Das sind die drei großen Imperative, die zu Gott führen, -- zur Einheit mit der Gott-Natur, zum Einklang in ihren großen Weg, -- die drei Versöhnungsworte mit dem Leben.
Ja wie gut wäre mit diesen drei Heilsworten wirklich durch das ganze Leben zu kommen. Mit Liebe beherrschten wir die Zukunft, so viel uns an Arbeit zuerteilt ist, mit Forsche die Vergangenheit und nochmals die Zukunft in ihr -- und mit Lächle kämen wir über die kleinen Nüssigkeiten und Mückenstiche des wunderlichen Kreuzweges Gegenwart hin¬ weg. Das letzte ist aber doch das schwerste, das immer wieder fast unmögliche. Wie glatt, wie schön leuchtet der Weltenlauf überall heraus, wenn man ihn auf große Vergangenheitslinien anschaut, auf Millionenjahre-Züge, auf Weltperspektive. Und wie noch viel idealer, glatter, harmonischer fliegt die Sehn¬ sucht mit ihren Goldflügeln über das blaue Zukunftsmeer. Aber dazwischen steckt im Alltag etwas wie das Reich eines Kobolds. Er ärgert als "Objekt" im kleinen, als das Ge¬ spenst einer vollkommenen Sinnlosigkeit des Geschicks im großen, komödienhaft und tragisch. In Wahrheit steckt darin nur das Gewirre sich kreuzender Entwickelungsfäden, gesehen an einem unglücklich kurzen Querschnitt. Aber immer, wo du Welt¬
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Liebe! Forſche! Lächle!
Das ſind die drei großen Imperative, die zu Gott führen, — zur Einheit mit der Gott-Natur, zum Einklang in ihren großen Weg, — die drei Verſöhnungsworte mit dem Leben.
Ja wie gut wäre mit dieſen drei Heilsworten wirklich durch das ganze Leben zu kommen. Mit Liebe beherrſchten wir die Zukunft, ſo viel uns an Arbeit zuerteilt iſt, mit Forſche die Vergangenheit und nochmals die Zukunft in ihr — und mit Lächle kämen wir über die kleinen Nüſſigkeiten und Mückenſtiche des wunderlichen Kreuzweges Gegenwart hin¬ weg. Das letzte iſt aber doch das ſchwerſte, das immer wieder faſt unmögliche. Wie glatt, wie ſchön leuchtet der Weltenlauf überall heraus, wenn man ihn auf große Vergangenheitslinien anſchaut, auf Millionenjahre-Züge, auf Weltperſpektive. Und wie noch viel idealer, glatter, harmoniſcher fliegt die Sehn¬ ſucht mit ihren Goldflügeln über das blaue Zukunftsmeer. Aber dazwiſchen ſteckt im Alltag etwas wie das Reich eines Kobolds. Er ärgert als „Objekt“ im kleinen, als das Ge¬ ſpenſt einer vollkommenen Sinnloſigkeit des Geſchicks im großen, komödienhaft und tragiſch. In Wahrheit ſteckt darin nur das Gewirre ſich kreuzender Entwickelungsfäden, geſehen an einem unglücklich kurzen Querſchnitt. Aber immer, wo du Welt¬
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Liebe! Forſche! Lächle!
Das ſind die drei großen Imperative, die zu Gott führen, —
zur Einheit mit der Gott-Natur, zum Einklang in ihren großen
Weg, — die drei Verſöhnungsworte mit dem Leben.
Ja wie gut wäre mit dieſen drei Heilsworten wirklich
durch das ganze Leben zu kommen. Mit Liebe beherrſchten
wir die Zukunft, ſo viel uns an Arbeit zuerteilt iſt, mit
Forſche die Vergangenheit und nochmals die Zukunft in ihr
— und mit Lächle kämen wir über die kleinen Nüſſigkeiten
und Mückenſtiche des wunderlichen Kreuzweges Gegenwart hin¬
weg. Das letzte iſt aber doch das ſchwerſte, das immer wieder
faſt unmögliche. Wie glatt, wie ſchön leuchtet der Weltenlauf
überall heraus, wenn man ihn auf große Vergangenheitslinien
anſchaut, auf Millionenjahre-Züge, auf Weltperſpektive. Und
wie noch viel idealer, glatter, harmoniſcher fliegt die Sehn¬
ſucht mit ihren Goldflügeln über das blaue Zukunftsmeer.
Aber dazwiſchen ſteckt im Alltag etwas wie das Reich eines
Kobolds. Er ärgert als „Objekt“ im kleinen, als das Ge¬
ſpenſt einer vollkommenen Sinnloſigkeit des Geſchicks im großen,
komödienhaft und tragiſch. In Wahrheit ſteckt darin nur das
Gewirre ſich kreuzender Entwickelungsfäden, geſehen an einem
unglücklich kurzen Querſchnitt. Aber immer, wo du Welt¬
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Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 3. Leipzig, 1903, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben03_1903/349>, abgerufen am 25.11.2024.
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