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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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thiges gefunden, so ist der gute Eduard ganz
unschuldig daran. Ich erinnere mich nicht
mehr, in welcher Stimmung ich damals ge¬
schrieben; aber es kann wohl seyn, daß ich
bei diesem Anlasse einen trüben Blick in unser
trübes Vaterland geworfen und daß mich das
etwas bewegte. Den Alexis Häring, den
schicken Sie mir ja sobald als möglich; der
erspart mir funfzig Sous und fünf Stunden
Zeit für ein Boulevard-Theater. Ich kenne
ihn von Berlin her, es ist ein ungesalzener
Häring. Vor meiner Rache ist er sicher.
Wäre er ein Milchner, salzte ich ihn vielleicht;
aber solch einen Rogner kann ich zu gar nichts
brauchen. Auch würde ich mich wohl hüten,
dem Leipziger Viehstalle zu nahe zu kommen.
Ich bin kein Herkules, und dessen Keule war
es auch nicht, die das Wunder gethan. Die
Pleiße aber ist so dumm und flach, daß nur
ein Paar Schnupftücher damit zu reinigen sind.

thiges gefunden, ſo iſt der gute Eduard ganz
unſchuldig daran. Ich erinnere mich nicht
mehr, in welcher Stimmung ich damals ge¬
ſchrieben; aber es kann wohl ſeyn, daß ich
bei dieſem Anlaſſe einen truͤben Blick in unſer
truͤbes Vaterland geworfen und daß mich das
etwas bewegte. Den Alexis Haͤring, den
ſchicken Sie mir ja ſobald als moͤglich; der
erſpart mir funfzig Sous und fuͤnf Stunden
Zeit fuͤr ein Boulevard-Theater. Ich kenne
ihn von Berlin her, es iſt ein ungeſalzener
Haͤring. Vor meiner Rache iſt er ſicher.
Waͤre er ein Milchner, ſalzte ich ihn vielleicht;
aber ſolch einen Rogner kann ich zu gar nichts
brauchen. Auch wuͤrde ich mich wohl huͤten,
dem Leipziger Viehſtalle zu nahe zu kommen.
Ich bin kein Herkules, und deſſen Keule war
es auch nicht, die das Wunder gethan. Die
Pleiße aber iſt ſo dumm und flach, daß nur
ein Paar Schnupftuͤcher damit zu reinigen ſind.

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[252/0266] thiges gefunden, ſo iſt der gute Eduard ganz unſchuldig daran. Ich erinnere mich nicht mehr, in welcher Stimmung ich damals ge¬ ſchrieben; aber es kann wohl ſeyn, daß ich bei dieſem Anlaſſe einen truͤben Blick in unſer truͤbes Vaterland geworfen und daß mich das etwas bewegte. Den Alexis Haͤring, den ſchicken Sie mir ja ſobald als moͤglich; der erſpart mir funfzig Sous und fuͤnf Stunden Zeit fuͤr ein Boulevard-Theater. Ich kenne ihn von Berlin her, es iſt ein ungeſalzener Haͤring. Vor meiner Rache iſt er ſicher. Waͤre er ein Milchner, ſalzte ich ihn vielleicht; aber ſolch einen Rogner kann ich zu gar nichts brauchen. Auch wuͤrde ich mich wohl huͤten, dem Leipziger Viehſtalle zu nahe zu kommen. Ich bin kein Herkules, und deſſen Keule war es auch nicht, die das Wunder gethan. Die Pleiße aber iſt ſo dumm und flach, daß nur ein Paar Schnupftuͤcher damit zu reinigen ſind.

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/266>, abgerufen am 25.11.2024.