Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

LobGesang

Deine Langmut übersihet:
lässet/ wann uns Straffe blühet/
sich durch deinen Sohn versühnen.

Guter GOtt! ohn dein Erbarmen/
wären wir die ärmste Armen.
Ach! du wollest gegen mir/
der du allzeit hießest/ heißen.
Aller Trost fliest mir von dir.
Jch wil deine Güte preisen.

8 Worte/ Zeugen deiner Liebe/
deines Geistes Finger schriebe:
Felsen sind sie/ die nicht wanken.
Welt und Höll vor dir verstumme!
Die Vernunft/ die blinde thume/
muß nicht mit dem Glauben zanken.
Wahr ist/ wahrer GOtt/ dein Sprechen.
Deine Treu wirst du nicht brechen:
wer dir traut/ der hat gebaut/
nicht auf falsches Eis/ auf Eisen.
Hoffnung deine Wunder schaut.
Jch wil deine Warheit preisen.
9 Deine Hände alles regen.
Dein Aug sihet allerwegen.
Deine Ohren alles hören.
Dir sind möglich alle Sachen:
deine Macht kan alles machen.
Alles voll/ ist deiner Ehren.
Solt ich dann/ mein Onmacht-kränken/
nicht in dich den All Brunn senken?
solt er fließen nicht auf mich?

Wollest mächtig dich erweisen.
Alles ich vermag/ durch dich.
Jch wil deine Allmacht preisen.
10 Die Natur und Welt-Geschichte/
täglich tausend Lobgedichte
op-

LobGeſang

Deine Langmut uͤberſihet:
laͤſſet/ wañ uns Straffe bluͤhet/
ſich durch deinen Sohn verſuͤhnen.

Guter GOtt! ohn dein Erbarmen/
waͤren wir die aͤrmſte Armen.
Ach! du wolleſt gegen mir/
der du allzeit hießeſt/ heißen.
Aller Troſt flieſt mir von dir.
Jch wil deine Guͤte preiſen.

8 Worte/ Zeugen deiner Liebe/
deines Geiſtes Finger ſchriebe:
Felſen ſind ſie/ die nicht wanken.
Welt und Hoͤll vor dir verſtumme!
Die Vernunft/ die blinde thume/
muß nicht mit dem Glauben zanken.
Wahr iſt/ wahrer GOtt/ dein Sprechen.
Deine Treu wirſt du nicht brechen:
wer dir traut/ der hat gebaut/
nicht auf falſches Eis/ auf Eiſen.
Hoffnung deine Wunder ſchaut.
Jch wil deine Warheit preiſen.
9 Deine Haͤnde alles regen.
Dein Aug ſihet allerwegen.
Deine Ohren alles hoͤren.
Dir ſind moͤglich alle Sachen:
deine Macht kan alles machen.
Alles voll/ iſt deiner Ehren.
Solt ich dañ/ mein Onmacht-kraͤnken/
nicht in dich den All Brunn ſenken?
ſolt er fließen nicht auf mich?

Wolleſt maͤchtig dich erweiſen.
Alles ich vermag/ durch dich.
Jch wil deine Allmacht preiſen.
10 Die Natur und Welt-Geſchichte/
taͤglich tauſend Lobgedichte
op-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg n="7">
                <l>
                  <pb facs="#f0110" n="82"/>
                  <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">LobGe&#x017F;ang</hi> </fw>
                </l><lb/>
                <l>Deine Langmut u&#x0364;ber&#x017F;ihet:</l><lb/>
                <l>la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ wan&#x0303; uns Straffe blu&#x0364;het/<lb/>
&#x017F;ich durch deinen Sohn ver&#x017F;u&#x0364;hnen.</l><lb/>
                <l>Guter GOtt! ohn dein Erbarmen/</l><lb/>
                <l>wa&#x0364;ren wir die a&#x0364;rm&#x017F;te Armen.</l><lb/>
                <l>Ach! du wolle&#x017F;t gegen mir/</l><lb/>
                <l>der du allzeit hieße&#x017F;t/ heißen.</l><lb/>
                <l>Aller Tro&#x017F;t flie&#x017F;t mir von dir.</l><lb/>
                <l>Jch wil deine <hi rendition="#fr">Gu&#x0364;te</hi> prei&#x017F;en.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="8">
                <l>8 Worte/ Zeugen deiner Liebe/</l><lb/>
                <l>deines Gei&#x017F;tes Finger &#x017F;chriebe:</l><lb/>
                <l>Fel&#x017F;en &#x017F;ind &#x017F;ie/ die nicht wanken.</l><lb/>
                <l>Welt und Ho&#x0364;ll vor dir ver&#x017F;tumme!</l><lb/>
                <l>Die Vernunft/ die blinde thume/</l><lb/>
                <l>muß nicht mit dem Glauben zanken.</l><lb/>
                <l>Wahr i&#x017F;t/ wahrer GOtt/ dein Sprechen.</l><lb/>
                <l>Deine Treu wir&#x017F;t du nicht brechen:</l><lb/>
                <l>wer dir traut/ der hat gebaut/</l><lb/>
                <l>nicht auf fal&#x017F;ches Eis/ auf Ei&#x017F;en.</l><lb/>
                <l>Hoffnung deine Wunder &#x017F;chaut.</l><lb/>
                <l>Jch wil deine <hi rendition="#fr">Warheit</hi> prei&#x017F;en.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="9">
                <l>9 Deine Ha&#x0364;nde alles regen.</l><lb/>
                <l>Dein Aug &#x017F;ihet allerwegen.</l><lb/>
                <l>Deine Ohren alles ho&#x0364;ren.</l><lb/>
                <l>Dir &#x017F;ind mo&#x0364;glich alle Sachen:</l><lb/>
                <l>deine Macht kan alles machen.</l><lb/>
                <l>Alles voll/ i&#x017F;t deiner Ehren.</l><lb/>
                <l>Solt ich dan&#x0303;/ mein Onmacht-kra&#x0364;nken/</l><lb/>
                <l>nicht in dich den All Brunn &#x017F;enken?<lb/>
&#x017F;olt er fließen nicht auf mich?</l><lb/>
                <l>Wolle&#x017F;t ma&#x0364;chtig dich erwei&#x017F;en.</l><lb/>
                <l>Alles ich vermag/ durch dich.</l><lb/>
                <l>Jch wil deine <hi rendition="#fr">Allmacht</hi> prei&#x017F;en.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="10">
                <l>10 Die Natur und Welt-Ge&#x017F;chichte/</l><lb/>
                <l>ta&#x0364;glich tau&#x017F;end Lobgedichte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">op-</fw><lb/></l>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0110] LobGeſang Deine Langmut uͤberſihet: laͤſſet/ wañ uns Straffe bluͤhet/ ſich durch deinen Sohn verſuͤhnen. Guter GOtt! ohn dein Erbarmen/ waͤren wir die aͤrmſte Armen. Ach! du wolleſt gegen mir/ der du allzeit hießeſt/ heißen. Aller Troſt flieſt mir von dir. Jch wil deine Guͤte preiſen. 8 Worte/ Zeugen deiner Liebe/ deines Geiſtes Finger ſchriebe: Felſen ſind ſie/ die nicht wanken. Welt und Hoͤll vor dir verſtumme! Die Vernunft/ die blinde thume/ muß nicht mit dem Glauben zanken. Wahr iſt/ wahrer GOtt/ dein Sprechen. Deine Treu wirſt du nicht brechen: wer dir traut/ der hat gebaut/ nicht auf falſches Eis/ auf Eiſen. Hoffnung deine Wunder ſchaut. Jch wil deine Warheit preiſen. 9 Deine Haͤnde alles regen. Dein Aug ſihet allerwegen. Deine Ohren alles hoͤren. Dir ſind moͤglich alle Sachen: deine Macht kan alles machen. Alles voll/ iſt deiner Ehren. Solt ich dañ/ mein Onmacht-kraͤnken/ nicht in dich den All Brunn ſenken? ſolt er fließen nicht auf mich? Wolleſt maͤchtig dich erweiſen. Alles ich vermag/ durch dich. Jch wil deine Allmacht preiſen. 10 Die Natur und Welt-Geſchichte/ taͤglich tauſend Lobgedichte op-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/110
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/110>, abgerufen am 08.05.2024.