sen vom Schneckenstein, die Marmoruschen vom Carpatischen Gebürge, die Bristolsteine aus Irland etc.
2. Crystallus, Bergcrystall.
Die schönsten brechen in den Klüften der Schweizer-Alpen, wo man wol ehe einzelne Stücke von 12 Centner am Gewicht und einer Klarheit, daß man ein Zeitungsblatt dadurch le- sen können, gefunden hat. Vorzüglich selten und merkwürdig sind die, so fremde Körper ein- schliessen: so die Crystalldrusen im Museum, die mehrere Wassertropfen, andere die grosse Zinn-Granaten, andere die Schörl u. s. w. enthalten. Die in den Achatnieren befindlichen Crystallspitzen sind mehrentheils gefärbt wie Amethysten, Topase etc. Hieher gehören auch die Böhmischen Doppeltopasen oder Kling Cry- stallen, die ihren Nahmen von dem hellen Klang haben, den sie beym Anschlagen von sich geben; ferner die so genannten Rauchtopasen, wovon unter den Aschischen Geschenken Faustgrosse Cry- stalle aus Sibirien befindlich sind. Ferner der Morion, und wie wir glauben, der Lapis Ob- sidianus der Alten, wovon wir ziemlich grosse Tafeln aus Aegypten erhalten haben. Und end- lich die ganz undurchsichtigen Crystallen von braungelber Farbe, wie die sogenannten Spani- schen Hyacinthen, oder grau und braun marmo- rirt, u. s. w.
3. Siliceum.
Die im Wasser abgerundeten Crystalle, theils von vorzüglicher Schönheit wie die Linsbur- ger Steine im Hannöverschen, die von Ceilon etc.
sen vom Schneckenstein, die Marmoruschen vom Carpatischen Gebürge, die Bristolsteine aus Irland ꝛc.
2. Crystallus, Bergcrystall.
Die schönsten brechen in den Klüften der Schweizer-Alpen, wo man wol ehe einzelne Stücke von 12 Centner am Gewicht und einer Klarheit, daß man ein Zeitungsblatt dadurch le- sen können, gefunden hat. Vorzüglich selten und merkwürdig sind die, so fremde Körper ein- schliessen: so die Crystalldrusen im Museum, die mehrere Wassertropfen, andere die grosse Zinn-Granaten, andere die Schörl u. s. w. enthalten. Die in den Achatnieren befindlichen Crystallspitzen sind mehrentheils gefärbt wie Amethysten, Topase ꝛc. Hieher gehören auch die Böhmischen Doppeltopasen oder Kling Cry- stallen, die ihren Nahmen von dem hellen Klang haben, den sie beym Anschlagen von sich geben; ferner die so genannten Rauchtopasen, wovon unter den Aschischen Geschenken Faustgrosse Cry- stalle aus Sibirien befindlich sind. Ferner der Morion, und wie wir glauben, der Lapis Ob- sidianus der Alten, wovon wir ziemlich grosse Tafeln aus Aegypten erhalten haben. Und end- lich die ganz undurchsichtigen Crystallen von braungelber Farbe, wie die sogenannten Spani- schen Hyacinthen, oder grau und braun marmo- rirt, u. s. w.
3. Siliceum.
Die im Wasser abgerundeten Crystalle, theils von vorzüglicher Schönheit wie die Linsbur- ger Steine im Hannöverschen, die von Ceilon ꝛc.
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sen vom Schneckenstein, die Marmoruschen
vom Carpatischen Gebürge, die Bristolsteine
aus Irland ꝛc.
2. Crystallus, Bergcrystall.
Die schönsten brechen in den Klüften der
Schweizer-Alpen, wo man wol ehe einzelne
Stücke von 12 Centner am Gewicht und einer
Klarheit, daß man ein Zeitungsblatt dadurch le-
sen können, gefunden hat. Vorzüglich selten
und merkwürdig sind die, so fremde Körper ein-
schliessen: so die Crystalldrusen im Museum,
die mehrere Wassertropfen, andere die grosse
Zinn-Granaten, andere die Schörl u. s. w.
enthalten. Die in den Achatnieren befindlichen
Crystallspitzen sind mehrentheils gefärbt wie
Amethysten, Topase ꝛc. Hieher gehören auch
die Böhmischen Doppeltopasen oder Kling Cry-
stallen, die ihren Nahmen von dem hellen Klang
haben, den sie beym Anschlagen von sich geben;
ferner die so genannten Rauchtopasen, wovon
unter den Aschischen Geschenken Faustgrosse Cry-
stalle aus Sibirien befindlich sind. Ferner der
Morion, und wie wir glauben, der Lapis Ob-
sidianus der Alten, wovon wir ziemlich grosse
Tafeln aus Aegypten erhalten haben. Und end-
lich die ganz undurchsichtigen Crystallen von
braungelber Farbe, wie die sogenannten Spani-
schen Hyacinthen, oder grau und braun marmo-
rirt, u. s. w.
3. Siliceum.
Die im Wasser abgerundeten Crystalle, theils
von vorzüglicher Schönheit wie die Linsbur-
ger Steine im Hannöverschen, die von Ceilon ꝛc.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/517>, abgerufen am 22.11.2024.
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