Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

eine Species von grossen oder gehäußten Schnecken ist. Diese Bolletgen oder Kügelgen/ legte ich auf ein Salatblatt / und stürtzte darüber ein Crystallin Glaß/ zu erwarten was daraus werden möchte.

II. Wie diese Eyer in die Wärme kamen/ wurden sie weiter aufgetrieben/ und was rother von Farbe: Endlich sprang ein weiß Splittergen davon ab/ und das Schneckgen lag zusammen gerollt/ mit dem Schwantz und Köpffgen aneinander: Solches als es gewahr wurde daß es loß war/ begunte sich auszustrecken und fort zukriechen: Diese Schnecken werden mit allerley grünen Kräutern genehret/ was ihnen nur vorkommt. Wenn es gegen den Winter gehet/ werden diese Chrystalline Eyer viel dicker von Haut/ und können unter der Erde den gantzen Winter durch dauren/ damit sie gegen das Früh-Jahr möchten zum Vorschein kommen.

III. Diese Schnecken halten sich den gantzen Winter unter der Erden auf/ und so sich gelindes Wetter ereignet/ kriechen sie aus der Tieffe hervor. Ich habe sie unter ein Glaß auf die ebene Erde gesetzet/ aber sie haben allezeit in den Grund hinein gebohrt.

eine Species von grossen oder gehäußten Schnecken ist. Diese Bolletgen oder Kügelgen/ legte ich auf ein Salatblatt / und stürtzte darüber ein Crystallin Glaß/ zu erwarten was daraus werden möchte.

II. Wie diese Eyer in die Wärme kamen/ wurden sie weiter aufgetrieben/ und was rother von Farbe: Endlich sprang ein weiß Splittergen davon ab/ und das Schneckgen lag zusammen gerollt/ mit dem Schwantz und Köpffgen aneinander: Solches als es gewahr wurde daß es loß war/ begunte sich auszustrecken und fort zukriechen: Diese Schnecken werden mit allerley grünen Kräutern genehret/ was ihnen nur vorkom̃t. Wenn es gegen den Winter gehet/ werden diese Chrystalline Eyer viel dicker von Haut/ und können unter der Erde den gantzen Winter durch dauren/ damit sie gegen das Früh-Jahr möchten zum Vorschein kommen.

III. Diese Schnecken halten sich den gantzen Winter unter der Erden auf/ und so sich gelindes Wetter ereignet/ kriechen sie aus der Tieffe hervor. Ich habe sie unter ein Glaß auf die ebene Erde gesetzet/ aber sie haben allezeit in den Grund hinein gebohrt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0140" n="118"/>
eine Species von grossen oder gehäußten                      Schnecken ist. Diese Bolletgen oder Kügelgen/ legte ich auf ein Salatblatt /                      und stürtzte darüber ein Crystallin Glaß/ zu erwarten was daraus werden                      möchte.</p>
        <p>II. Wie diese Eyer in die Wärme kamen/ wurden sie weiter aufgetrieben/ und was                      rother von Farbe: Endlich sprang ein weiß Splittergen davon ab/ und das                      Schneckgen lag zusammen gerollt/ mit dem Schwantz und Köpffgen aneinander:                      Solches als es gewahr wurde daß es loß war/ begunte sich auszustrecken und fort                      zukriechen: Diese Schnecken werden mit allerley grünen Kräutern genehret/ was                      ihnen nur vorkom&#x0303;t. Wenn es gegen den Winter gehet/ werden diese                      Chrystalline Eyer viel dicker von Haut/ und können unter der Erde den gantzen                      Winter durch dauren/ damit sie gegen das Früh-Jahr möchten zum Vorschein                      kommen.</p>
        <p>III. Diese Schnecken halten sich den gantzen Winter unter der Erden auf/ und so                      sich gelindes Wetter ereignet/ kriechen sie aus der Tieffe hervor. Ich habe sie                      unter ein Glaß auf die ebene Erde gesetzet/ aber sie haben allezeit in den                      Grund hinein gebohrt.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0140] eine Species von grossen oder gehäußten Schnecken ist. Diese Bolletgen oder Kügelgen/ legte ich auf ein Salatblatt / und stürtzte darüber ein Crystallin Glaß/ zu erwarten was daraus werden möchte. II. Wie diese Eyer in die Wärme kamen/ wurden sie weiter aufgetrieben/ und was rother von Farbe: Endlich sprang ein weiß Splittergen davon ab/ und das Schneckgen lag zusammen gerollt/ mit dem Schwantz und Köpffgen aneinander: Solches als es gewahr wurde daß es loß war/ begunte sich auszustrecken und fort zukriechen: Diese Schnecken werden mit allerley grünen Kräutern genehret/ was ihnen nur vorkom̃t. Wenn es gegen den Winter gehet/ werden diese Chrystalline Eyer viel dicker von Haut/ und können unter der Erde den gantzen Winter durch dauren/ damit sie gegen das Früh-Jahr möchten zum Vorschein kommen. III. Diese Schnecken halten sich den gantzen Winter unter der Erden auf/ und so sich gelindes Wetter ereignet/ kriechen sie aus der Tieffe hervor. Ich habe sie unter ein Glaß auf die ebene Erde gesetzet/ aber sie haben allezeit in den Grund hinein gebohrt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/140
Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/140>, abgerufen am 18.12.2024.