wie kann man aber siegen ohne Kampf, wie kämpfen ohne Waffen? Das ist der Zirkel, der einen toll macht. Wir müssen uns mit nackten Fäusten, wie wilde Thiere mit den Zähnen, wehren. Freiwillig gibt man uns nie die Preßfreiheit. Ich möchte unsern Fürsten und ihren Rathgebern nicht Unrecht thun, ich möchte nicht behaupten, daß bei allen und überall, der böse Wille, alle Mißbräuche, welche durch die Presse offenkundig würden, fortzusetzen, Schuld an der hartnäckigen Verweigerung der Pre߬ freiheit sei; das nicht. Wenn sie regierten wie die Engel im Himmel und auch der anspruchsvollste Bürger nichts zu klagen fände: sie würden doch Preßfreiheit versagen. Ich weiß nicht -- sie haben eine Eulen-Natur, sie können das Tageslicht nicht ertragen; sie sind wie Gespenster, die zerfließen, sobald der Hahn kräht.
-- Die Frankfurter Bürgerschaft wäre ja rein toll, wenn sie dem Senate die Anwerbung von Schweizertruppen bewilligte. Das gäbe nur eine Leibwache für die Bundesversammlung und die steckt gewiß hinter dem Plane.
-- Merkwürdig sind die Hanauer Geschichten! Wer hätte das erwartet? Kann sich die Freiheit in der Nähe von Frankfurt bewegen? Es gibt irgendwo einen See von so giftiger Ausdünstung, daß alle
wie kann man aber ſiegen ohne Kampf, wie kämpfen ohne Waffen? Das iſt der Zirkel, der einen toll macht. Wir müſſen uns mit nackten Fäuſten, wie wilde Thiere mit den Zähnen, wehren. Freiwillig gibt man uns nie die Preßfreiheit. Ich möchte unſern Fürſten und ihren Rathgebern nicht Unrecht thun, ich möchte nicht behaupten, daß bei allen und überall, der böſe Wille, alle Mißbräuche, welche durch die Preſſe offenkundig würden, fortzuſetzen, Schuld an der hartnäckigen Verweigerung der Pre߬ freiheit ſei; das nicht. Wenn ſie regierten wie die Engel im Himmel und auch der anſpruchsvollſte Bürger nichts zu klagen fände: ſie würden doch Preßfreiheit verſagen. Ich weiß nicht — ſie haben eine Eulen-Natur, ſie können das Tageslicht nicht ertragen; ſie ſind wie Geſpenſter, die zerfließen, ſobald der Hahn kräht.
— Die Frankfurter Bürgerſchaft wäre ja rein toll, wenn ſie dem Senate die Anwerbung von Schweizertruppen bewilligte. Das gäbe nur eine Leibwache für die Bundesverſammlung und die ſteckt gewiß hinter dem Plane.
— Merkwürdig ſind die Hanauer Geſchichten! Wer hätte das erwartet? Kann ſich die Freiheit in der Nähe von Frankfurt bewegen? Es gibt irgendwo einen See von ſo giftiger Ausdünſtung, daß alle
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wie kann man aber ſiegen ohne Kampf, wie kämpfen
ohne Waffen? Das iſt der Zirkel, der einen toll
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wilde Thiere mit den Zähnen, wehren. Freiwillig
gibt man uns nie die Preßfreiheit. Ich möchte
unſern Fürſten und ihren Rathgebern nicht Unrecht
thun, ich möchte nicht behaupten, daß bei allen und
überall, der böſe Wille, alle Mißbräuche, welche
durch die Preſſe offenkundig würden, fortzuſetzen,
Schuld an der hartnäckigen Verweigerung der Pre߬
freiheit ſei; das nicht. Wenn ſie regierten wie die
Engel im Himmel und auch der anſpruchsvollſte
Bürger nichts zu klagen fände: ſie würden doch
Preßfreiheit verſagen. Ich weiß nicht — ſie haben
eine Eulen-Natur, ſie können das Tageslicht nicht
ertragen; ſie ſind wie Geſpenſter, die zerfließen,
ſobald der Hahn kräht.
— Die Frankfurter Bürgerſchaft wäre ja rein
toll, wenn ſie dem Senate die Anwerbung von
Schweizertruppen bewilligte. Das gäbe nur eine
Leibwache für die Bundesverſammlung und die ſteckt
gewiß hinter dem Plane.
— Merkwürdig ſind die Hanauer Geſchichten!
Wer hätte das erwartet? Kann ſich die Freiheit in
der Nähe von Frankfurt bewegen? Es gibt irgendwo
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris01_1832/71>, abgerufen am 22.07.2024.
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