Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

Beym Pferde z. B. wird der Anfang
des Wieherns durch eine besondere zart-
sehnige, fast sichelförmige Membran
bewirkt, die in der Mitte am Schild-
knorpel sitzt, und mit ihren Enden
nach den äussern Rändern der Stimm-
ritze läuft*).

Das eigene Geschrey des Esels hin-
gegen wird dadurch hervor gebracht,
dass sich unter einer ähnlichen Mem-
bran eine besondere kesselförmige Ver-
tiefung im Schildknorpel befindet, und
ausserdem noch zu beiden Seiten ein
paar Oeffnungen liegen, die zu beson-
deren Höhlen führen**).

Und nun das Maulthier -, das wie-
hert nicht wie die Pferdestute, von wel-
cher es geworfen ist, sondern schreyt
wie der Eselhengst, von dem es er-
zeugt worden, und hat auch ganz den
Kehlkopf desselben, und nichts von

*) Herissant in den Mem. de l'ac. des
sc. de Paris
1753. tab. 9.
**) Ebendas. tab. 10.

Beym Pferde z. B. wird der Anfang
des Wieherns durch eine besondere zart-
sehnige, fast sichelförmige Membran
bewirkt, die in der Mitte am Schild-
knorpel sitzt, und mit ihren Enden
nach den äussern Rändern der Stimm-
ritze läuft*).

Das eigene Geschrey des Esels hin-
gegen wird dadurch hervor gebracht,
dass sich unter einer ähnlichen Mem-
bran eine besondere kesselförmige Ver-
tiefung im Schildknorpel befindet, und
ausserdem noch zu beiden Seiten ein
paar Oeffnungen liegen, die zu beson-
deren Höhlen führen**).

Und nun das Maulthier –, das wie-
hert nicht wie die Pferdestute, von wel-
cher es geworfen ist, sondern schreyt
wie der Eselhengst, von dem es er-
zeugt worden, und hat auch ganz den
Kehlkopf desselben, und nichts von

*) Herissant in den Mém. de l'ac. des
sc. de Paris
1753. tab. 9.
**) Ebendas. tab. 10.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0305" xml:id="pb285_0001" n="285"/>
Beym Pferde z. B. wird der Anfang<lb/>
des Wieherns durch eine besondere zart-<lb/>
sehnige, fast sichelförmige Membran<lb/>
bewirkt, die in der Mitte am Schild-<lb/>
knorpel sitzt, und mit ihren Enden<lb/>
nach den äussern Rändern der Stimm-<lb/>
ritze läuft<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#k">Herissant</hi> in den <hi rendition="#i">Mém. de l'ac. des<lb/>
sc. de Paris</hi> 1753. tab. 9.</p></note>.</p>
            <p>Das eigene Geschrey des Esels hin-<lb/>
gegen wird dadurch hervor gebracht,<lb/>
dass sich unter einer ähnlichen Mem-<lb/>
bran eine besondere kesselförmige Ver-<lb/>
tiefung im Schildknorpel befindet, und<lb/>
ausserdem noch zu beiden Seiten ein<lb/>
paar Oeffnungen liegen, die zu beson-<lb/>
deren Höhlen führen<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Ebendas. tab. 10.</p></note>.</p>
            <p>Und nun das Maulthier &#x2013;, das wie-<lb/>
hert nicht wie die Pferdestute, von wel-<lb/>
cher es geworfen ist, sondern schreyt<lb/>
wie der Eselhengst, von dem es er-<lb/>
zeugt worden, und hat auch ganz den<lb/>
Kehlkopf desselben, und nichts von<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[285/0305] Beym Pferde z. B. wird der Anfang des Wieherns durch eine besondere zart- sehnige, fast sichelförmige Membran bewirkt, die in der Mitte am Schild- knorpel sitzt, und mit ihren Enden nach den äussern Rändern der Stimm- ritze läuft *). Das eigene Geschrey des Esels hin- gegen wird dadurch hervor gebracht, dass sich unter einer ähnlichen Mem- bran eine besondere kesselförmige Ver- tiefung im Schildknorpel befindet, und ausserdem noch zu beiden Seiten ein paar Oeffnungen liegen, die zu beson- deren Höhlen führen **). Und nun das Maulthier –, das wie- hert nicht wie die Pferdestute, von wel- cher es geworfen ist, sondern schreyt wie der Eselhengst, von dem es er- zeugt worden, und hat auch ganz den Kehlkopf desselben, und nichts von *) Herissant in den Mém. de l'ac. des sc. de Paris 1753. tab. 9. **) Ebendas. tab. 10.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/305
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/305>, abgerufen am 24.08.2024.