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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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Nohtwendiger Vorbericht
an den Leser.

EIne lange Zeit ist es/ seit dz unser liebes Teutsches
Vaterland ein betrübter Schauplatz der Kriegerischen
Jammerwaffen/ und also der gantzen Welt ein erbärm-
liches Beyspiel/ gewesen/ wie übel es mit dem Leibe eines
Staates oder Reiches ablauffe/ wann dessen Glieder durch inner-
liche Zweytracht trünnig werden. Seine Threnenwürdige Blut-
geschichten wurden/ an stat der Dinte/ mit blutigen Threnen auf-
geschrieben/ ja mit der Spitze deß Degens in das Ertz der Ewigkeit
eingegraben. Nach dem aber nunmehr/ durch Göttliche Gnaden-
fchickung/ das Schauspiel sich mit einem Fried-erfreulichen
Ausgang geendet; ist es billich/ daß die Nachwelt/ die unsre Kriege
liset/ auch zu wissen bekomme/ welcher gestalt dieselbe zu einem be-
ständigen Anstand vermittelt worden. Daher allbereit viel treu-
Teutsche Patrioten und Landsleute jhre Federn in das Oel deß
Friedens eingetunket/ oder vielmehr sie dem Gerüchte als Flügel
angemachet/ üm/ diese theurwehrte Zeitung durch alle Welt und
Welt-Alter zu senden.

Unter denselben mag ich villeicht der geringste/ aber nicht der
letzte seyn. Ja ich meyne/ ich sey in diesem Tuhn der ersten einer ge-
wesen dazumal/ als ich in öffentlicher Versammlung den Krieg
und Frieden
mit einer Teutschen Rede ausbildete/ vnd in Bil-
dern
redend machete: welche Krieges und Friedensbildung/
nebenst beygedrücktem Schäfergedicht/ allbereit in des Lesers
Händen seyn wird. Nachgehends ward auch mir Unwürdigem/
bey deme/ auf der Röm. Kais. Majest. allergnädigsten Erlaub-
Befehl von Ihr Fürsil Gn. dem Herrn Hertzog von Amalfi
gehaltenem/ Fried- und Freudenmahl/ die Erfind- und Auf-
führung etlicher Poetischen Aufzüge/ auch anders/ anbefohlen/
so ebenmässig dem Leser durch öffentlichen Druck mitgetheilet wor-
den. Weil selbige/ wiewol mehr durchs Glück/ als nach Wehrt und
Verdienst/ von jederman wol beliebet/ und genehm gehalten wor-
den; hab ich mich Jahrs hernach leichtlich bereden lassen/ das
Vergnügte/ Bekriegte und Wider befriedigte Teutsch-
land/
unter dem Titel der Verliebten/ Betrübten und Wi-
der erfreuten Teutonie/
in einem Schauspiele gleichfals öf-

fentlich
A
Nohtwendiger Vorbericht
an den Leſer.

EIne lange Zeit iſt es/ ſeit dz unſer liebes Teutſches
Vaterland ein betruͤbter Schauplatz der Kriegeriſchen
Jammerwaffen/ und alſo der gantzen Welt ein erbaͤrm-
liches Beyſpiel/ geweſen/ wie uͤbel es mit dem Leibe eines
Staates oder Reiches ablauffe/ wann deſſen Glieder durch inner-
liche Zweytracht truͤnnig werden. Seine Threnenwuͤrdige Blut-
geſchichten wurden/ an ſtat der Dinte/ mit blutigen Threnen auf-
geſchrieben/ ja mit der Spitze deß Degens in das Ertz der Ewigkeit
eingegraben. Nach dem aber nunmehr/ durch Goͤttliche Gnaden-
fchickung/ das Schauſpiel ſich mit einem Fried-erfreulichen
Ausgang geendet; iſt es billich/ daß die Nachwelt/ die unſre Kriege
liſet/ auch zu wiſſen bekomme/ welcher geſtalt dieſelbe zu einem be-
ſtaͤndigen Anſtand vermittelt worden. Daher allbereit viel treu-
Teutſche Patrioten und Landsleute jhre Federn in das Oel deß
Friedens eingetunket/ oder vielmehr ſie dem Geruͤchte als Fluͤgel
angemachet/ uͤm/ dieſe theurwehrte Zeitung durch alle Welt und
Welt-Alter zu ſenden.

Unter denſelben mag ich villeicht der geringſte/ aber nicht der
letzte ſeyn. Ja ich meyne/ ich ſey in dieſem Tuhn der erſten einer ge-
weſen dazumal/ als ich in oͤffentlicher Verſammlung den Krieg
und Frieden
mit einer Teutſchen Rede ausbildete/ vnd in Bil-
dern
redend machete: welche Krieges und Friedensbildung/
nebenſt beygedruͤcktem Schaͤfergedicht/ allbereit in des Leſers
Haͤnden ſeyn wird. Nachgehends ward auch mir Unwuͤrdigem/
bey deme/ auf der Roͤm. Kaiſ. Majeſt. allergnaͤdigſten Erlaub-
Befehl von Ihr Fuͤrſil Gn. dem Herrn Hertzog von Amalfi
gehaltenem/ Fried- und Freudenmahl/ die Erfind- und Auf-
fuͤhrung etlicher Poetiſchen Aufzuͤge/ auch anders/ anbefohlen/
ſo ebenmaͤſſig dem Leſer durch oͤffentlichen Druck mitgetheilet wor-
den. Weil ſelbige/ wiewol mehr durchs Gluͤck/ als nach Wehrt und
Verdienſt/ von jederman wol beliebet/ und genehm gehalten wor-
den; hab ich mich Jahrs hernach leichtlich bereden laſſen/ das
Vergnuͤgte/ Bekriegte und Wider befriedigte Teutſch-
land/
unter dem Titel der Verliebten/ Betruͤbten und Wi-
der erfreuten Teutonie/
in einem Schauſpiele gleichfals oͤf-

fentlich
A
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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/47>, abgerufen am 25.11.2024.