Ebenfalls lockerer oder derber: auch crystalli- nisch: und theils von einer unverbesserlichen hoch- blauen Farbe; da es eigentlich Kupferlasur heißt.
e) Lebererzt.
Von brauner, oder Rostfarbe.
4. stannvm, Zinn, (plumbum candi- dum veter.) album, molle, leve, flexum cre- pans.
Ein leichtes Metall, das, so wie das Bley eher schmelzt als glüht: auch leicht von Säuren angegriffen und aufgelöst wird, daher die zin- nernen Eßgeschirre mit dergleichen Vorsicht als die küpfernen gebraucht werden müssen. Das Englische Zinn ist das beste; nächst diesem das von Malacca und von Siam. Einige Völker, wie z. E. die Lappen kennen fast kein andres Metall; sie ziehen es zu Dratfäden, und sticken ihre Pelze und ihr Rennthiergeschirr damit. Aus- ser allerhand Geräthe, das insgemein aus Zinn verfertigt wird, braucht man es vorzüglich zum Verzinnen des Eisenblechs, zu Spiegelfolie, Stan- niol etc.
1. Nativum, gediegen.
Im Museum ist eine Zwitterstufe aus dem Erz- gebürge, die Herr Professor Büttner selbst von einander geschlagen, und die in der Mitte einen Kern von Zinnschörl enthält, der wie mit einem Saalbande von gediegnen Zinn umzogen, und beides nachher mit dem Zwitter eingeschlossen ist.
2. Mineralisatum, vererzt.
Dahin gehören
a) Die Zinngranaten.
Ebenfalls lockerer oder derber: auch crystalli- nisch: und theils von einer unverbesserlichen hoch- blauen Farbe; da es eigentlich Kupferlasur heißt.
e) Lebererzt.
Von brauner, oder Rostfarbe.
4. stannvm, Zinn, (plumbum candi- dum veter.) album, molle, leve, flexum cre- pans.
Ein leichtes Metall, das, so wie das Bley eher schmelzt als glüht: auch leicht von Säuren angegriffen und aufgelöst wird, daher die zin- nernen Eßgeschirre mit dergleichen Vorsicht als die küpfernen gebraucht werden müssen. Das Englische Zinn ist das beste; nächst diesem das von Malacca und von Siam. Einige Völker, wie z. E. die Lappen kennen fast kein andres Metall; sie ziehen es zu Dratfäden, und sticken ihre Pelze und ihr Rennthiergeschirr damit. Aus- ser allerhand Geräthe, das insgemein aus Zinn verfertigt wird, braucht man es vorzüglich zum Verzinnen des Eisenblechs, zu Spiegelfolie, Stan- niol ꝛc.
1. Nativum, gediegen.
Im Museum ist eine Zwitterstufe aus dem Erz- gebürge, die Herr Professor Büttner selbst von einander geschlagen, und die in der Mitte einen Kern von Zinnschörl enthält, der wie mit einem Saalbande von gediegnen Zinn umzogen, und beides nachher mit dem Zwitter eingeschlossen ist.
2. Mineralisatum, vererzt.
Dahin gehören
a) Die Zinngranaten.
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Ebenfalls lockerer oder derber: auch crystalli-
nisch: und theils von einer unverbesserlichen hoch-
blauen Farbe; da es eigentlich Kupferlasur heißt.
e) Lebererzt.
Von brauner, oder Rostfarbe.
4. stannvm, Zinn, (plumbum candi-
dum veter.) album, molle, leve, flexum cre-
pans.
Ein leichtes Metall, das, so wie das Bley
eher schmelzt als glüht: auch leicht von Säuren
angegriffen und aufgelöst wird, daher die zin-
nernen Eßgeschirre mit dergleichen Vorsicht als
die küpfernen gebraucht werden müssen. Das
Englische Zinn ist das beste; nächst diesem das
von Malacca und von Siam. Einige Völker,
wie z. E. die Lappen kennen fast kein andres
Metall; sie ziehen es zu Dratfäden, und sticken
ihre Pelze und ihr Rennthiergeschirr damit. Aus-
ser allerhand Geräthe, das insgemein aus Zinn
verfertigt wird, braucht man es vorzüglich zum
Verzinnen des Eisenblechs, zu Spiegelfolie, Stan-
niol ꝛc.
1. Nativum, gediegen.
Im Museum ist eine Zwitterstufe aus dem Erz-
gebürge, die Herr Professor Büttner selbst von
einander geschlagen, und die in der Mitte einen
Kern von Zinnschörl enthält, der wie mit einem
Saalbande von gediegnen Zinn umzogen, und
beides nachher mit dem Zwitter eingeschlossen ist.
2. Mineralisatum, vererzt.
Dahin gehören
a) Die Zinngranaten.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/545>, abgerufen am 22.11.2024.
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