwiſſenden
Menſchen, die das Alles fuͤr Aberglauben er¬
klaͤren, nicht laͤcherlich erſcheint, ſo habe ich
dieſe Nachſicht eben auch meiner Natur-Phi¬
loſophie zu danken, die mich lehrt, daß Dumm¬
heit und Menſchenduͤnkel Elemente ſind, wie
andere. Nun habe ich zwar ein gluͤckliches
Ahndungsvermoͤgen, das mich Blinden auf den
rechten Weg fuͤhrt; aber den Weg kenne ich
nicht, und ich weiß weder Andern noch mir
ſelbſt zu beweiſen, wovon ich doch ſo feſt uͤber¬
zeugt bin. Und daran ſind Sie ſchuld.

Ein Aufſatz uͤber die Cholera, den die all¬
gemeine Zeitung in den letzten Tagen enthielt,

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[13/0027] liche Regel, gemeinſchaftliches Maas und Ge¬ wicht fuͤr Alles. Darum ſetzte mich nie etwas in Verwirrung; darum verwunderte ich mich nie uͤber etwas. Komete, Peſte, Kriege, Re¬ volutionen und Erdbeben, wußte ich immer in die natuͤrlichſten Verbindungen zu bringen, und wenn mir die Anmaßung der unwiſſenden Menſchen, die das Alles fuͤr Aberglauben er¬ klaͤren, nicht laͤcherlich erſcheint, ſo habe ich dieſe Nachſicht eben auch meiner Natur-Phi¬ loſophie zu danken, die mich lehrt, daß Dumm¬ heit und Menſchenduͤnkel Elemente ſind, wie andere. Nun habe ich zwar ein gluͤckliches Ahndungsvermoͤgen, das mich Blinden auf den rechten Weg fuͤhrt; aber den Weg kenne ich nicht, und ich weiß weder Andern noch mir ſelbſt zu beweiſen, wovon ich doch ſo feſt uͤber¬ zeugt bin. Und daran ſind Sie ſchuld. Ein Aufſatz uͤber die Cholera, den die all¬ gemeine Zeitung in den letzten Tagen enthielt,

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/27>, abgerufen am 22.11.2024.