Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Farbe, Härte, Korn, Schwere, und theils besondern
Gestalt ab, in welchen allen, manche Abarten des Ba-
salts eben aus der gedachten Ursache, mit manchen
Abarten des Trapps oder der Wacke so verwandt und
ähnlich seyn müssen, daß sich in manchen Fällen (so
wie freylich bey so vielen andern in einander überge-
henden Mineralien) bloß eine sehr unbestimmte Grenze
zwischen beiden ziehen läßt, daher denn freylich auch
der Nahme Basalt oft andern Gebirgsarten, zumahl
aus der Gattung des Trapps, aber auch wohl des
Kieselschiefers und des schwarzen Jaspis beygelegt wird,
die doch allem Anschein nach wenig oder keine Verän-
derung durch jenen Erdbrand erlitten haben.

Häufig ist der Basalt Säulenförmig (s. oben S. 526)
aber von unbestimmter Zahl der Seiten, deren meist 5
6 oder 7, allein auch bald mehrere bald weniger sind.
Diese Seiten find oft sehr uneben; und die Säulen
selbst nicht selten gekrümmt. Oft sitzt er auf andern
Gebirgsarten auf, z. B. auf Gneiß, Kalk etc. theils auch
auf bituminosem Holz*)

*) Ich gestehe, baß ich bey Voraussetzung der obigen
cosmogenischen Bemerkungen (S. 520 u. f.) die
Stärke des Arguments nicht einzusehen vermag,
das man vom Aufliegen des Basalts auf bitumi-
nosem Holz gegen die Möglichkeit des so genann-
ten vulcanischen Ursprungs des erstern, hat her-
nehmen wollen. Sollte der so leichtflüssige und
der äußern Luft nicht ausgesetzte Basalt bey jenem
allgemeinen Erdbrande nicht auch an manchen
Stellen gleichsam als eine noch zähe wenn gleich
nicht glühende Teigmasse über andre Lager haben
hergewälzt werden können, so gut wie sogar Laven
weit von ihrem Crater noch als solche zäht wenn

Farbe, Härte, Korn, Schwere, und theils besondern
Gestalt ab, in welchen allen, manche Abarten des Ba-
salts eben aus der gedachten Ursache, mit manchen
Abarten des Trapps oder der Wacke so verwandt und
ähnlich seyn müssen, daß sich in manchen Fällen (so
wie freylich bey so vielen andern in einander überge-
henden Mineralien) bloß eine sehr unbestimmte Grenze
zwischen beiden ziehen läßt, daher denn freylich auch
der Nahme Basalt oft andern Gebirgsarten, zumahl
aus der Gattung des Trapps, aber auch wohl des
Kieselschiefers und des schwarzen Jaspis beygelegt wird,
die doch allem Anschein nach wenig oder keine Verän-
derung durch jenen Erdbrand erlitten haben.

Häufig ist der Basalt Säulenförmig (s. oben S. 526)
aber von unbestimmter Zahl der Seiten, deren meist 5
6 oder 7, allein auch bald mehrere bald weniger sind.
Diese Seiten find oft sehr uneben; und die Säulen
selbst nicht selten gekrümmt. Oft sitzt er auf andern
Gebirgsarten auf, z. B. auf Gneiß, Kalk ꝛc. theils auch
auf bituminosem Holz*)

*) Ich gestehe, baß ich bey Voraussetzung der obigen
cosmogenischen Bemerkungen (S. 520 u. f.) die
Stärke des Arguments nicht einzusehen vermag,
das man vom Aufliegen des Basalts auf bitumi-
nosem Holz gegen die Möglichkeit des so genann-
ten vulcanischen Ursprungs des erstern, hat her-
nehmen wollen. Sollte der so leichtflüssige und
der äußern Luft nicht ausgesetzte Basalt bey jenem
allgemeinen Erdbrande nicht auch an manchen
Stellen gleichsam als eine noch zähe wenn gleich
nicht glühende Teigmasse über andre Lager haben
hergewälzt werden können, so gut wie sogar Laven
weit von ihrem Crater noch als solche zäht wenn
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000025">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0591" xml:id="pb575_0001" n="575"/>
Farbe, Härte, Korn, Schwere, und theils besondern<lb/>
Gestalt ab, in welchen allen, manche Abarten des Ba-<lb/>
salts eben aus der gedachten Ursache, mit manchen<lb/>
Abarten des Trapps oder der Wacke so verwandt und<lb/>
ähnlich seyn müssen, daß sich in manchen Fällen (so<lb/>
wie freylich bey so vielen andern in einander überge-<lb/>
henden Mineralien) bloß eine sehr unbestimmte Grenze<lb/>
zwischen beiden ziehen läßt, daher denn freylich auch<lb/>
der Nahme Basalt oft andern Gebirgsarten, zumahl<lb/>
aus der Gattung des Trapps, aber auch wohl des<lb/>
Kieselschiefers und des schwarzen Jaspis beygelegt wird,<lb/>
die doch allem Anschein nach wenig oder keine Verän-<lb/>
derung durch jenen Erdbrand erlitten haben.</p>
            <p rendition="#l1em">Häufig ist der Basalt Säulenförmig (s. oben S. 526)<lb/>
aber von unbestimmter Zahl der Seiten, deren meist 5<lb/>
6 oder 7, allein auch bald mehrere bald weniger sind.<lb/>
Diese Seiten find oft sehr uneben; und die Säulen<lb/>
selbst nicht selten gekrümmt. Oft sitzt er auf andern<lb/>
Gebirgsarten auf, z. B. auf Gneiß, Kalk &#xA75B;c. theils auch<lb/>
auf bituminosem Holz<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ich gestehe, baß ich bey Voraussetzung der obigen<lb/>
cosmogenischen Bemerkungen (S. 520 u. f.) die<lb/>
Stärke des Arguments nicht einzusehen vermag,<lb/>
das man vom Aufliegen des Basalts auf bitumi-<lb/>
nosem Holz gegen die Möglichkeit des so genann-<lb/>
ten vulcanischen Ursprungs des erstern, hat her-<lb/>
nehmen wollen. Sollte der so leichtflüssige und<lb/>
der äußern Luft nicht ausgesetzte Basalt bey jenem<lb/>
allgemeinen Erdbrande nicht auch an manchen<lb/>
Stellen gleichsam als eine noch zähe wenn gleich<lb/>
nicht glühende Teigmasse über andre Lager haben<lb/>
hergewälzt werden können, so gut wie sogar Laven<lb/>
weit von ihrem Crater noch als solche zäht wenn<lb/></p></note></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[575/0591] Farbe, Härte, Korn, Schwere, und theils besondern Gestalt ab, in welchen allen, manche Abarten des Ba- salts eben aus der gedachten Ursache, mit manchen Abarten des Trapps oder der Wacke so verwandt und ähnlich seyn müssen, daß sich in manchen Fällen (so wie freylich bey so vielen andern in einander überge- henden Mineralien) bloß eine sehr unbestimmte Grenze zwischen beiden ziehen läßt, daher denn freylich auch der Nahme Basalt oft andern Gebirgsarten, zumahl aus der Gattung des Trapps, aber auch wohl des Kieselschiefers und des schwarzen Jaspis beygelegt wird, die doch allem Anschein nach wenig oder keine Verän- derung durch jenen Erdbrand erlitten haben. Häufig ist der Basalt Säulenförmig (s. oben S. 526) aber von unbestimmter Zahl der Seiten, deren meist 5 6 oder 7, allein auch bald mehrere bald weniger sind. Diese Seiten find oft sehr uneben; und die Säulen selbst nicht selten gekrümmt. Oft sitzt er auf andern Gebirgsarten auf, z. B. auf Gneiß, Kalk ꝛc. theils auch auf bituminosem Holz *) *) Ich gestehe, baß ich bey Voraussetzung der obigen cosmogenischen Bemerkungen (S. 520 u. f.) die Stärke des Arguments nicht einzusehen vermag, das man vom Aufliegen des Basalts auf bitumi- nosem Holz gegen die Möglichkeit des so genann- ten vulcanischen Ursprungs des erstern, hat her- nehmen wollen. Sollte der so leichtflüssige und der äußern Luft nicht ausgesetzte Basalt bey jenem allgemeinen Erdbrande nicht auch an manchen Stellen gleichsam als eine noch zähe wenn gleich nicht glühende Teigmasse über andre Lager haben hergewälzt werden können, so gut wie sogar Laven weit von ihrem Crater noch als solche zäht wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/591
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/591>, abgerufen am 22.11.2024.