Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

Bild:
<< vorherige Seite

9. +. Esculenta. der grüne Wasserfrosch, Rö-
ling, Marxgöker. R. corpore angulato, dorso
transuerse gibbo, abdomine marginato
. *

Rösel tab. XIII-XVI.

In Teichen und Sümpfen. Die Männchen
quaken laut, zumal des Abends bey schönem
Wetter, und treiben dabey zwey große Blasen
aus den Maulwinkeln auf. Sie sind schlau und
muthig, verzehren Mäuse, Sperlinge, und
selbst junge Enten, Forellen etc. und können so-
gar über große Hechte Herr werden*): sind
aber ohne Gefahr zu essen. Zur Begattungs-
zeit bekommen die Männchen dieser und der vo-
rigen Gattung schwarze warzichte Knollen an
den Daumen der Vorderfüße, womit sie sich
äußerst fest um ihrer Weibgen Brust klammern
können.

10. +. Arborea. der Laubfrosch. (Calamites.
Fr. la raine, la grenouille de St. Martin, le
graisset.
) S. corpore laeui, subtus granu-
lato, pedibus fissis, apicibus digitorum len-
ticulatis
. *

Rösel tab. IX ad XII.

Ein anmuthiges Thier, was fast in ganz Eu-
ropa (doch nicht in England, aber desto häufi-
ger in Italien), auch in America etc. zu Hause
ist. Der klebrichte Schleim womit es wie die
Schnecken überzogen ist, dient ihm bey seinem
Aufenthalt am Laub der Baume, zum anhän-
gen. Die Männchen, die an ihrer braunen
Kehle kenntlich sind, haben eine laute Stimme,
die sie, wenn es regnen will, besonders aber
zur Paarungszeit von sich geben. Sie blasen

*) ian. dveravivs de piscinis pag. 20. sqq.

9. †. Esculenta. der grüne Wasserfrosch, Rö-
ling, Marxgöker. R. corpore angulato, dorso
transuerse gibbo, abdomine marginato
. *

Rösel tab. XIII–XVI.

In Teichen und Sümpfen. Die Männchen
quaken laut, zumal des Abends bey schönem
Wetter, und treiben dabey zwey große Blasen
aus den Maulwinkeln auf. Sie sind schlau und
muthig, verzehren Mäuse, Sperlinge, und
selbst junge Enten, Forellen ꝛc. und können so-
gar über große Hechte Herr werden*): sind
aber ohne Gefahr zu essen. Zur Begattungs-
zeit bekommen die Männchen dieser und der vo-
rigen Gattung schwarze warzichte Knollen an
den Daumen der Vorderfüße, womit sie sich
äußerst fest um ihrer Weibgen Brust klammern
können.

10. †. Arborea. der Laubfrosch. (Calamites.
Fr. la raine, la grenouille de St. Martin, le
graisset.
) S. corpore laeui, subtus granu-
lato, pedibus fissis, apicibus digitorum len-
ticulatis
. *

Rösel tab. IX ad XII.

Ein anmuthiges Thier, was fast in ganz Eu-
ropa (doch nicht in England, aber desto häufi-
ger in Italien), auch in America ꝛc. zu Hause
ist. Der klebrichte Schleim womit es wie die
Schnecken überzogen ist, dient ihm bey seinem
Aufenthalt am Laub der Baume, zum anhän-
gen. Die Männchen, die an ihrer braunen
Kehle kenntlich sind, haben eine laute Stimme,
die sie, wenn es regnen will, besonders aber
zur Paarungszeit von sich geben. Sie blasen

*) ian. dveravivs de piscinis pag. 20. sqq.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000024">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0283" xml:id="pb263_0001" n="263"/>
            <p rendition="#indent-2">9. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Esculenta</hi></hi>. der grüne Wasserfrosch, Rö-<lb/>
ling, Marxgöker. <hi rendition="#aq">R. corpore angulato,                             dorso<lb/>
transuerse gibbo, abdomine marginato</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">tab</hi>. XIII&#x2013;XVI.</p>
            <p rendition="#l1em">In Teichen und Sümpfen. Die Männchen<lb/>
quaken laut,                             zumal des Abends bey schönem<lb/>
Wetter, und treiben dabey zwey große                             Blasen<lb/>
aus den Maulwinkeln auf. Sie sind schlau und<lb/>
muthig,                             verzehren Mäuse, Sperlinge, und<lb/>
selbst junge Enten, Forellen &#xA75B;c.                             und können so-<lb/>
gar über große Hechte Herr werden<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">ian.                             dveravivs</hi><hi rendition="#i">de piscinis</hi> pag</hi>. 20. <hi rendition="#aq">sqq</hi>.</p></note>: sind<lb/>
aber ohne Gefahr zu essen.                             Zur Begattungs-<lb/>
zeit bekommen die Männchen dieser und                             der vo-<lb/>
rigen Gattung schwarze warzichte Knollen                             an<lb/>
den Daumen der Vorderfüße, womit sie sich<lb/>
äußerst fest um                             ihrer Weibgen Brust klammern<lb/>
können.</p>
            <p rendition="#indent-2">10. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Arborea</hi></hi>. der Laubfrosch. (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Calamites</hi></hi>.<lb/>
Fr. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">la raine, la grenouille de St. Martin,                             le<lb/>
graisset.</hi>) S. corpore laeui, subtus granu-<lb/>
lato, pedibus fissis, apicibus digitorum len-<lb/>
ticulatis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Rösel <hi rendition="#aq">tab</hi>. IX <hi rendition="#aq">ad</hi> XII.</p>
            <p rendition="#l1em">Ein anmuthiges Thier, was fast in ganz Eu-<lb type="inWord"/>
ropa (doch nicht in England, aber desto häufi-<lb type="inWord"/>
ger in Italien), auch in America &#xA75B;c. zu Hause<lb/>
ist.                             Der klebrichte Schleim womit es wie die<lb/>
Schnecken überzogen ist,                             dient ihm bey seinem<lb/>
Aufenthalt am Laub der Baume, zum anhän-<lb type="inWord"/>
gen. Die Männchen, die an ihrer braunen<lb/>
Kehle                             kenntlich sind, haben eine laute Stimme,<lb/>
die sie, wenn es regnen                             will, besonders aber<lb/>
zur Paarungszeit von sich geben. Sie                             blasen<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0283] 9. †. Esculenta. der grüne Wasserfrosch, Rö- ling, Marxgöker. R. corpore angulato, dorso transuerse gibbo, abdomine marginato. * Rösel tab. XIII–XVI. In Teichen und Sümpfen. Die Männchen quaken laut, zumal des Abends bey schönem Wetter, und treiben dabey zwey große Blasen aus den Maulwinkeln auf. Sie sind schlau und muthig, verzehren Mäuse, Sperlinge, und selbst junge Enten, Forellen ꝛc. und können so- gar über große Hechte Herr werden *): sind aber ohne Gefahr zu essen. Zur Begattungs- zeit bekommen die Männchen dieser und der vo- rigen Gattung schwarze warzichte Knollen an den Daumen der Vorderfüße, womit sie sich äußerst fest um ihrer Weibgen Brust klammern können. 10. †. Arborea. der Laubfrosch. (Calamites. Fr. la raine, la grenouille de St. Martin, le graisset.) S. corpore laeui, subtus granu- lato, pedibus fissis, apicibus digitorum len- ticulatis. * Rösel tab. IX ad XII. Ein anmuthiges Thier, was fast in ganz Eu- ropa (doch nicht in England, aber desto häufi- ger in Italien), auch in America ꝛc. zu Hause ist. Der klebrichte Schleim womit es wie die Schnecken überzogen ist, dient ihm bey seinem Aufenthalt am Laub der Baume, zum anhän- gen. Die Männchen, die an ihrer braunen Kehle kenntlich sind, haben eine laute Stimme, die sie, wenn es regnen will, besonders aber zur Paarungszeit von sich geben. Sie blasen *) ian. dveravivs de piscinis pag. 20. sqq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/283
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/283>, abgerufen am 22.05.2024.