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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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pfer versichert, entzündete Stellen daselbst lange
Zeit in einem weg mit einer blauen Flamme
lodern.

2. Mumia. Bergbalsam.

Fettig-schmierig, sehr kostbar: ebenfalls in
Persien.

3. Maltha, Bergtheer.

Sandig-schmierig. Bey Winsen im Hannö-
verschen, wo man ihn seit 100. Jahren gräbt,
im Elsaß, in der Moldau etc. wo Herr Baron
Asch A. 1770. zur Pestzeit eine Digestivsalbe dar-
aus verfertigen, und mit grossem Nutzen brau-
chen lies.

4. asphaltvm. Judenpech, nigrum,
fragile, splendens, ustum graveolens
.

Auf dem todten Meer etc.

5. tvrfa, der Torf. Fusca, radiculosa
tenax.

In moorichtem Grund voll Wurzelgestrüppe,
wo er gestochen, und bekanntlich zur Feuerung
gebraucht wird. Auch hat man Packpapier,
Tapeten etc. daraus zu verfertigen versucht. Der
Torf häuft sich in vielen Gegenden schnell an*),
und Herr von Zanthier, der bekannte Forstge-
gelehrte, hat auf dem Brocken, 8 Fuß tief un-
ter dem Torf ein Hufeisen gefunden.

Die Umbererde die zum malen, färben etc.
gebraucht wird, ist eine weiche, thonichte Torf-
art.

*) ch. patin Traite des Tourbes p. 4. 65.

pfer versichert, entzündete Stellen daselbst lange
Zeit in einem weg mit einer blauen Flamme
lodern.

2. Mumia. Bergbalsam.

Fettig-schmierig, sehr kostbar: ebenfalls in
Persien.

3. Maltha, Bergtheer.

Sandig-schmierig. Bey Winsen im Hannö-
verschen, wo man ihn seit 100. Jahren gräbt,
im Elsaß, in der Moldau ꝛc. wo Herr Baron
Asch A. 1770. zur Pestzeit eine Digestivsalbe dar-
aus verfertigen, und mit grossem Nutzen brau-
chen lies.

4. asphaltvm. Judenpech, nigrum,
fragile, splendens, ustum graveolens
.

Auf dem todten Meer ꝛc.

5. tvrfa, der Torf. Fusca, radiculosa
tenax.

In moorichtem Grund voll Wurzelgestrüppe,
wo er gestochen, und bekanntlich zur Feuerung
gebraucht wird. Auch hat man Packpapier,
Tapeten ꝛc. daraus zu verfertigen versucht. Der
Torf häuft sich in vielen Gegenden schnell an*),
und Herr von Zanthier, der bekannte Forstge-
gelehrte, hat auf dem Brocken, 8 Fuß tief un-
ter dem Torf ein Hufeisen gefunden.

Die Umbererde die zum malen, färben ꝛc.
gebraucht wird, ist eine weiche, thonichte Torf-
art.

*) ch. patin Traité des Tourbes p. 4. 65.
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[522/0534] pfer versichert, entzündete Stellen daselbst lange Zeit in einem weg mit einer blauen Flamme lodern. 2. Mumia. Bergbalsam. Fettig-schmierig, sehr kostbar: ebenfalls in Persien. 3. Maltha, Bergtheer. Sandig-schmierig. Bey Winsen im Hannö- verschen, wo man ihn seit 100. Jahren gräbt, im Elsaß, in der Moldau ꝛc. wo Herr Baron Asch A. 1770. zur Pestzeit eine Digestivsalbe dar- aus verfertigen, und mit grossem Nutzen brau- chen lies. 4. asphaltvm. Judenpech, nigrum, fragile, splendens, ustum graveolens. Auf dem todten Meer ꝛc. 5. tvrfa, der Torf. Fusca, radiculosa tenax. In moorichtem Grund voll Wurzelgestrüppe, wo er gestochen, und bekanntlich zur Feuerung gebraucht wird. Auch hat man Packpapier, Tapeten ꝛc. daraus zu verfertigen versucht. Der Torf häuft sich in vielen Gegenden schnell an *), und Herr von Zanthier, der bekannte Forstge- gelehrte, hat auf dem Brocken, 8 Fuß tief un- ter dem Torf ein Hufeisen gefunden. Die Umbererde die zum malen, färben ꝛc. gebraucht wird, ist eine weiche, thonichte Torf- art. *) ch. patin Traité des Tourbes p. 4. 65.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/534>, abgerufen am 22.11.2024.