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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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aber bey Alstomnore in Northumberland, wo er zu
Ohrgehängen u. a. dgl. Schmuck verarbeitet wird.

3) Dichter Kalkstein, (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,
polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa-
chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt,
marmorirt, geadert etc. in endloser Mannigfaltig-
keit. So z. B. vom einfärbigen die vorzügli-
chen antiken Arten, giallo, rosso, nero etc.;
vom zweyfarbigen, pavanazzo, weiß mit ro-
then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß,
roth und gelb gestammt; mit vieren, brocca-
tello
, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So
unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B.
Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen-
Marmor
(cittadino ruderato, paesino, Ri-
maggio
etc.), der schon in Mergelstein übergeht etc.
So unter denen, die fremde Körper enthalten,
besonders die Petrefacten-Marmor, und unter
diesen wieder nahmentlich der Muschel-Mar-
mor
(lumacchella); und der Corallen-Marmor,
wohin die pietra stellaria gehört etc. Mancher
besteht als Breschen-Marmor aus zusammen-
cämentirten Trümmern von andern Marmorarten.
Mancher ist mit talkartigen Fossilien durchzogen;
entweder gemarmelt, wie der Polzevera oder ge-
flammt, wie der ausnehmend schöne lauchgrüne
Cipollino antico u. s. w. - Überhaupt hat der
dichte Kalkstein und Marmor meist splitterigen
Bruch; theils schieferiges Gefüge (- so z. B. der
neuerlich zur Lithographik oder Steindruckerey
angewandte Pappenheimer Kalkschiefer, in welchem
sich auch die merkwürdigen Abdrücke von tropischen
Seegeschöpfen der Vorwelt finden -). Mittelge-
wicht = 2675. Übergang in Mergelstein. (So z. B.
der ältere Flötzkalkstein, der auch in manchen Gegen-

aber bey Alstomnore in Northumberland, wo er zu
Ohrgehängen u. a. dgl. Schmuck verarbeitet wird.

3) Dichter Kalkstein, (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,
polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa-
chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt,
marmorirt, geadert ꝛc. in endloser Mannigfaltig-
keit. So z. B. vom einfärbigen die vorzügli-
chen antiken Arten, giallo, rosso, nero ꝛc.;
vom zweyfarbigen, pavanazzo, weiß mit ro-
then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß,
roth und gelb gestammt; mit vieren, brocca-
tello
, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So
unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B.
Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen-
Marmor
(cittadino ruderato, paësino, Ri-
maggio
etc.), der schon in Mergelstein übergeht ꝛc.
So unter denen, die fremde Körper enthalten,
besonders die Petrefacten-Marmor, und unter
diesen wieder nahmentlich der Muschel-Mar-
mor
(lumacchella); und der Corallen-Marmor,
wohin die pietra stellaria gehört ꝛc. Mancher
besteht als Breschen-Marmor aus zusammen-
cämentirten Trümmern von andern Marmorarten.
Mancher ist mit talkartigen Fossilien durchzogen;
entweder gemarmelt, wie der Polzevera oder ge-
flammt, wie der ausnehmend schöne lauchgrüne
Cipollino antico u. s. w. – Überhaupt hat der
dichte Kalkstein und Marmor meist splitterigen
Bruch; theils schieferiges Gefüge (– so z. B. der
neuerlich zur Lithographik oder Steindruckerey
angewandte Pappenheimer Kalkschiefer, in welchem
sich auch die merkwürdigen Abdrücke von tropischen
Seegeschöpfen der Vorwelt finden –). Mittelge-
wicht = 2675. Übergang in Mergelstein. (So z. B.
der ältere Flötzkalkstein, der auch in manchen Gegen-

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[178/0551] aber bey Alstomnore in Northumberland, wo er zu Ohrgehängen u. a. dgl. Schmuck verarbeitet wird. 3) Dichter Kalkstein, (und Marmor). Als gemeiner Kalkstein meist grau in man- cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger, polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa- chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt, marmorirt, geadert ꝛc. in endloser Mannigfaltig- keit. So z. B. vom einfärbigen die vorzügli- chen antiken Arten, giallo, rosso, nero ꝛc.; vom zweyfarbigen, pavanazzo, weiß mit ro- then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß, roth und gelb gestammt; mit vieren, brocca- tello, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B. Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen- Marmor (cittadino ruderato, paësino, Ri- maggio etc.), der schon in Mergelstein übergeht ꝛc. So unter denen, die fremde Körper enthalten, besonders die Petrefacten-Marmor, und unter diesen wieder nahmentlich der Muschel-Mar- mor (lumacchella); und der Corallen-Marmor, wohin die pietra stellaria gehört ꝛc. Mancher besteht als Breschen-Marmor aus zusammen- cämentirten Trümmern von andern Marmorarten. Mancher ist mit talkartigen Fossilien durchzogen; entweder gemarmelt, wie der Polzevera oder ge- flammt, wie der ausnehmend schöne lauchgrüne Cipollino antico u. s. w. – Überhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor meist splitterigen Bruch; theils schieferiges Gefüge (– so z. B. der neuerlich zur Lithographik oder Steindruckerey angewandte Pappenheimer Kalkschiefer, in welchem sich auch die merkwürdigen Abdrücke von tropischen Seegeschöpfen der Vorwelt finden –). Mittelge- wicht = 2675. Übergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere Flötzkalkstein, der auch in manchen Gegen-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/551>, abgerufen am 23.11.2024.