Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

2. Porphyrites.

Der Porphyr und alle dahin gehörigen Stei-
ne unterscheiden sich vom Granit dadurch, daß
sie nicht so wie dieser aus lauter einzelnen blos
zusammen gebackenen Stückgen bestehen, sondern
eine Grundmasse haben, worin die Quarz- oder
Spat Brocken als wie in einem Teig gleichsam
eingeknätet sind. Die schönsten Arten sind der
dunkelrothe oder eigentlich so genannte Por-
phyr (Pyrrhopoecilon veter.) der vermutlich
aus Arabien gebracht*) wurde, und wegen sei-
ner unbändigen Härte so unsäglich mühsam zu
bearbeiten ist: und der grüne (Serpentino ver-
de antico
) der auch in Deutschland z. B. bey
Blankenburg in grossen Stücken gebrochen wird.

Der Blatterstein, Mandelstein, Wurst-
stein, Pouding stone, die Nagelfluhe u. s. w.
sind alles Abartungen des Porphyrs.

3. Arenarium, der Sandstein.

Aus zusammen gebackenen gleichartigen Quarz-
körnchen. Es gehört dahin der gemeine Qua-
derstein zum Bauen, der Mühlstein, Wetz-
stein, Filtrirstein u. s. w.

4. Metalliparum, Gneis.

Unter diesem viel umfassenden ziemlich unbe-
stimmten Ausdruck versteht man die mannichfal-
tigen gemeinen Bergarten, in welchen sehr häufig
Erzte gefunden werden, und die bald lockerer,
bald fester aus zarten blättrigen oder körnichten
Partickeln von Glimmer, Thon, Quarz u. s. w.
zusammen gesetzt sind.

*) So sagt schon aristides orat. Aegypt. p. 587.

2. Porphyrites.

Der Porphyr und alle dahin gehörigen Stei-
ne unterscheiden sich vom Granit dadurch, daß
sie nicht so wie dieser aus lauter einzelnen blos
zusammen gebackenen Stückgen bestehen, sondern
eine Grundmasse haben, worin die Quarz- oder
Spat Brocken als wie in einem Teig gleichsam
eingeknätet sind. Die schönsten Arten sind der
dunkelrothe oder eigentlich so genannte Por-
phyr (Pyrrhopoecilon veter.) der vermutlich
aus Arabien gebracht*) wurde, und wegen sei-
ner unbändigen Härte so unsäglich mühsam zu
bearbeiten ist: und der grüne (Serpentino ver-
de antico
) der auch in Deutschland z. B. bey
Blankenburg in grossen Stücken gebrochen wird.

Der Blatterstein, Mandelstein, Wurst-
stein, Pouding stone, die Nagelfluhe u. s. w.
sind alles Abartungen des Porphyrs.

3. Arenarium, der Sandstein.

Aus zusammen gebackenen gleichartigen Quarz-
körnchen. Es gehört dahin der gemeine Qua-
derstein zum Bauen, der Mühlstein, Wetz-
stein, Filtrirstein u. s. w.

4. Metalliparum, Gneis.

Unter diesem viel umfassenden ziemlich unbe-
stimmten Ausdruck versteht man die mannichfal-
tigen gemeinen Bergarten, in welchen sehr häufig
Erzte gefunden werden, und die bald lockerer,
bald fester aus zarten blättrigen oder körnichten
Partickeln von Glimmer, Thon, Quarz u. s. w.
zusammen gesetzt sind.

*) So sagt schon aristides orat. Aegypt. p. 587.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000022">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0064" xml:id="pb508_0001" n="508"/>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Porphyrites</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Porphyr und alle dahin gehörigen Stei-<lb type="inWord"/>
ne unterscheiden sich vom Granit dadurch, daß<lb/>
sie  nicht so wie dieser aus lauter einzelnen blos<lb/>
zusammen gebackenen  Stückgen bestehen, sondern<lb/>
eine Grundmasse haben, worin die Quarz-  oder<lb/>
Spat Brocken als wie in einem Teig gleichsam<lb/>
eingeknätet  sind. Die schönsten Arten sind der<lb/>
dunkelrothe oder eigentlich so  genannte Por-<lb/>
phyr (<hi rendition="#aq">Pyrrhopoecilon  veter</hi>.) der vermutlich<lb/>
aus Arabien gebracht<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So sagt schon <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">aristides</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq">orat. Aegypt. p</hi>. 587.</p></note> wurde, und wegen  sei-<lb/>
ner unbändigen Härte so unsäglich mühsam  zu<lb/>
bearbeiten ist: und der grüne (<hi rendition="#aq">Serpentino  ver-<lb/>
de antico</hi>) der auch in Deutschland z. B.  bey<lb/>
Blankenburg in grossen Stücken gebrochen wird.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Blatterstein, Mandelstein, Wurst-<lb/>
stein, <hi rendition="#aq">Pouding stone</hi>, die Nagelfluhe  u. s. w.<lb/>
sind alles Abartungen des Porphyrs.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Arenarium</hi></hi>, der Sandstein.</p>
            <p rendition="#l1em">Aus zusammen gebackenen gleichartigen Quarz-<lb type="inWord"/>
körnchen. Es gehört dahin der gemeine Qua-<lb type="inWord"/>
derstein zum Bauen, der Mühlstein, Wetz-<lb/>
stein, Filtrirstein u. s. w.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Metalliparum</hi></hi>, Gneis.</p>
            <p rendition="#l1em">Unter diesem viel umfassenden ziemlich unbe-<lb type="inWord"/>
stimmten Ausdruck versteht man die mannichfal-<lb type="inWord"/>
tigen gemeinen Bergarten, in welchen sehr  häufig<lb/>
Erzte gefunden werden, und die bald lockerer,<lb/>
bald fester  aus zarten blättrigen oder körnichten<lb/>
Partickeln von Glimmer, Thon,  Quarz u. s. w.<lb/>
zusammen gesetzt sind.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[508/0064] 2. Porphyrites. Der Porphyr und alle dahin gehörigen Stei- ne unterscheiden sich vom Granit dadurch, daß sie nicht so wie dieser aus lauter einzelnen blos zusammen gebackenen Stückgen bestehen, sondern eine Grundmasse haben, worin die Quarz- oder Spat Brocken als wie in einem Teig gleichsam eingeknätet sind. Die schönsten Arten sind der dunkelrothe oder eigentlich so genannte Por- phyr (Pyrrhopoecilon veter.) der vermutlich aus Arabien gebracht *) wurde, und wegen sei- ner unbändigen Härte so unsäglich mühsam zu bearbeiten ist: und der grüne (Serpentino ver- de antico) der auch in Deutschland z. B. bey Blankenburg in grossen Stücken gebrochen wird. Der Blatterstein, Mandelstein, Wurst- stein, Pouding stone, die Nagelfluhe u. s. w. sind alles Abartungen des Porphyrs. 3. Arenarium, der Sandstein. Aus zusammen gebackenen gleichartigen Quarz- körnchen. Es gehört dahin der gemeine Qua- derstein zum Bauen, der Mühlstein, Wetz- stein, Filtrirstein u. s. w. 4. Metalliparum, Gneis. Unter diesem viel umfassenden ziemlich unbe- stimmten Ausdruck versteht man die mannichfal- tigen gemeinen Bergarten, in welchen sehr häufig Erzte gefunden werden, und die bald lockerer, bald fester aus zarten blättrigen oder körnichten Partickeln von Glimmer, Thon, Quarz u. s. w. zusammen gesetzt sind. *) So sagt schon aristides orat. Aegypt. p. 587.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/64
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/64>, abgerufen am 05.05.2024.