Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.22. vvlcanivs die Vulkans-Producte. Wir fassen unter diesen Geschlechtsnahmen alle 1. Vitreus, die Vulcanischen Verglasungen. Es gehört dabin der so genannte Isländi- 2. Vulgaris. Die gewöhnliche gemeine ungeformte Lava 3. Columnaris, der Säulen Basalt. Eigentlich wol die gleiche Masse wie die ge- 22. vvlcanivs die Vulkans-Producte. Wir fassen unter diesen Geschlechtsnahmen alle 1. Vitreus, die Vulcanischen Verglasungen. Es gehört dabin der so genannte Isländi- 2. Vulgaris. Die gewöhnliche gemeine ungeformte Lava 3. Columnaris, der Säulen Basalt. Eigentlich wol die gleiche Masse wie die ge- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000022"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0065" xml:id="pb509_0001" n="509"/> <p rendition="#indent-1">22. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">vvlcanivs</hi></hi></hi> die Vulkans-Producte.<lb/><hi rendition="#aq">Subterraneo igne fusus, adustus, cinefactus.</hi></p> <p rendition="#l1em">Wir fassen unter diesen Geschlechtsnahmen alle<lb/> die mancherley Producte zusammen, die entweder<lb/> durch die grosse allgemeine Glut, die nach unse-<lb/> rer Vermuthung ehedem die Umschaffung unse-<lb/> rer Erde bewürkt, oder auch nach dieser Cata-<lb/> strophe durch die Ausbrüche der hin und wieder<lb/> zerstreuten Feuerspeyenden Berge hervor gebracht<lb/> worden.</p> <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Vitreus</hi></hi>, die Vulcanischen Verglasungen.<lb/><hi rendition="#aq">Vitrum fossile.</hi></p> <p rendition="#l1em">Es gehört dabin der so genannte Isländi-<lb type="inWord"/> sche Achat von schwarzer Farbe aber durchsich-<lb type="inWord"/> tig fast wie Morion, die violetten, grünen und<lb/> gelben Verglasungen, die sich in den Laven des<lb/> Vesuvs ꝛc. finden, und als unächte Edelsteine ge-<lb/> schliffen, und zu Schmuck gefaßt werden; die<lb/> Fritten oder kleinen Glaskörnchen, die auch in<lb/> den Wacken der hiesigen ehemaligen ausgebrann-<lb/> ten Vulcane gemein sind, und der Schörl oder<lb/> die schwarz und grün gestreiften Crystallisationen<lb/> die auch theils in Granaten-Form in den Vul-<lb/> canischen Producten vorkommen.</p> <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Vulgaris</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Die gewöhnliche gemeine ungeformte Lava<lb/> mit ihren unzähligen Abartungen in Farbe,<lb/> Schwere ꝛc. auch die blaue Wacke von den hie-<lb/> ländischen alten Vulcanen ꝛc. die alle zum pfla-<lb/> stern und andern Behuf benutzt werben.</p> <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Columnaris</hi></hi>, der Säulen Basalt.</p> <p rendition="#l1em">Eigentlich wol die gleiche Masse wie die ge-<lb type="inWord"/> meine Lava, deren Guß aber bey plötzlichen Er-<lb type="inWord"/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [509/0065]
22. vvlcanivs die Vulkans-Producte.
Subterraneo igne fusus, adustus, cinefactus.
Wir fassen unter diesen Geschlechtsnahmen alle
die mancherley Producte zusammen, die entweder
durch die grosse allgemeine Glut, die nach unse-
rer Vermuthung ehedem die Umschaffung unse-
rer Erde bewürkt, oder auch nach dieser Cata-
strophe durch die Ausbrüche der hin und wieder
zerstreuten Feuerspeyenden Berge hervor gebracht
worden.
1. Vitreus, die Vulcanischen Verglasungen.
Vitrum fossile.
Es gehört dabin der so genannte Isländi-
sche Achat von schwarzer Farbe aber durchsich-
tig fast wie Morion, die violetten, grünen und
gelben Verglasungen, die sich in den Laven des
Vesuvs ꝛc. finden, und als unächte Edelsteine ge-
schliffen, und zu Schmuck gefaßt werden; die
Fritten oder kleinen Glaskörnchen, die auch in
den Wacken der hiesigen ehemaligen ausgebrann-
ten Vulcane gemein sind, und der Schörl oder
die schwarz und grün gestreiften Crystallisationen
die auch theils in Granaten-Form in den Vul-
canischen Producten vorkommen.
2. Vulgaris.
Die gewöhnliche gemeine ungeformte Lava
mit ihren unzähligen Abartungen in Farbe,
Schwere ꝛc. auch die blaue Wacke von den hie-
ländischen alten Vulcanen ꝛc. die alle zum pfla-
stern und andern Behuf benutzt werben.
3. Columnaris, der Säulen Basalt.
Eigentlich wol die gleiche Masse wie die ge-
meine Lava, deren Guß aber bey plötzlichen Er-
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/65>, abgerufen am 16.02.2025. |