Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der Lust Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder später. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile werden die Abarten benannt (Kalgmergel, Thonmergel*)) etc., und auch ihr Gebrauch zur Verbesserung verschiedener Arten von Boden bestimmt.
2) Mergeltuff, Tuchstein.
Von lockerem, durchlöcherten, theils gleichsam schwammichten Gefüge; meist erdigem Bruch; zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel- mehr. Fast immer voll Reste und Spuren vegetabi- lischer Körper, die davon incrustirt worden; beson- ders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen sogenannten Beinwell oder Beinbrech, osteocolla); aber auch in manchen Gegenden kleine Flußschnecken; in andern calcinirte See-Conchylien etc. Bildet hin und wieder große Lager von niederem aufgeschwemm- ten Lande; in welchem sich häufig die Reste der fossilen Elephanten, Rhinocere, u. a. tropischen Landthiere finden, die nun in unsern Zonen in so großer Menge ausgegraben werden.
3) Mergelstein, Hammerkalk etc.
Dicht, und zwar theils derb, theils schieferig; zumahl letzterer oft dendritisch: auch in mancherley besonderer Gestalt, als Mergelgüsse, sogenannte Ingwersteine etc.; hat erdigen Bruch. Übergang in dichten Kaltstein.
Besonderer Erwähnung verdient der bey Jena brechende, durch Reiben phosphorescirende Sandmergelstein**): und der wegen seiner eigenen Gestaltung allerdings merkwürdige Ludus Helmontii (Fr. Des devan-Helmont,
*) Zu welchem auch der Nilschlamm gehört.
**) S. Voigts neues Magaz. I. B. 1. St. S. 113 u. f.
Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der Lust Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder später. Nach dem vorwaltenden Bestandtheile werden die Abarten benannt (Kalgmergel, Thonmergel*)) ꝛc., und auch ihr Gebrauch zur Verbesserung verschiedener Arten von Boden bestimmt.
2) Mergeltuff, Tuchstein.
Von lockerem, durchlöcherten, theils gleichsam schwammichten Gefüge; meist erdigem Bruch; zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel- mehr. Fast immer voll Reste und Spuren vegetabi- lischer Körper, die davon incrustirt worden; beson- ders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und Schilf (letzteres zumahl im röhrförmigen sogenannten Beinwell oder Beinbrech, osteocolla); aber auch in manchen Gegenden kleine Flußschnecken; in andern calcinirte See-Conchylien ꝛc. Bildet hin und wieder große Lager von niederem aufgeschwemm- ten Lande; in welchem sich häufig die Reste der fossilen Elephanten, Rhinocere, u. a. tropischen Landthiere finden, die nun in unsern Zonen in so großer Menge ausgegraben werden.
3) Mergelstein, Hammerkalk ꝛc.
Dicht, und zwar theils derb, theils schieferig; zumahl letzterer oft dendritisch: auch in mancherley besonderer Gestalt, als Mergelgüsse, sogenannte Ingwersteine ꝛc.; hat erdigen Bruch. Übergang in dichten Kaltstein.
Besonderer Erwähnung verdient der bey Jena brechende, durch Reiben phosphorescirende Sandmergelstein**): und der wegen seiner eigenen Gestaltung allerdings merkwürdige Ludus Helmontii (Fr. Dés devan-Helmont,
*) Zu welchem auch der Nilschlamm gehört.
**) S. Voigts neues Magaz. I. B. 1. St. S. 113 u. f.
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Rühren im Wasser zertheilen; zieht an der Lust
Feuchtigkeit an und zerfällt früher oder später.
Nach dem vorwaltenden Bestandtheile werden die
Abarten benannt (Kalgmergel, Thonmergel *)) ꝛc.,
und auch ihr Gebrauch zur Verbesserung verschiedener
Arten von Boden bestimmt.
2) Mergeltuff, Tuchstein.
Von lockerem, durchlöcherten, theils gleichsam
schwammichten Gefüge; meist erdigem Bruch;
zerfällt nicht an der Luft, sondern verhärtet viel-
mehr. Fast immer voll Reste und Spuren vegetabi-
lischer Körper, die davon incrustirt worden; beson-
ders Blätterabdrücke, Wurzelgestrüppe und Schilf
(letzteres zumahl im röhrförmigen sogenannten
Beinwell oder Beinbrech, osteocolla); aber
auch in manchen Gegenden kleine Flußschnecken; in
andern calcinirte See-Conchylien ꝛc. Bildet hin
und wieder große Lager von niederem aufgeschwemm-
ten Lande; in welchem sich häufig die Reste der
fossilen Elephanten, Rhinocere, u. a. tropischen
Landthiere finden, die nun in unsern Zonen in so
großer Menge ausgegraben werden.
3) Mergelstein, Hammerkalk ꝛc.
Dicht, und zwar theils derb, theils schieferig;
zumahl letzterer oft dendritisch: auch in mancherley
besonderer Gestalt, als Mergelgüsse, sogenannte
Ingwersteine ꝛc.; hat erdigen Bruch. Übergang in
dichten Kaltstein.
Besonderer Erwähnung verdient der bey Jena
brechende, durch Reiben phosphorescirende
Sandmergelstein **): und der wegen seiner
eigenen Gestaltung allerdings merkwürdige Ludus
Helmontii (Fr. Dés de van-Helmont,
*) Zu welchem auch der Nilschlamm gehört.
**) S. Voigts neues Magaz. I. B. 1. St. S. 113 u. f.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/553>, abgerufen am 24.11.2024.
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