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Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.

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Die verwandelte Dafne.
12.
Als Er erwacht: da war sein Herz geheilet.
es wird ergänzt/ das vormals war getheilet:
nun Ihm/ das Glück/ den Traum hat wahr
gemacht.

Laß/ Himmel! Ihn von allem Leid genesen/
durch diese Freud/ die Ihm ein Trost gewesen/
Als Er erwacht.

Die Nymfen/ bezeugten/ dem Myr-
tillus/ ihr aus seinem Gesang erschöpftes
Vergnügen. Uns verlanget itzt/ (sagte
Galathee) auch von dem dritten Bildnis/
von der allerwürdigsten zweyten Eury-
dice dieses Edelsten Orfeus/ etwas der-
gleichen zuhören. Als die andern hierauf
schwiegen: Man kan sagen/ (sagte Fer-
rando/) daß diese hochgebohrne Freu-
lein/ durch instehende Vermählung/ als
eine andre Dafne/ gleichsam in einen
Lorberbaum (an welchem hier ihr wür-
digstes Bildnis hanget/) verwandelt/
daß HochGräfliche Haus Windischgrätz
mit Aufnahm und Ehre krönen/ auch
selbigen Hoch-dahergipflenden Stam-
men stäts-grünend und Fruchtbringend
machen/ werde. Du hast (versetzte Ga-

lathee/)
Die verwandelte Dafne.
12.
Als Er erwacht: da war ſein Herz geheilet.
es wird ergaͤnzt/ das vormals war getheilet:
nun Ihm/ das Gluͤck/ den Traum hat wahr
gemacht.

Laß/ Himmel! Ihn von allem Leid geneſen/
durch dieſe Freud/ die Ihm ein Troſt geweſen/
Als Er erwacht.

Die Nymfen/ bezeugten/ dem Myr-
tillus/ ihr aus ſeinem Geſang erſchoͤpftes
Vergnuͤgen. Uns verlanget itzt/ (ſagte
Galathee) auch von dem dritten Bildnis/
von der allerwuͤrdigſten zweyten Eury-
dice dieſes Edelſten Orfeus/ etwas der-
gleichen zuhoͤren. Als die andern hierauf
ſchwiegen: Man kan ſagen/ (ſagte Fer-
rando/) daß dieſe hochgebohrne Freu-
lein/ durch inſtehende Vermaͤhlung/ als
eine andre Dafne/ gleichſam in einen
Lorberbaum (an welchem hier ihr wuͤr-
digſtes Bildnis hanget/) verwandelt/
daß HochGraͤfliche Haus Windiſchgraͤtz
mit Aufnahm und Ehre kroͤnen/ auch
ſelbigen Hoch-dahergipflenden Stam-
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[57/0069] Die verwandelte Dafne. 12. Als Er erwacht: da war ſein Herz geheilet. es wird ergaͤnzt/ das vormals war getheilet: nun Ihm/ das Gluͤck/ den Traum hat wahr gemacht. Laß/ Himmel! Ihn von allem Leid geneſen/ durch dieſe Freud/ die Ihm ein Troſt geweſen/ Als Er erwacht. Die Nymfen/ bezeugten/ dem Myr- tillus/ ihr aus ſeinem Geſang erſchoͤpftes Vergnuͤgen. Uns verlanget itzt/ (ſagte Galathee) auch von dem dritten Bildnis/ von der allerwuͤrdigſten zweyten Eury- dice dieſes Edelſten Orfeus/ etwas der- gleichen zuhoͤren. Als die andern hierauf ſchwiegen: Man kan ſagen/ (ſagte Fer- rando/) daß dieſe hochgebohrne Freu- lein/ durch inſtehende Vermaͤhlung/ als eine andre Dafne/ gleichſam in einen Lorberbaum (an welchem hier ihr wuͤr- digſtes Bildnis hanget/) verwandelt/ daß HochGraͤfliche Haus Windiſchgraͤtz mit Aufnahm und Ehre kroͤnen/ auch ſelbigen Hoch-dahergipflenden Stam- men ſtaͤts-gruͤnend und Fruchtbringend machen/ werde. Du haſt (verſetzte Ga- lathee/)

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/69>, abgerufen am 08.05.2024.