Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite

6. Lotor. der Waschbär, Rackun, Sjupp,
Coati. (Büffon's Raton.) U. cauda annu-
lata, fascia palpebrarum transversali nigra
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 62.

Ein animal nocturnum, im wärmern nord-
östlichen America etc. Frißt mancherley. Bedient
sich der Vorderpfoten sehr geschickt zum Fassen,
auch zum Einweichen oder Auffischen seines Fut-
ters*) etc. Wird überhaupt sehr kirre. Sein
Haar ist nächst des Bibers seinem, das vor-
züglichste für Hutmacher.

23. Canis. Dentes primores superio-
res
6, laterales longiores distantes, in-
termedii lobati; inferiores
6, lobati
omnes
; laniarii solitarii, incurvati.

1. +. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien.
Engl. the dog.) C. cauda recurvata; sub-
inde
digito spurio ad pedes posticos
.

Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich
besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner
Sinne, verbunden mit seiner großen vielartigen
Gelehrigkeit (sogar zum Fisch- und Robbenfang),
aber auch durch mancherley andere Brauchbarkeit
empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt-
theile verbreitet, und gibt den größten Beweis
von der Perfectibilität der Thiere, wenn der
Mensch ihre Anlagen durch lange Reihen von
Generationen ausbildet.

Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als
bloße Varietäten einer und derselben Gattung

*) Ich habe dieß täglich an einem gesehen, den ich
Jahre lang lebendig besessen; und eben so sahen
es Ol. Worm, Linne, Rolof, Büffon, I.
Dom. Schulze, Götze, Bechstein u. a.m.

6. Lotor. der Waschbär, Rackun, Sjupp,
Coati. (Büffon's Raton.) U. cauda annu-
lata, fascia palpebrarum transversali nigra
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 62.

Ein animal nocturnum, im wärmern nord-
östlichen America ꝛc. Frißt mancherley. Bedient
sich der Vorderpfoten sehr geschickt zum Fassen,
auch zum Einweichen oder Auffischen seines Fut-
ters*) ꝛc. Wird überhaupt sehr kirre. Sein
Haar ist nächst des Bibers seinem, das vor-
züglichste für Hutmacher.

23. Canis. Dentes primores superio-
res
6, laterales longiores distantes, in-
termedii lobati; inferiores
6, lobati
omnes
; laniarii solitarii, incurvati.

1. †. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien.
Engl. the dog.) C. cauda recurvata; sub-
inde
digito spurio ad pedes posticos
.

Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich
besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner
Sinne, verbunden mit seiner großen vielartigen
Gelehrigkeit (sogar zum Fisch- und Robbenfang),
aber auch durch mancherley andere Brauchbarkeit
empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt-
theile verbreitet, und gibt den größten Beweis
von der Perfectibilität der Thiere, wenn der
Mensch ihre Anlagen durch lange Reihen von
Generationen ausbildet.

Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als
bloße Varietäten einer und derselben Gattung

*) Ich habe dieß täglich an einem gesehen, den ich
Jahre lang lebendig besessen; und eben so sahen
es Ol. Worm, Linné, Rolof, Büffon, I.
Dom. Schulze, Götze, Bechstein u. a.m.
<TEI>
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0122" xml:id="pb100_0001" n="100"/>
              <p rendition="#indent-2">6. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lotor</hi></hi>. der Waschbär, Rackun, Sjupp,<lb/>
Coati. (Büffon's <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Raton</hi>.) U. cauda annu-<lb/>
lata, fascia palpebrarum transversali nigra</hi>.</p>
              <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Abbild. n. h. Gegenst.</hi> tab</hi>. 62.</p>
              <p rendition="#l1em">Ein <hi rendition="#aq">animal nocturnum</hi>, im wärmern nord-<lb/>
östlichen America &#xA75B;c. Frißt mancherley. Bedient<lb/>
sich der Vorderpfoten sehr geschickt zum Fassen,<lb/>
auch zum Einweichen oder Auffischen seines Fut-<lb/>
ters<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ich habe dieß täglich an einem gesehen, den ich<lb/>
Jahre lang lebendig besessen; und eben so sahen<lb/>
es Ol. Worm, Linné, Rolof, Büffon, I.<lb/>
Dom. Schulze, Götze, Bechstein u. a.m.</p></note> &#xA75B;c. Wird überhaupt sehr kirre. Sein<lb/>
Haar ist nächst des Bibers seinem, das vor-<lb/>
züglichste für Hutmacher.</p>
              <p rendition="#indent-1">23. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">Canis</hi></hi>. Dentes <hi rendition="#i">primores</hi> superio-<lb/>
res</hi> 6, <hi rendition="#aq">laterales longiores distantes, in-<lb/>
termedii lobati; inferiores</hi> 6, <hi rendition="#aq">lobati<lb/>
omnes</hi>; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">laniarii</hi> solitarii, incurvati</hi>.</p>
              <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Familiaris</hi></hi>. der Hund. (Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le chien</hi></hi>.<lb/>
Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">the dog</hi></hi>.) <hi rendition="#aq">C. cauda recurvata</hi>; <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">sub-<lb/>
inde</hi> digito spurio ad pedes posticos</hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich<lb/>
besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner<lb/>
Sinne, verbunden mit seiner großen vielartigen<lb/>
Gelehrigkeit (sogar zum Fisch- und Robbenfang),<lb/>
aber auch durch mancherley andere Brauchbarkeit<lb/>
empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt-<lb/>
theile verbreitet, und gibt den größten Beweis<lb/>
von der Perfectibilität der Thiere, wenn der<lb/>
Mensch ihre Anlagen durch lange Reihen von<lb/>
Generationen ausbildet.</p>
              <p rendition="#l1em">Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als<lb/>
bloße Varietäten einer und derselben Gattung<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[100/0122] 6. Lotor. der Waschbär, Rackun, Sjupp, Coati. (Büffon's Raton.) U. cauda annu- lata, fascia palpebrarum transversali nigra. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 62. Ein animal nocturnum, im wärmern nord- östlichen America ꝛc. Frißt mancherley. Bedient sich der Vorderpfoten sehr geschickt zum Fassen, auch zum Einweichen oder Auffischen seines Fut- ters *) ꝛc. Wird überhaupt sehr kirre. Sein Haar ist nächst des Bibers seinem, das vor- züglichste für Hutmacher. 23. Canis. Dentes primores superio- res 6, laterales longiores distantes, in- termedii lobati; inferiores 6, lobati omnes; laniarii solitarii, incurvati. 1. †. Familiaris. der Hund. (Fr. le chien. Engl. the dog.) C. cauda recurvata; sub- inde digito spurio ad pedes posticos. Dieser treue Gefährte des Menschen, der sich besonders durch die ausnehmende Schärfe seiner Sinne, verbunden mit seiner großen vielartigen Gelehrigkeit (sogar zum Fisch- und Robbenfang), aber auch durch mancherley andere Brauchbarkeit empfiehlt, ist längst mit ihm über alle fünf Welt- theile verbreitet, und gibt den größten Beweis von der Perfectibilität der Thiere, wenn der Mensch ihre Anlagen durch lange Reihen von Generationen ausbildet. Ob alle die verschiedenen Hunde-Rassen als bloße Varietäten einer und derselben Gattung *) Ich habe dieß täglich an einem gesehen, den ich Jahre lang lebendig besessen; und eben so sahen es Ol. Worm, Linné, Rolof, Büffon, I. Dom. Schulze, Götze, Bechstein u. a.m.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/122
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/122>, abgerufen am 22.12.2024.