Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.IV. Auf ihren Rücken tragen sie einen Deckel oder Schild/ unter welchen sich der Kopff verbirgt wenn sie stille seyn/ oder angerühret werden/ alsdenn ziehen sie sich gleich einwarts. An ihren Kopffe haben sie vier lange prominentien / wovon die zwey untersten die kürtzten seyn; An deren Ende ist ein rund Knöpffgen / darinnen man was schwartzes siehet/ welches ihre Augen zu seyn scheinen. An der rechten Seiten des Schildgens/ so sie auf dem Rücken tragen/ ist nach hinten zu eine Hohligkeit/ die von innen weiß ist: Was solches sey/ stehet noch zu untersuchen. Ich habe sie einst in rein Wasser gesetzt/ da schiene sie zu sterben/ und aus vor gedachter Höhligkeit kamen etliche Bläßgen eines nach dem andern herfür/ der Unter-Leib bog sich gantz umb/ und schien sonder Bewegung liegen zu bleiben/ aber wenn ich sie in Regen-Wasser thät/ fieng sie wieder an zu leben/ und kroch aus dem Wasser heraus: Weil sie im Wasser war / wolte sie ihre vier Hörner/ welche ich vor die Augen halte/ nicht aus stecken / sondern zog sie continuirlich ein/ so daß man sie bald mehr bald weniger sehen konte. Im Fortkriechen gehet obgesagte Höhligkeit immer auf und zu; und darum ist es zu glauben/ daß es ein Athem Loch sey / IV. Auf ihren Rücken tragen sie einen Deckel oder Schild/ unter welchen sich der Kopff verbirgt wenn sie stille seyn/ oder angerühret werden/ alsdenn ziehen sie sich gleich einwarts. An ihren Kopffe haben sie vier lange prominentien / wovon die zwey untersten die kürtzten seyn; An deren Ende ist ein rund Knöpffgen / darinnen man was schwartzes siehet/ welches ihre Augen zu seyn scheinen. An der rechten Seiten des Schildgens/ so sie auf dem Rücken tragen/ ist nach hinten zu eine Hohligkeit/ die von innen weiß ist: Was solches sey/ stehet noch zu untersuchen. Ich habe sie einst in rein Wasser gesetzt/ da schiene sie zu sterben/ und aus vor gedachter Höhligkeit kamen etliche Bläßgen eines nach dem andern herfür/ der Unter-Leib bog sich gantz umb/ und schien sonder Bewegung liegen zu bleiben/ aber wenn ich sie in Regen-Wasser thät/ fieng sie wieder an zu leben/ und kroch aus dem Wasser heraus: Weil sie im Wasser war / wolte sie ihre vier Hörner/ welche ich vor die Augen halte/ nicht aus stecken / sondern zog sie continuirlich ein/ so daß man sie bald mehr bald weniger sehen konte. Im Fortkriechen gehet obgesagte Höhligkeit immer auf und zu; und darum ist es zu glauben/ daß es ein Athem Loch sey / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0141" n="119"/> <p>IV. Auf ihren Rücken tragen sie einen Deckel oder Schild/ unter welchen sich der Kopff verbirgt wenn sie stille seyn/ oder angerühret werden/ alsdenn ziehen sie sich gleich einwarts. An ihren Kopffe haben sie vier lange prominentien / wovon die zwey untersten die kürtzten seyn; An deren Ende ist ein rund Knöpffgen / darinnen man was schwartzes siehet/ welches ihre Augen zu seyn scheinen. An der rechten Seiten des Schildgens/ so sie auf dem Rücken tragen/ ist nach hinten zu eine Hohligkeit/ die von innen weiß ist: Was solches sey/ stehet noch zu untersuchen. Ich habe sie einst in rein Wasser gesetzt/ da schiene sie zu sterben/ und aus vor gedachter Höhligkeit kamen etliche Bläßgen eines nach dem andern herfür/ der Unter-Leib bog sich gantz umb/ und schien sonder Bewegung liegen zu bleiben/ aber wenn ich sie in Regen-Wasser thät/ fieng sie wieder an zu leben/ und kroch aus dem Wasser heraus: Weil sie im Wasser war / wolte sie ihre vier Hörner/ welche ich vor die Augen halte/ nicht aus stecken / sondern zog sie continuirlich ein/ so daß man sie bald mehr bald weniger sehen konte. Im Fortkriechen gehet obgesagte Höhligkeit immer auf und zu; und darum ist es zu glauben/ daß es ein Athem Loch sey / </p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0141]
IV. Auf ihren Rücken tragen sie einen Deckel oder Schild/ unter welchen sich der Kopff verbirgt wenn sie stille seyn/ oder angerühret werden/ alsdenn ziehen sie sich gleich einwarts. An ihren Kopffe haben sie vier lange prominentien / wovon die zwey untersten die kürtzten seyn; An deren Ende ist ein rund Knöpffgen / darinnen man was schwartzes siehet/ welches ihre Augen zu seyn scheinen. An der rechten Seiten des Schildgens/ so sie auf dem Rücken tragen/ ist nach hinten zu eine Hohligkeit/ die von innen weiß ist: Was solches sey/ stehet noch zu untersuchen. Ich habe sie einst in rein Wasser gesetzt/ da schiene sie zu sterben/ und aus vor gedachter Höhligkeit kamen etliche Bläßgen eines nach dem andern herfür/ der Unter-Leib bog sich gantz umb/ und schien sonder Bewegung liegen zu bleiben/ aber wenn ich sie in Regen-Wasser thät/ fieng sie wieder an zu leben/ und kroch aus dem Wasser heraus: Weil sie im Wasser war / wolte sie ihre vier Hörner/ welche ich vor die Augen halte/ nicht aus stecken / sondern zog sie continuirlich ein/ so daß man sie bald mehr bald weniger sehen konte. Im Fortkriechen gehet obgesagte Höhligkeit immer auf und zu; und darum ist es zu glauben/ daß es ein Athem Loch sey /
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Zitationshilfe: | Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/141>, abgerufen am 23.07.2024. |