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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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Wort von der Cholera. Der Tod, wie das
Leben ist dort ein Staatsgeheimniß.

*** ist auch noch hier, in Baden war
er so kränklich, hier ist er ganz gesund. Er
fragte mich nach meinen Damen. Es ist
sein leidenschaftlicher Wunsch mit seiner Fami¬
lie hier wohnen zu können. Paris gefällt ihm
ungemein, aber, wie mir, mehr das öffent¬
liche Leben; Gesellschaften besucht er wenig.
Von den Franzosen in politischer Beziehung hat
er die schlechteste Meinung bekommen, auch
von der Oppositions-Parthei. Sie wären ganz
wie vernagelt, und von dem Auslande, beson¬
ders von deutschen Verhältnissen, hätten sie
nicht die gemeinsten Schülerkenntnisse.

Ein Italienischer Sänger Rubini ist jetzt
hier; der soll ein Wunder sein, Alle, die streng¬
sten Kenner, sind entzückt von ihm. Meine
Malibran ist noch abwesend. Inzwischen hat
die Pasta, die viel verlohren haben soll, deren

Wort von der Cholera. Der Tod, wie das
Leben iſt dort ein Staatsgeheimniß.

*** iſt auch noch hier, in Baden war
er ſo kraͤnklich, hier iſt er ganz geſund. Er
fragte mich nach meinen Damen. Es iſt
ſein leidenſchaftlicher Wunſch mit ſeiner Fami¬
lie hier wohnen zu koͤnnen. Paris gefaͤllt ihm
ungemein, aber, wie mir, mehr das oͤffent¬
liche Leben; Geſellſchaften beſucht er wenig.
Von den Franzoſen in politiſcher Beziehung hat
er die ſchlechteſte Meinung bekommen, auch
von der Oppoſitions-Parthei. Sie waͤren ganz
wie vernagelt, und von dem Auslande, beſon¬
ders von deutſchen Verhaͤltniſſen, haͤtten ſie
nicht die gemeinſten Schuͤlerkenntniſſe.

Ein Italieniſcher Saͤnger Rubini iſt jetzt
hier; der ſoll ein Wunder ſein, Alle, die ſtreng¬
ſten Kenner, ſind entzuͤckt von ihm. Meine
Malibran iſt noch abweſend. Inzwiſchen hat
die Paſta, die viel verlohren haben ſoll, deren

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[8/0022] Wort von der Cholera. Der Tod, wie das Leben iſt dort ein Staatsgeheimniß. *** iſt auch noch hier, in Baden war er ſo kraͤnklich, hier iſt er ganz geſund. Er fragte mich nach meinen Damen. Es iſt ſein leidenſchaftlicher Wunſch mit ſeiner Fami¬ lie hier wohnen zu koͤnnen. Paris gefaͤllt ihm ungemein, aber, wie mir, mehr das oͤffent¬ liche Leben; Geſellſchaften beſucht er wenig. Von den Franzoſen in politiſcher Beziehung hat er die ſchlechteſte Meinung bekommen, auch von der Oppoſitions-Parthei. Sie waͤren ganz wie vernagelt, und von dem Auslande, beſon¬ ders von deutſchen Verhaͤltniſſen, haͤtten ſie nicht die gemeinſten Schuͤlerkenntniſſe. Ein Italieniſcher Saͤnger Rubini iſt jetzt hier; der ſoll ein Wunder ſein, Alle, die ſtreng¬ ſten Kenner, ſind entzuͤckt von ihm. Meine Malibran iſt noch abweſend. Inzwiſchen hat die Paſta, die viel verlohren haben ſoll, deren

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/22>, abgerufen am 22.11.2024.