Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.Braut-Schenkungen. kleiden soll/ durch diese selbiges begleiten-de Reimzeilen: Es muste Jasons Fahrt/ zu Schiff/ aus Fa- sis Heyde/ das Goldbewollte Schaf herholen über See. Hier unser kühner Held/ es hab' auf seiner Weide! Sein reiches Glück/ als wie bisher/ im Wachstum steh! Ich vor meinen theil/ (sagte Myr- Edles Brautbett Hochvermählter theurer Seelen! Du solst heisen Immer-grün. Gib/ der Nachwelt/ deiner Früchte viel zu- zehlen/ sey ein ewiges Festin! Däs Fenster der Braut Kammer/ Nachte-
Braut-Schenkungen. kleiden ſoll/ durch dieſe ſelbiges begleiten-de Reimzeilen: Es muſte Jaſons Fahrt/ zu Schiff/ aus Fa- ſis Heyde/ das Goldbewollte Schaf herholen uͤber See. Hier unſer kuͤhner Held/ es hab’ auf ſeiner Weide! Sein reiches Gluͤck/ als wie bisher/ im Wachſtum ſteh! Ich vor meinen theil/ (ſagte Myr- Edles Brautbett Hochvermaͤhlter theurer Seelen! Du ſolſt heiſen Immer-gruͤn. Gib/ der Nachwelt/ deiner Fruͤchte viel zu- zehlen/ ſey ein ewiges Feſtin! Daͤs Fenſter der Braut Kammer/ Nachte-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0139" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Braut-Schenkungen.</hi></fw><lb/> kleiden ſoll/ durch dieſe ſelbiges begleiten-<lb/> de Reimzeilen:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Es muſte Jaſons Fahrt/ zu Schiff/ aus Fa-<lb/><hi rendition="#et">ſis Heyde/</hi></l><lb/> <l>das Goldbewollte Schaf herholen uͤber<lb/><hi rendition="#et">See.</hi></l><lb/> <l>Hier unſer <hi rendition="#fr">kuͤhner Held</hi>/ es hab’ auf ſeiner<lb/><hi rendition="#et">Weide!</hi></l><lb/> <l>Sein reiches Gluͤck/ als wie bisher/ im<lb/><hi rendition="#et">Wachſtum ſteh!</hi></l> </lg><lb/> <p>Ich vor meinen theil/ (ſagte Myr-<lb/> tillus) will das Brautbette mit Mayen<lb/> und Myrten uͤmſtecken/ auch mit Blum-<lb/> und Fruchtgebaͤnden uͤmhaͤngen; und<lb/> die Feſtinen/ mit dieſem Wunſche einer<lb/> immer-Fruchtgruͤnenden Gemahlſchaft/<lb/> auf den Zetteln ůmwinden:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Edles Brautbett Hochvermaͤhlter theurer<lb/><hi rendition="#et">Seelen!</hi></l><lb/> <l>Du ſolſt heiſen Immer-gruͤn.</l><lb/> <l>Gib/ der Nachwelt/ deiner Fruͤchte viel zu-<lb/><hi rendition="#et">zehlen/</hi></l><lb/> <l>ſey ein ewiges Feſtin!</l> </lg><lb/> <p>Daͤs Fenſter der Braut Kammer/<lb/> (ſagte Alcidor) beſchenke und behaͤnge<lb/> ich/ mit dem Chor zweyer ſuͤßſpielenden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nachte-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0139]
Braut-Schenkungen.
kleiden ſoll/ durch dieſe ſelbiges begleiten-
de Reimzeilen:
Es muſte Jaſons Fahrt/ zu Schiff/ aus Fa-
ſis Heyde/
das Goldbewollte Schaf herholen uͤber
See.
Hier unſer kuͤhner Held/ es hab’ auf ſeiner
Weide!
Sein reiches Gluͤck/ als wie bisher/ im
Wachſtum ſteh!
Ich vor meinen theil/ (ſagte Myr-
tillus) will das Brautbette mit Mayen
und Myrten uͤmſtecken/ auch mit Blum-
und Fruchtgebaͤnden uͤmhaͤngen; und
die Feſtinen/ mit dieſem Wunſche einer
immer-Fruchtgruͤnenden Gemahlſchaft/
auf den Zetteln ůmwinden:
Edles Brautbett Hochvermaͤhlter theurer
Seelen!
Du ſolſt heiſen Immer-gruͤn.
Gib/ der Nachwelt/ deiner Fruͤchte viel zu-
zehlen/
ſey ein ewiges Feſtin!
Daͤs Fenſter der Braut Kammer/
(ſagte Alcidor) beſchenke und behaͤnge
ich/ mit dem Chor zweyer ſuͤßſpielenden
Nachte-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |