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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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scheinend; auf dem Bruche schimmernd, theils
wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden,
theils schuppig etc. Daher Uebergänge einerseits
in den ungeformten Kalkspath, anderseits in den
dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei-
nerungen; aber der carrarische (marmor Lunen-
se
) zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch
zu Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herr-
lichen Sorten von bianco antico und unter diesen
vor allen der berühmte Parische, durchscheinend
wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben
= 2837.



Gar sehr von den übrigen verschieden ist doch
der Dolomit im Levantinerthal am St. Gotthard
etc.; wo er das Muttergestein des dasigen Tremo-
lits ausmacht, und in nicht zu dicken Tafeln
biegsam ist. Er löst sich schwer in Säuren auf;
gibt, im Finstern geschlagen, phosphorisches
Licht; und hält (nach Klaproth) 52 kohlensaure
Kalkerde, 46,52 kohlensaure Talkerde, mit etwas
Eisen- und Braunsteinkalk.

2) Dichter Kalkstein (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,
polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa-
chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt,
marmorirt, geadert etc. in endloses Mannigfal-
tigkeit. So z. B. vom einfarbigen die vorzüg-
lichen antiken Arten, giallo, rosso, nero etc.;
vom zweyfarbigen, pavonazzo, weiß mit ro-
then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß,
roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca-
tello
, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So
unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B.
Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen-

scheinend; auf dem Bruche schimmernd, theils
wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden,
theils schuppig ꝛc. Daher Uebergänge einerseits
in den ungeformten Kalkspath, anderseits in den
dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei-
nerungen; aber der carrarische (marmor Lunen-
se
) zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch
zu Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herr-
lichen Sorten von bianco antico und unter diesen
vor allen der berühmte Parische, durchscheinend
wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben
= 2837.



Gar sehr von den übrigen verschieden ist doch
der Dolomit im Levantinerthal am St. Gotthard
ꝛc.; wo er das Muttergestein des dasigen Tremo-
lits ausmacht, und in nicht zu dicken Tafeln
biegsam ist. Er löst sich schwer in Säuren auf;
gibt, im Finstern geschlagen, phosphorisches
Licht; und hält (nach Klaproth) 52 kohlensaure
Kalkerde, 46,52 kohlensaure Talkerde, mit etwas
Eisen- und Braunsteinkalk.

2) Dichter Kalkstein (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,
polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa-
chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt,
marmorirt, geadert ꝛc. in endloses Mannigfal-
tigkeit. So z. B. vom einfarbigen die vorzüg-
lichen antiken Arten, giallo, rosso, nero etc.;
vom zweyfarbigen, pavonazzo, weiß mit ro-
then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß,
roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca-
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, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So
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[617/0641] scheinend; auf dem Bruche schimmernd, theils wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden, theils schuppig ꝛc. Daher Uebergänge einerseits in den ungeformten Kalkspath, anderseits in den dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei- nerungen; aber der carrarische (marmor Lunen- se) zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch zu Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herr- lichen Sorten von bianco antico und unter diesen vor allen der berühmte Parische, durchscheinend wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben = 2837. Gar sehr von den übrigen verschieden ist doch der Dolomit im Levantinerthal am St. Gotthard ꝛc.; wo er das Muttergestein des dasigen Tremo- lits ausmacht, und in nicht zu dicken Tafeln biegsam ist. Er löst sich schwer in Säuren auf; gibt, im Finstern geschlagen, phosphorisches Licht; und hält (nach Klaproth) 52 kohlensaure Kalkerde, 46,52 kohlensaure Talkerde, mit etwas Eisen- und Braunsteinkalk. 2) Dichter Kalkstein (und Marmor). Als gemeiner Kalkstein meist grau in man- cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger, polirbarer Marmor sowohl fast in allen einfa- chen Farben, als auf die vielartigste Weise bunt, marmorirt, geadert ꝛc. in endloses Mannigfal- tigkeit. So z. B. vom einfarbigen die vorzüg- lichen antiken Arten, giallo, rosso, nero etc.; vom zweyfarbigen, pavonazzo, weiß mit ro- then Streifen; mit drey Farben, fiorito, weiß, roth und gelb geflammt; mit vieren, brocca- tello, weiß, roth, gelb und grau; u. s. w. So unter denen mit besondern Zeichnungen, z. B. Dendriten-Marmor (alberino); Ruinen-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/641>, abgerufen am 22.11.2024.