Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.Granits, wo er in manchen Abarten den bey 3) Glasiger Feldspath. Theils farbenlos;wasserhell; theils weiß; Vermuthlich gehört auch dahin der so genannte 4) Adular, Mondstein. Meist weiß; durchscheinend; perlmutterglän- 5) Labradorstein. Seine Grundfarbe meist schwärzlichgrau, aber *) So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur wie mit Quarzblättchen und Splittern so son- derbar durchzogen ist, daß das Fossil, nach be- stimmter Richtung angeschliffen, gleichsam das Ansehen einer cufischen Steinschrift enthält, daher es auch den Nahmen, pierre graphique, erhalten hat. - s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21. **) Ihm ähnelt das seltene Feldspath-Avanturino
(Avanturinspath) vom weißen Meere. Ein blaß- fleischrother Feldspath, der mit zarten, goldglän- zenden Glimmerblättchen durchmengt ist, und dessen geschliffene Oberfläche mit einem schönen blauen Wiederscheine opalisirt. Granits, wo er in manchen Abarten den bey 3) Glasiger Feldspath. Theils farbenlos;wasserhell; theils weiß; Vermuthlich gehört auch dahin der so genannte 4) Adular, Mondstein. Meist weiß; durchscheinend; perlmutterglän- 5) Labradorstein. Seine Grundfarbe meist schwärzlichgrau, aber *) So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur wie mit Quarzblättchen und Splittern so son- derbar durchzogen ist, daß das Fossil, nach be- stimmter Richtung angeschliffen, gleichsam das Ansehen einer cufischen Steinschrift enthält, daher es auch den Nahmen, pierre graphique, erhalten hat. – s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21. **) Ihm ähnelt das seltene Feldspath-Avanturino
(Avanturinspath) vom weißen Meere. Ein blaß- fleischrother Feldspath, der mit zarten, goldglän- zenden Glimmerblättchen durchmengt ist, und dessen geschliffene Oberfläche mit einem schönen blauen Wiederscheine opalisirt. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000029"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0596" xml:id="pb576_0001" n="576"/> Granits, wo er in manchen Abarten den bey<lb/> weitem vorwaltenden Theil ausmacht<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit<lb/> aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur<lb/> wie mit Quarzblättchen und Splittern so son-<lb/> derbar durchzogen ist, daß das Fossil, nach be-<lb/> stimmter Richtung angeschliffen, gleichsam das<lb/> Ansehen einer cufischen Steinschrift enthält, daher<lb/> es auch den Nahmen, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">pierre graphique</hi></hi>, erhalten<lb/> hat. – s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-2">3) Glasiger Feldspath.</p> <p rendition="#l1em">Theils farbenlos;wasserhell; theils weiß;<lb/> glasglänzend; theils ungeformt (so z. B. einge-<lb/> wachsen in manchen hieländischen Basalt);<lb/> theils säulen- oder tafelförmig crystallisirt (so<lb/> z. B. in ersterer Form im Granit vom Drachen-<lb/> fels am Rhein, in letzterer am Vesuv).</p> <p rendition="#l1em">Vermuthlich gehört auch dahin der so genannte<lb/> weiße Tafelschörl aus Dauphiné.</p> <p rendition="#indent-2">4) Adular, Mondstein.</p> <p rendition="#l1em">Meist weiß; durchscheinend; perlmutterglän-<lb/> zend; opalisirend; seine Crystallisation meist wie<lb/> am gemeinen Feldspath. Gewicht = 2561.<lb/> Fundort zumahl auf der Adula am St. Gotthard<lb/> (theils in großen Crystallen), und der eigentliche<lb/> Mondstein als Gerölle auf Ceilan<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Ihm ähnelt das seltene Feldspath-Avanturino<lb/> (Avanturinspath) vom weißen Meere. Ein blaß-<lb/> fleischrother Feldspath, der mit zarten, goldglän-<lb/> zenden Glimmerblättchen durchmengt ist, und<lb/> dessen geschliffene Oberfläche mit einem schönen<lb/> blauen Wiederscheine opalisirt.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-2">5) Labradorstein.</p> <p rendition="#l1em">Seine Grundfarbe meist schwärzlichgrau, aber<lb/> bey auffallendem Lichte in mancherley, theils<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [576/0596]
Granits, wo er in manchen Abarten den bey
weitem vorwaltenden Theil ausmacht *).
3) Glasiger Feldspath.
Theils farbenlos;wasserhell; theils weiß;
glasglänzend; theils ungeformt (so z. B. einge-
wachsen in manchen hieländischen Basalt);
theils säulen- oder tafelförmig crystallisirt (so
z. B. in ersterer Form im Granit vom Drachen-
fels am Rhein, in letzterer am Vesuv).
Vermuthlich gehört auch dahin der so genannte
weiße Tafelschörl aus Dauphiné.
4) Adular, Mondstein.
Meist weiß; durchscheinend; perlmutterglän-
zend; opalisirend; seine Crystallisation meist wie
am gemeinen Feldspath. Gewicht = 2561.
Fundort zumahl auf der Adula am St. Gotthard
(theils in großen Crystallen), und der eigentliche
Mondstein als Gerölle auf Ceilan **).
5) Labradorstein.
Seine Grundfarbe meist schwärzlichgrau, aber
bey auffallendem Lichte in mancherley, theils
*) So z. B. in dem merkwürdigen Portsoy-Granit
aus Aberdeenshire, wo die Feldspathmasse nur
wie mit Quarzblättchen und Splittern so son-
derbar durchzogen ist, daß das Fossil, nach be-
stimmter Richtung angeschliffen, gleichsam das
Ansehen einer cufischen Steinschrift enthält, daher
es auch den Nahmen, pierre graphique, erhalten
hat. – s. Voigts Magazin VI. B. 4. St. S. 21.
**) Ihm ähnelt das seltene Feldspath-Avanturino
(Avanturinspath) vom weißen Meere. Ein blaß-
fleischrother Feldspath, der mit zarten, goldglän-
zenden Glimmerblättchen durchmengt ist, und
dessen geschliffene Oberfläche mit einem schönen
blauen Wiederscheine opalisirt.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/596>, abgerufen am 26.06.2024. |