Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Braut-Schenkungen.
Langlebigkeit/ mit solchen auf das Hals-
band gestickten Worten:

Die man wolt mit mir begaben/
sollen meine Jahre haben.

Meine Gabe soll seyn/ (sagte Gala-
thee) eine an meiner Wasserzelle ligende
Reusse mit Foren; deren ich einen Ge-
sundheit-Wunsch zugeselle/ durch diese
Zeilen:

Lebt auf Erd gesund und frisch/
wie im Wasser wohnt der Fisch.

Ich schenke der Hochfurtrefflichen Frl.
Braut/ (sagte Dorilis) einen Schien-
Korb voll Veilchen/ Majenblumlein/
Narzissen/ Hiacynthen und andre Frü-
lings Blumen; mit dem Anwunsch/ ei-
nes immer-blühenden Schönheit-Frü-
lings/ in diesem paar Zeilen:

Unsre Blum Eleonora/
stäts wett-schöne mit der Flora.

So sey dann mein Geschenke/ (sagte
Floridan) das bäste Lamm von meiner
Heerde; welches mein Wunsch mit dem
Colchischen Goldfell alles Uberflusses be-

kleiden

Braut-Schenkungen.
Langlebigkeit/ mit ſolchen auf das Hals-
band geſtickten Worten:

Die man wolt mit mir begaben/
ſollen meine Jahre haben.

Meine Gabe ſoll ſeyn/ (ſagte Gala-
thee) eine an meiner Waſſerzelle ligende
Reuſſe mit Foren; deren ich einen Ge-
ſundheit-Wunſch zugeſelle/ durch dieſe
Zeilen:

Lebt auf Erd geſund und friſch/
wie im Waſſer wohnt der Fiſch.

Ich ſchenke der Hochfůrtrefflichen Frl.
Braut/ (ſagte Dorilis) einen Schien-
Korb voll Veilchen/ Majenblůmlein/
Narziſſen/ Hiacynthen und andre Fruͤ-
lings Blumen; mit dem Anwunſch/ ei-
nes immer-bluͤhenden Schoͤnheit-Fruͤ-
lings/ in dieſem paar Zeilen:

Unſre Blum Eleonora/
ſtaͤts wett-ſchoͤne mit der Flora.

So ſey dann mein Geſchenke/ (ſagte
Floridan) das baͤſte Lamm von meiner
Heerde; welches mein Wunſch mit dem
Colchiſchen Goldfell alles Uberfluſſes be-

kleiden
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0138" n="126"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Braut-Schenkungen.</hi></fw><lb/>
Langlebigkeit/ mit &#x017F;olchen auf das Hals-<lb/>
band ge&#x017F;tickten Worten:</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Die man wolt mit mir begaben/</l><lb/>
          <l>&#x017F;ollen meine Jahre haben.</l>
        </lg><lb/>
        <p>Meine Gabe &#x017F;oll &#x017F;eyn/ (&#x017F;agte Gala-<lb/>
thee) eine an meiner Wa&#x017F;&#x017F;erzelle ligende<lb/>
Reu&#x017F;&#x017F;e mit Foren; deren ich einen Ge-<lb/>
&#x017F;undheit-Wun&#x017F;ch zuge&#x017F;elle/ durch die&#x017F;e<lb/>
Zeilen:</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Lebt auf Erd ge&#x017F;und und fri&#x017F;ch/</l><lb/>
          <l>wie im Wa&#x017F;&#x017F;er wohnt der Fi&#x017F;ch.</l>
        </lg><lb/>
        <p>Ich &#x017F;chenke der Hochf&#x016F;rtrefflichen Frl.<lb/>
Braut/ (&#x017F;agte Dorilis) einen Schien-<lb/>
Korb voll Veilchen/ Majenbl&#x016F;mlein/<lb/>
Narzi&#x017F;&#x017F;en/ Hiacynthen und andre Fru&#x0364;-<lb/>
lings Blumen; mit dem Anwun&#x017F;ch/ ei-<lb/>
nes immer-blu&#x0364;henden Scho&#x0364;nheit-Fru&#x0364;-<lb/>
lings/ in die&#x017F;em paar Zeilen:</p><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Un&#x017F;re Blum Eleonora/</l><lb/>
          <l>&#x017F;ta&#x0364;ts wett-&#x017F;cho&#x0364;ne mit der Flora.</l>
        </lg><lb/>
        <p>So &#x017F;ey dann mein Ge&#x017F;chenke/ (&#x017F;agte<lb/>
Floridan) das ba&#x0364;&#x017F;te Lamm von meiner<lb/>
Heerde; welches mein Wun&#x017F;ch mit dem<lb/>
Colchi&#x017F;chen Goldfell alles Uberflu&#x017F;&#x017F;es be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kleiden</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[126/0138] Braut-Schenkungen. Langlebigkeit/ mit ſolchen auf das Hals- band geſtickten Worten: Die man wolt mit mir begaben/ ſollen meine Jahre haben. Meine Gabe ſoll ſeyn/ (ſagte Gala- thee) eine an meiner Waſſerzelle ligende Reuſſe mit Foren; deren ich einen Ge- ſundheit-Wunſch zugeſelle/ durch dieſe Zeilen: Lebt auf Erd geſund und friſch/ wie im Waſſer wohnt der Fiſch. Ich ſchenke der Hochfůrtrefflichen Frl. Braut/ (ſagte Dorilis) einen Schien- Korb voll Veilchen/ Majenblůmlein/ Narziſſen/ Hiacynthen und andre Fruͤ- lings Blumen; mit dem Anwunſch/ ei- nes immer-bluͤhenden Schoͤnheit-Fruͤ- lings/ in dieſem paar Zeilen: Unſre Blum Eleonora/ ſtaͤts wett-ſchoͤne mit der Flora. So ſey dann mein Geſchenke/ (ſagte Floridan) das baͤſte Lamm von meiner Heerde; welches mein Wunſch mit dem Colchiſchen Goldfell alles Uberfluſſes be- kleiden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/138
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Pegnesische Gesprächspiel-Gesellschaft von Nymfen und Hirten. Nürnberg, 1665, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_gespraechspiel_1665/138>, abgerufen am 23.11.2024.