Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

auf den Rücken, panzerte sie*) und bewaffnete
ihre Seiten mit Sensen. Die Erfindung des
Schiespulvers hat sie aber zu diesem Gebrauche
minder tauglich gemacht, da sie beym Feuer und
Dampf doch leicht scheu werden etc. Am häu-
figsten nutzt man sie also jetzt zum Lasttragen, da
sie zum mindsten zwanzig Centner zu tragen, und
die grösten Transporte Berge hinauf zu wälzen,
im Stande sind. Ihr Gang ist schnell, einem
kurzen Galop gleich, und dabey so sicher, daß
sie auf ungebanten Wegen doch nicht straucheln,
und mit der grösten Vorsicht, den Menschen,
die ihnen unversehens begegnen, ausweichen,
oder sie behutsam bey Seite heben, und dann
ihren Lauf fortsetzen. Ein anderer wichtiger
Nutzen, den man vom Elephanten zieht, ist
das Elfenbein, das man seit dem Trojanischen
Kriege**) zu Kunstwerken aller Art verwandt
har. Das Fleisch des Thiers soll schmackhaft
seyn, und dem Rindfleische gleichen***). Sein
getrockneter Mist wird auf Ceilan statt Kohlen
gebrannt, und auch von Töpfern unter den
Thon gemengt.

36. Rhinoceros. Cornu solidum, coni-
cum, naso insidens.

1. Rugosus. Das Nashorn. R. ungulis tribus.

b. s. albini musculorum corp. hum. tab.
IV. et VIII.

*) Pitture antiche d'Ercolano. T. II. tav. XLVI.
**) Von der Kunstgeschichte des Elfenbeins, zumal
von dessen Bearbeitung bey den Alien s. Hrn Hofr.
Heyne zwey Abhandlungen in den Nov. Com-
ment. Goett. T
. I.
***) p. gillii descr. eleph. p. 511.

auf den Rücken, panzerte sie*) und bewaffnete
ihre Seiten mit Sensen. Die Erfindung des
Schiespulvers hat sie aber zu diesem Gebrauche
minder tauglich gemacht, da sie beym Feuer und
Dampf doch leicht scheu werden ꝛc. Am häu-
figsten nutzt man sie also jetzt zum Lasttragen, da
sie zum mindsten zwanzig Centner zu tragen, und
die grösten Transporte Berge hinauf zu wälzen,
im Stande sind. Ihr Gang ist schnell, einem
kurzen Galop gleich, und dabey so sicher, daß
sie auf ungebanten Wegen doch nicht straucheln,
und mit der grösten Vorsicht, den Menschen,
die ihnen unversehens begegnen, ausweichen,
oder sie behutsam bey Seite heben, und dann
ihren Lauf fortsetzen. Ein anderer wichtiger
Nutzen, den man vom Elephanten zieht, ist
das Elfenbein, das man seit dem Trojanischen
Kriege**) zu Kunstwerken aller Art verwandt
har. Das Fleisch des Thiers soll schmackhaft
seyn, und dem Rindfleische gleichen***). Sein
getrockneter Mist wird auf Ceilan statt Kohlen
gebrannt, und auch von Töpfern unter den
Thon gemengt.

36. Rhinoceros. Cornu solidum, coni-
cum, naso insidens.

1. Rugosus. Das Nashorn. R. ungulis tribus.

b. s. albini musculorum corp. hum. tab.
IV. et VIII.

*) Pitture antiche d'Ercolano. T. II. tav. XLVI.
**) Von der Kunstgeschichte des Elfenbeins, zumal
von dessen Bearbeitung bey den Alien s. Hrn Hofr.
Heyne zwey Abhandlungen in den Nov. Com-
ment. Goett. T
. I.
***) p. gillii descr. eleph. p. 511.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0145" xml:id="pb133_0001" n="133"/>
auf den Rücken, panzerte sie<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Pitture antiche d'Ercolano</hi>. T</hi>. II. <hi rendition="#aq">tav</hi>. XLVI.</p></note> und bewaffnete<lb/>
ihre Seiten mit Sensen. Die Erfindung des<lb/>
Schiespulvers hat sie aber zu diesem Gebrauche<lb/>
minder tauglich gemacht, da sie beym Feuer und<lb/>
Dampf doch leicht scheu werden &#xA75B;c. Am häu-<lb/>
figsten nutzt man sie also jetzt zum Lasttragen, da<lb/>
sie zum mindsten zwanzig Centner zu tragen, und<lb/>
die grösten Transporte Berge hinauf zu wälzen,<lb/>
im Stande sind. Ihr Gang ist schnell, einem<lb/>
kurzen Galop gleich, und dabey so sicher, daß<lb/>
sie auf ungebanten Wegen doch nicht straucheln,<lb/>
und mit der grösten Vorsicht, den Menschen,<lb/>
die ihnen unversehens begegnen, ausweichen,<lb/>
oder sie behutsam bey Seite heben, und dann<lb/>
ihren Lauf fortsetzen. Ein anderer wichtiger<lb/>
Nutzen, den man vom Elephanten zieht, ist<lb/>
das Elfenbein, das man seit dem Trojanischen<lb/>
Kriege<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Von der Kunstgeschichte des Elfenbeins, zumal<lb/>
von dessen Bearbeitung bey den Alien s. Hrn Hofr.<lb/>
Heyne zwey Abhandlungen in den <hi rendition="#aq">Nov. Com-<lb/>
ment. Goett. T</hi>. I.</p></note> zu Kunstwerken aller Art verwandt<lb/>
har. Das Fleisch des Thiers soll schmackhaft<lb/>
seyn, und dem Rindfleische gleichen<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">p. <hi rendition="#g">gillii</hi></hi><hi rendition="#i">descr. eleph.</hi> p.</hi> 511.</p></note>. Sein<lb/>
getrockneter Mist wird auf Ceilan statt Kohlen<lb/>
gebrannt, und auch von Töpfern unter den<lb/>
Thon gemengt.</p>
            <p rendition="#indent-1">36. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">R<hi rendition="#k">hinoceros</hi></hi></hi>. Cornu solidum, coni-<lb/>
cum, naso insidens.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rugosus</hi></hi>. Das Nashorn. <hi rendition="#aq">R. ungulis tribus.</hi></p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">b. s. <hi rendition="#g">albini</hi></hi><hi rendition="#i">musculorum corp. hum</hi>. tab.</hi><lb/>
IV. <hi rendition="#aq">et</hi> VIII.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0145] auf den Rücken, panzerte sie *) und bewaffnete ihre Seiten mit Sensen. Die Erfindung des Schiespulvers hat sie aber zu diesem Gebrauche minder tauglich gemacht, da sie beym Feuer und Dampf doch leicht scheu werden ꝛc. Am häu- figsten nutzt man sie also jetzt zum Lasttragen, da sie zum mindsten zwanzig Centner zu tragen, und die grösten Transporte Berge hinauf zu wälzen, im Stande sind. Ihr Gang ist schnell, einem kurzen Galop gleich, und dabey so sicher, daß sie auf ungebanten Wegen doch nicht straucheln, und mit der grösten Vorsicht, den Menschen, die ihnen unversehens begegnen, ausweichen, oder sie behutsam bey Seite heben, und dann ihren Lauf fortsetzen. Ein anderer wichtiger Nutzen, den man vom Elephanten zieht, ist das Elfenbein, das man seit dem Trojanischen Kriege **) zu Kunstwerken aller Art verwandt har. Das Fleisch des Thiers soll schmackhaft seyn, und dem Rindfleische gleichen ***). Sein getrockneter Mist wird auf Ceilan statt Kohlen gebrannt, und auch von Töpfern unter den Thon gemengt. 36. Rhinoceros. Cornu solidum, coni- cum, naso insidens. 1. Rugosus. Das Nashorn. R. ungulis tribus. b. s. albini musculorum corp. hum. tab. IV. et VIII. *) Pitture antiche d'Ercolano. T. II. tav. XLVI. **) Von der Kunstgeschichte des Elfenbeins, zumal von dessen Bearbeitung bey den Alien s. Hrn Hofr. Heyne zwey Abhandlungen in den Nov. Com- ment. Goett. T. I. ***) p. gillii descr. eleph. p. 511.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/145
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/145>, abgerufen am 27.11.2024.