Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.fentlich vorznstellen und auszuführen. Wann zu hoffen/ daß es so Der Leser empfahe in dessen hiemit/ zwar eben dieselbe Teu- Du edle Neronsburg/ von deinem Hügel kam die vielgewunschte Post/ der lang verlangte Nam/ der güldne Teutsche Fried. Es wolte das Geschicke/ du Städtestadt/ aus dir des Friedens liebe Blicke dem Lande schicken zu. O Stadt/ es siht auf dich des gantzen Reiches Aug/ das dich nun recht bey sich das Teutsche Salem nennt. der Kern ligt mitten innen; du bist deß Landes Hertz. Mars kond nie eingewin- nen dich Haubt der harten NVS: den Frieden lästu ein. du wirst durch Fried und Sieg forthin berutzmet seyn. Keinen
fentlich vorznſtellen und auszufuͤhren. Wann zu hoffen/ daß es ſo Der Leſer empfahe in deſſen hiemit/ zwar eben dieſelbe Teu- Du edle Neronsburg/ von deinem Huͤgel kam die vielgewůnſchte Poſt/ der lang verlangte Nam/ der guͤldne Teutſche Fried. Es wolte das Geſchicke/ du Staͤdteſtadt/ aus dir des Friedens liebe Blicke dem Lande ſchicken zu. O Stadt/ es ſiht auf dich des gantzẽ Reiches Aug/ das dich nun recht bey ſich das Teutſche Salem nennt. der Kern ligt mitten innen; du biſt deß Landes Hertz. Mars kond nie eingewin- nen dich Haubt der harten NVS: den Frieden laͤſtu ein. du wirſt durch Fried und Sieg forthin berůtzmet ſeyn. Keinen
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fentlich vorznſtellen und auszufuͤhren. Wann zu hoffen/ daß es ſo
geneigte Leſer antreffen ſolte/ als gewogeue Zuſchauer es gefunden/
doͤrffte man vielleicht in kurtzem/ vieler Verlangen/ die es in den
Druck wuͤnſchen/ ein genuͤgen zu thun/ im fall ſich ein Verleger
faͤnde/ damit vor den Tag kommen.
Der Leſer empfahe in deſſen hiemit/ zwar eben dieſelbe Teu-
tonie/ aber nit in einem Schauſpiel/ ſondern in einer Geſchicht-
ſchrifft. Dieſe laſſe er jhm erzehlen/ welcher geſtalt ſie aus einer
Kriegbeleidten eine Fried- erfreute Teutonie worden. Ein
guͤtiges Verhaͤngniß begluͤckſeligte mich ſoviel/ daß ich aus Nider-
Teutſchland an meine liebe Pegnitz eben dazumal wiedergekeh-
ret/ als auch Teutſchland/ nach dem es darunten im Niederkreiß
eine froͤliche Mutter worden/ und auf langes und banges kreiſten/
endlich den Frieden zur Erden geboren/ dieſes Himmelſchoͤne Kind
zu Nuͤrnberg (welche alt-adel- und loͤbliche Reichsſtadt/ billich
Teutſchlands Hertze genennet wird) an ſeine Bruſt zu legen/
und an das Hertze zu druͤcken/ mit jhrer gantzen Reichsverſamlung
dahin reifete. Demnach ich darvorhielte/ ich koͤnde mich dem allge-
meinen Vaterland nicht bedienter machen/ als wann ich deſſen Be-
ruhigung mit jhren Umſtaͤnden/ nach dem ich das Gluͤck gehabt/
alles ſelber mit Augen anzuſehen/ inn einer ſothanen Geſchicht
ſchrifft der Welt zu leſen gaͤbe; und ich koͤnde gegen der edlen No-
risburg/ die zwar nicht meine Mutter/ doch faſt von Mutterleib an
meine Erzieherin und Pflegmutter geweſen/ nicht dankbarer wer-
den/ als wann ich/ was maſſen ſie vor allen andern Staͤdten alleine
wuͤrdig worden/ den Frieden vollends auf die Beine zu bringen/
aufgezeichnet hinderlieſſe.
Du edle Neronsburg/ von deinem Huͤgel kam
die vielgewůnſchte Poſt/ der lang verlangte Nam/
der guͤldne Teutſche Fried. Es wolte das Geſchicke/
du Staͤdteſtadt/ aus dir des Friedens liebe Blicke
dem Lande ſchicken zu. O Stadt/ es ſiht auf dich
des gantzẽ Reiches Aug/ das dich nun recht bey ſich
das Teutſche Salem nennt. der Kern ligt mitten innen;
du biſt deß Landes Hertz. Mars kond nie eingewin-
nen
dich Haubt der harten NVS: den Frieden laͤſtu ein.
du wirſt durch Fried und Sieg forthin berůtzmet
ſeyn.
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Zitationshilfe: | Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/48>, abgerufen am 16.07.2024. |