Freylich aber trägt auch allerdings die Ver- schiedenheit des Bodens*) und des Climas zur verschiedenen Beschaffenheit der Säfte in den Pflanzen vieles bey: daher denn eines Theils man- che in fremden Boden verpflanzte Gewächse so wie in ihrer Bildung, so auch in der Beschaffen- heit ihrer Säfte verändert werden, dadurch von ihren Kräften verlieren etc., andere hingegen eben dadurch noch gewinnen und veredelt werden.
§. 182.
Ueberhaupt nährt fast jeder Boden seine be- stimmten, ihm angemessenen Pflanzen**), so daß man zuweilen schon aus den einheimischen Ge- wächsen einer Gegend die Beschaffenheit ihres Bo- dens errathen kann; doch hat die Vorsehung manchen, für das Menschengeschlecht allerwichtig- sten Gewächsen den großen Vorzug verliehen, sich entweder leicht an jedes fremde Clima zu ge- wöhnen, so daß z. B. die schwächlich scheinenden Getreidearten etc. besser als Eichen u. a. noch so robust aussehende Bäume in ganz verschiedenen Himmelsstrichen; die aus Chili abstammenden Kartoffeln nun in allen fünf Welttheilen fort- kommen etc.; oder wenn sie auch an ein bestimm- tes Clima gebunden sind, doch daselbst in jeder
*) Der Boden und sein Verhältniß zu den Gewächsen; von G. Fr. W. Crome. Hannov. 1812. 8.
Freylich aber trägt auch allerdings die Ver- schiedenheit des Bodens*) und des Climas zur verschiedenen Beschaffenheit der Säfte in den Pflanzen vieles bey: daher denn eines Theils man- che in fremden Boden verpflanzte Gewächse so wie in ihrer Bildung, so auch in der Beschaffen- heit ihrer Säfte verändert werden, dadurch von ihren Kräften verlieren ꝛc., andere hingegen eben dadurch noch gewinnen und veredelt werden.
§. 182.
Ueberhaupt nährt fast jeder Boden seine be- stimmten, ihm angemessenen Pflanzen**), so daß man zuweilen schon aus den einheimischen Ge- wächsen einer Gegend die Beschaffenheit ihres Bo- dens errathen kann; doch hat die Vorsehung manchen, für das Menschengeschlecht allerwichtig- sten Gewächsen den großen Vorzug verliehen, sich entweder leicht an jedes fremde Clima zu ge- wöhnen, so daß z. B. die schwächlich scheinenden Getreidearten ꝛc. besser als Eichen u. a. noch so robust aussehende Bäume in ganz verschiedenen Himmelsstrichen; die aus Chili abstammenden Kartoffeln nun in allen fünf Welttheilen fort- kommen ꝛc.; oder wenn sie auch an ein bestimm- tes Clima gebunden sind, doch daselbst in jeder
*) Der Boden und sein Verhältniß zu den Gewächsen; von G. Fr. W. Crome. Hannov. 1812. 8.
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§. 181.
Freylich aber trägt auch allerdings die Ver-
schiedenheit des Bodens *) und des Climas
zur verschiedenen Beschaffenheit der Säfte in den
Pflanzen vieles bey: daher denn eines Theils man-
che in fremden Boden verpflanzte Gewächse so
wie in ihrer Bildung, so auch in der Beschaffen-
heit ihrer Säfte verändert werden, dadurch von
ihren Kräften verlieren ꝛc., andere hingegen eben
dadurch noch gewinnen und veredelt werden.
§. 182.
Ueberhaupt nährt fast jeder Boden seine be-
stimmten, ihm angemessenen Pflanzen **), so daß
man zuweilen schon aus den einheimischen Ge-
wächsen einer Gegend die Beschaffenheit ihres Bo-
dens errathen kann; doch hat die Vorsehung
manchen, für das Menschengeschlecht allerwichtig-
sten Gewächsen den großen Vorzug verliehen,
sich entweder leicht an jedes fremde Clima zu ge-
wöhnen, so daß z. B. die schwächlich scheinenden
Getreidearten ꝛc. besser als Eichen u. a. noch so
robust aussehende Bäume in ganz verschiedenen
Himmelsstrichen; die aus Chili abstammenden
Kartoffeln nun in allen fünf Welttheilen fort-
kommen ꝛc.; oder wenn sie auch an ein bestimm-
tes Clima gebunden sind, doch daselbst in jeder
*) Der Boden und sein Verhältniß zu den Gewächsen;
von G. Fr. W. Crome. Hannov. 1812. 8.
**) Fr. Stromeyer historiae vegetabilium geographicae
specimen. Goett. 1800. 4.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/492>, abgerufen am 18.06.2024.
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