Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
2 Ewigs Seyn/ selbständigs Leben! Ach! wer kan von dir anheben/ da dein Anfang nicht zu finden? Jch/ ein Tröpflein/ muß im rühren mich in dieses Meer verlieren/ kan den Abgrund nicht ergründen. Ei so will ich in dich sinken/ ewigs Wesen aus dir trinken/ immer seyn in deinem Seyn/ und in dir unsterblich heisen. Leben! ach! du bist ja mein. Ewiger! ich will dich preisen. 3 Großer Urbrunn aller Sachen! Es ist deiner Allmacht Machen/ diese Welt/ aus dir geflossen. Millionen Engel gehen/ Dir zu Dienst/ und vor dir stehen. Und du hast zur Höll verstossen/ die sich wider dich entpöret. Mir/ weil du sie hast verstöret/ schadt kein Teufel nicht/ wie dir: deine Engel mich umkreisen. Meine Seel sol für und für. Dich unüberwindlich preisen. 4 Dort den Himmel den man schauet/ hast du dir zum Thron gebauet: und zum Schämel deiner Füße dieses Rund von Meer und Erde. Die Geschöpf' hier/ deine Heerde/ trinken
2 Ewigs Seyn/ ſelbſtaͤndigs Leben! Ach! wer kan von dir anheben/ da dein Anfang nicht zu finden? Jch/ ein Troͤpflein/ muß im ruͤhren mich in dieſes Meer verlieren/ kan den Abgrund nicht ergruͤnden. Ei ſo will ich in dich ſinken/ ewigs Weſen aus dir trinken/ immer ſeyn in deinem Seyn/ und in dir unſterblich heiſen. Leben! ach! du biſt ja mein. Ewiger! ich will dich preiſen. 3 Großer Urbrunn aller Sachen! Es iſt deiner Allmacht Machen/ dieſe Welt/ aus dir gefloſſen. Millionen Engel gehen/ Dir zu Dienſt/ und vor dir ſtehen. Und du haſt zur Hoͤll verſtoſſen/ die ſich wider dich entpoͤret. Mir/ weil du ſie haſt verſtoͤret/ ſchadt kein Teufel nicht/ wie dir: deine Engel mich umkreiſen. Meine Seel ſol fuͤr und fuͤr. Dich unuͤberwindlich preiſen. 4 Dort den Himmel den man ſchauet/ haſt du dir zum Thron gebauet: und zum Schaͤmel deiner Fuͤße dieſes Rund von Meer und Erde. Die Geſchoͤpf’ hier/ deine Heerde/ trinken
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LobGeſang
Gottes Ruhm-Poſaune ſeyn.
Gottes Geiſt! weiß mir die Weiſen:
wolſt mir Odem blaſen ein.
Jch wil meinen Schoͤpſer preiſen.
2 Ewigs Seyn/ ſelbſtaͤndigs Leben!
Ach! wer kan von dir anheben/
da dein Anfang nicht zu finden?
Jch/ ein Troͤpflein/ muß im ruͤhren
mich in dieſes Meer verlieren/
kan den Abgrund nicht ergruͤnden.
Ei ſo will ich in dich ſinken/
ewigs Weſen aus dir trinken/
immer ſeyn in deinem Seyn/
und in dir unſterblich heiſen.
Leben! ach! du biſt ja mein.
Ewiger! ich will dich preiſen.
3 Großer Urbrunn aller Sachen!
Es iſt deiner Allmacht Machen/
dieſe Welt/ aus dir gefloſſen.
Millionen Engel gehen/
Dir zu Dienſt/ und vor dir ſtehen.
Und du haſt zur Hoͤll verſtoſſen/
die ſich wider dich entpoͤret.
Mir/ weil du ſie haſt verſtoͤret/
ſchadt kein Teufel nicht/ wie dir:
deine Engel mich umkreiſen.
Meine Seel ſol fuͤr und fuͤr.
Dich unuͤberwindlich preiſen.
4 Dort den Himmel den man ſchauet/
haſt du dir zum Thron gebauet:
und zum Schaͤmel deiner Fuͤße
dieſes Rund von Meer und Erde.
Die Geſchoͤpf’ hier/ deine Heerde/
trinken
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