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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Gottes des Vatters.

trinken deiner Gnaden Flüße/
und dein Land ist ihre Weide.
Es wird/ auf so breiten Heyde/
auch für mich ein Gräslein stehn.
Du wirst mich/ dein Schäflein/ speisen/
und in wolle lassen gehn/
Jch wil dich/ Erhalter/ preisen.

5 Unter den Geschöpfen allen/
hat der Mensch dir wol gefallen/
ihm dein Göttlichs Bild zu geben.
Du hast ihm/ aus Erd gedrehet/
deinen Odem eingewehet:
daß er soll unsterblich leben.
Unser Vatter! ach der Ehre!
Du hast/ daß dein Gut uns nehre/
uns die Erde eingethan/
und den Himmel dort verheisen.
Dich wir kindlich sprechen an.
Jch wil dich/ o Vatter/ preisen.
6 Dieses bist du erst recht worden/
da in unsern Menschen-Orden
deinen Sohn du treten ließest.
Uns du/ da du ihn gegeben
in den Tod für unser Leben/
deine große Liebe wiesest.
Der diß höchste Gut mir gabe/
wird das kleine/ Erden-Haabe/
mir auf Erd versagen nicht.
GOtt du wirst dich mir auch weisen/
wie mir deine Huld verspricht.
Jch wil deine Liebe preisen.
7 Du bist gnädig/ weil du liebest/
gibest Gutes und vergibest/
wanwir deinen Zorn verdienen.
Dei-
F

Gottes des Vatters.

trinken deiner Gnaden Fluͤße/
und dein Land iſt ihre Weide.
Es wird/ auf ſo breiten Heyde/
auch fuͤr mich ein Graͤslein ſtehn.
Du wirſt mich/ dein Schaͤflein/ ſpeiſen/
und in wolle laſſen gehn/
Jch wil dich/ Erhalter/ preiſen.

5 Unter den Geſchoͤpfen allen/
hat der Menſch dir wol gefallen/
ihm dein Goͤttlichs Bild zu geben.
Du haſt ihm/ aus Erd gedrehet/
deinen Odem eingewehet:
daß er ſoll unſterblich leben.
Unſer Vatter! ach der Ehre!
Du haſt/ daß dein Gut uns nehre/
uns die Erde eingethan/
und den Himmel dort verheiſen.
Dich wir kindlich ſprechen an.
Jch wil dich/ ô Vatter/ preiſen.
6 Dieſes biſt du erſt recht worden/
da in unſern Menſchen-Orden
deinen Sohn du treten ließeſt.
Uns du/ da du ihn gegeben
in den Tod fuͤr unſer Leben/
deine große Liebe wieſeſt.
Der diß hoͤchſte Gut mir gabe/
wird das kleine/ Erden-Haabe/
mir auf Erd verſagen nicht.
GOtt du wirſt dich mir auch weiſen/
wie mir deine Huld verſpricht.
Jch wil deine Liebe preiſen.
7 Du biſt gnaͤdig/ weil du liebeſt/
gibeſt Gutes und vergibeſt/
wanwir deinen Zorn verdienen.
Dei-
F
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[81/0109] Gottes des Vatters. trinken deiner Gnaden Fluͤße/ und dein Land iſt ihre Weide. Es wird/ auf ſo breiten Heyde/ auch fuͤr mich ein Graͤslein ſtehn. Du wirſt mich/ dein Schaͤflein/ ſpeiſen/ und in wolle laſſen gehn/ Jch wil dich/ Erhalter/ preiſen. 5 Unter den Geſchoͤpfen allen/ hat der Menſch dir wol gefallen/ ihm dein Goͤttlichs Bild zu geben. Du haſt ihm/ aus Erd gedrehet/ deinen Odem eingewehet: daß er ſoll unſterblich leben. Unſer Vatter! ach der Ehre! Du haſt/ daß dein Gut uns nehre/ uns die Erde eingethan/ und den Himmel dort verheiſen. Dich wir kindlich ſprechen an. Jch wil dich/ ô Vatter/ preiſen. 6 Dieſes biſt du erſt recht worden/ da in unſern Menſchen-Orden deinen Sohn du treten ließeſt. Uns du/ da du ihn gegeben in den Tod fuͤr unſer Leben/ deine große Liebe wieſeſt. Der diß hoͤchſte Gut mir gabe/ wird das kleine/ Erden-Haabe/ mir auf Erd verſagen nicht. GOtt du wirſt dich mir auch weiſen/ wie mir deine Huld verſpricht. Jch wil deine Liebe preiſen. 7 Du biſt gnaͤdig/ weil du liebeſt/ gibeſt Gutes und vergibeſt/ wanwir deinen Zorn verdienen. Dei- F

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/109>, abgerufen am 08.05.2024.