Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

22. Walkererde. Argilla fullonum. (Engl.
fuller's earth.)

Meist leberbraun, aber auch in andern Far-
ben; theils streifig, oder fleckig; matter, erdiger
Bruch; fettig anzufühlen; gibt glänzenden Strich,
und Thongeruch; saugt leicht Fett ein; daher
ihre wichtige Benutzung. Gehalt (nach Berg-
mann) = 25 Thonerde, 51, 8 Kieselerde, 3, 3
Kalkerde, nur 0, 7 Talkerde, 3, 7 Eisenkalk, 15,5
Wasser. Fundort der vorzüglichsten in Hampshire.

23. Bergseife.

Theils bräunlich schwarz, theils gelblich weiß
mit grauen und leberbraunen Adern; seifenarti-
ger Bruch; sehr fettig anzufühlen; hängt stark
an der Zunge, und läßt sich spähneln. Fundort
zumahl bey Medziana Gora in Polen.

24. Steinmark. Lithomarga. (Engl.
stonemarrow.)

Weißlich, aber in allerhand Uebergängen zu
allen drey Grundfarben; theils streifig, oder
marmorit (so z. B. die meist veilchenblaue ist
genannte Wundererde von Planitz bey Zwickau)
von sehr verschiedener Festigkeit; vom Zerreib-
lichen bis zum Halbharten*); letzteres mit
muscheligem Bruche.

Auch der officinelle ziegelrothe meist weißlich
gesprenkelte armenische Bolus gehört hierher.

*) Von der Art besitze ich ein rahmgelbes, ausneh-
mend feinkorniges Steinmark von der Insel St.
Helena, das selbst seine schärfsten Kanten in einer
Hitze die Eisen schmilzt, unverändert erhält.

22. Walkererde. Argilla fullonum. (Engl.
fuller's earth.)

Meist leberbraun, aber auch in andern Far-
ben; theils streifig, oder fleckig; matter, erdiger
Bruch; fettig anzufühlen; gibt glänzenden Strich,
und Thongeruch; saugt leicht Fett ein; daher
ihre wichtige Benutzung. Gehalt (nach Berg-
mann) = 25 Thonerde, 51, 8 Kieselerde, 3, 3
Kalkerde, nur 0, 7 Talkerde, 3, 7 Eisenkalk, 15,5
Wasser. Fundort der vorzüglichsten in Hampshire.

23. Bergseife.

Theils bräunlich schwarz, theils gelblich weiß
mit grauen und leberbraunen Adern; seifenarti-
ger Bruch; sehr fettig anzufühlen; hängt stark
an der Zunge, und läßt sich spähneln. Fundort
zumahl bey Medziana Gora in Polen.

24. Steinmark. Lithomarga. (Engl.
stonemarrow.)

Weißlich, aber in allerhand Uebergängen zu
allen drey Grundfarben; theils streifig, oder
marmorit (so z. B. die meist veilchenblaue ist
genannte Wundererde von Planitz bey Zwickau)
von sehr verschiedener Festigkeit; vom Zerreib-
lichen bis zum Halbharten*); letzteres mit
muscheligem Bruche.

Auch der officinelle ziegelrothe meist weißlich
gesprenkelte armenische Bolus gehört hierher.

*) Von der Art besitze ich ein rahmgelbes, ausneh-
mend feinkorniges Steinmark von der Insel St.
Helena, das selbst seine schärfsten Kanten in einer
Hitze die Eisen schmilzt, unverändert erhält.
<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0630" xml:id="pb608_0001" n="608"/>
            <p rendition="#indent-1">22. Walkererde. <hi rendition="#aq">Argilla fullonum</hi>. (Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">fuller's earth</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Meist leberbraun, aber auch in andern Far-<lb/>
ben; theils streifig, oder fleckig; matter, erdiger<lb/>
Bruch; fettig anzufühlen; gibt glänzenden Strich,<lb/>
und Thongeruch; saugt leicht Fett ein; daher<lb/>
ihre wichtige Benutzung. Gehalt (nach Berg-<lb/>
mann) = 25 Thonerde, 51, 8 Kieselerde, 3, 3<lb/>
Kalkerde, nur 0, 7 Talkerde, 3, 7 Eisenkalk, 15,5<lb/>
Wasser. Fundort der vorzüglichsten in Hampshire.</p>
            <p rendition="#indent-1">23. Bergseife.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils bräunlich schwarz, theils gelblich weiß<lb/>
mit grauen und leberbraunen Adern; seifenarti-<lb/>
ger Bruch; sehr fettig anzufühlen; hängt stark<lb/>
an der Zunge, und läßt sich spähneln. Fundort<lb/>
zumahl bey Medziana Gora in Polen.</p>
            <p rendition="#indent-1">24. Steinmark. <hi rendition="#aq">Lithomarga</hi>. (Engl.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">stonemarrow</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Weißlich, aber in allerhand Uebergängen zu<lb/>
allen drey Grundfarben; theils streifig, oder<lb/>
marmorit (so z. B. die meist veilchenblaue ist<lb/>
genannte Wundererde von Planitz bey Zwickau)<lb/>
von sehr verschiedener Festigkeit; vom Zerreib-<lb/>
lichen bis zum Halbharten<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Von der Art besitze ich ein rahmgelbes, ausneh-<lb/>
mend feinkorniges Steinmark von der Insel St.<lb/>
Helena, das selbst seine schärfsten Kanten in einer<lb/>
Hitze die Eisen schmilzt, unverändert erhält.</p></note>; letzteres mit<lb/>
muscheligem Bruche.</p>
            <p rendition="#l1em">Auch der officinelle ziegelrothe meist weißlich<lb/>
gesprenkelte armenische Bolus gehört hierher.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[608/0630] 22. Walkererde. Argilla fullonum. (Engl. fuller's earth.) Meist leberbraun, aber auch in andern Far- ben; theils streifig, oder fleckig; matter, erdiger Bruch; fettig anzufühlen; gibt glänzenden Strich, und Thongeruch; saugt leicht Fett ein; daher ihre wichtige Benutzung. Gehalt (nach Berg- mann) = 25 Thonerde, 51, 8 Kieselerde, 3, 3 Kalkerde, nur 0, 7 Talkerde, 3, 7 Eisenkalk, 15,5 Wasser. Fundort der vorzüglichsten in Hampshire. 23. Bergseife. Theils bräunlich schwarz, theils gelblich weiß mit grauen und leberbraunen Adern; seifenarti- ger Bruch; sehr fettig anzufühlen; hängt stark an der Zunge, und läßt sich spähneln. Fundort zumahl bey Medziana Gora in Polen. 24. Steinmark. Lithomarga. (Engl. stonemarrow.) Weißlich, aber in allerhand Uebergängen zu allen drey Grundfarben; theils streifig, oder marmorit (so z. B. die meist veilchenblaue ist genannte Wundererde von Planitz bey Zwickau) von sehr verschiedener Festigkeit; vom Zerreib- lichen bis zum Halbharten *); letzteres mit muscheligem Bruche. Auch der officinelle ziegelrothe meist weißlich gesprenkelte armenische Bolus gehört hierher. *) Von der Art besitze ich ein rahmgelbes, ausneh- mend feinkorniges Steinmark von der Insel St. Helena, das selbst seine schärfsten Kanten in einer Hitze die Eisen schmilzt, unverändert erhält.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/630
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/630>, abgerufen am 22.12.2024.