die Sonne, das ist das Centrum der Scheiben oder der Ekliptik an- deute.
Ferner träget man die nach den Regeln der obigen Vorbereitung berechnete Linie H t aus H, dem Centro der Scheibe auf die Durch- schnittslinie, gegen die Seite, wo das Aphelium stehet, und richtet aus t eine auf besagter Linie perpendiculare, so groß als die oben aus- gerechnete Linea curtata C t seyn soll, aus, so wird C das Centrum zu der zu beschreibenden orbitä ellipticä curtatä geben.
Darauf ziehet man durch dieses Centrum C eine mit der Knotenlinie Parallellinie D F und stellet bey C auf D F den Winkel ACF, wie sol- cher nach der obigen Vorbereitung gesunden worden, so bekommt man den rechten Stand der grössern Axe vor die Ellipsin curtatam, alsdann be- schreibet man zu beyden Seiten des Centri C von dieser grössern Axe die Helste, und setzet auf C die kleine Semiaxin perpendikular, so weiß man, um welche Diametros die Ellipsis, als die verlangte orbita pla- netä curtata, die auch durch die Puncten D und E der neuen Linie DCF ge- hen muß, vermöge des obbemeldten Zirkels gezogen werden möge, indeme auch bekannt ist, wie man die Brennpuncte solcher Ellipseos finden soll, da der eine Brennpunct nicht in das Centrum der Ekliptik oder der Sonne fället.
Nachdeme soll man in dem Centro der Ekliptik durch ein gar enges Löchlein zween zarte Seidensäden ziehen, und an selbige etwann zwey bis drey Zoll weit über der Scheibe Rand hinab, kleine Gewichter hängen, da- mit sie die Seiden recht anziehen, doch aber nicht zerreissen, eine jede solche Seite muß alsdann mit einem gar kleinem gläsern Kügelein versehen werden, davon eines schwarz, das andere goldgelb ist, die übrige Seiden machet man, und zwar eine jede in den weitesten Brennpuncte eines jeden Plane- tens am füglichsten vest und dabey nebst einem glässern Kügelein daran, von solcher Farbe, die mit derjenigen, so einem jeden Planeten zugeeignet wird, übereintrift, an welchen Fäden ebensalls kleine Gewichter herab hängen.
Um das Planiglobium der Fixsterne auch aus diesem Instrument vorzustellen, so ziehet man aus dem Planetolabio universali von dem I * durch das Centrum der Ekliptik einen Diameter, appliciret ein Li- neal in einer beständigen Weite, die 90. Grad davon abstehet, und zugleich nach und nach auf einen jeglichen Grad des gegenüber sich befindenden Quadrantens der Ekliptik, und bemerket die Intersection aus der Linie, welche deren Diametrum intermediam giebet, alsdann ziehet man aus dem Eentro der Ekliptik durch solche Durchschnitte lauter concentrische Zirkel, als die Parallelos Latitudinum, dann aber von dem Ansang ei- nes jeden Zeichens der Ekliptik von 10. zu 10. Graden durch das Centrum der Ekliptik gerade Linien, welche die Circulos Longitudinum vorstel-
die Sonne, das iſt das Centrum der Scheiben oder der Ekliptik an- deute.
Ferner träget man die nach den Regeln der obigen Vorbereitung berechnete Linie H t aus H, dem Centro der Scheibe auf die Durch- ſchnittslinie, gegen die Seite, wo das Aphelium ſtehet, und richtet aus t eine auf beſagter Linie ☊ ☋ perpendiculare, ſo groß als die oben aus- gerechnete Linea curtata C t ſeyn ſoll, auſ, ſo wird C das Centrum zu der zu beſchreibenden orbitä ellipticä curtatä geben.
Darauf ziehet man durch dieſes Centrum C eine mit der Knotenlinie Parallellinie D F und ſtellet bey C auf D F den Winkel ACF, wie ſol- cher nach der obigen Vorbereitung geſunden worden, ſo bekommt man den rechten Stand der gröſſern Axe vor die Ellipſin curtatam, alsdann be- ſchreibet man zu beyden Seiten des Centri C von dieſer gröſſern Axe die Helſte, und ſetzet auf C die kleine Semiaxin perpendikular, ſo weiß man, um welche Diametros die Ellipſis, als die verlangte orbita pla- netä curtata, die auch durch die Puncten D und E der neuen Linie DCF ge- hen muß, vermöge des obbemeldten Zirkels gezogen werden möge, indeme auch bekannt iſt, wie man die Brennpuncte ſolcher Ellipſeos finden ſoll, da der eine Brennpunct nicht in das Centrum der Ekliptik oder der Sonne fället.
Nachdeme ſoll man in dem Centro der Ekliptik durch ein gar enges Löchlein zween zarte Seidenſäden ziehen, und an ſelbige etwann zwey bis drey Zoll weit über der Scheibe Rand hinab, kleine Gewichter hängen, da- mit ſie die Seiden recht anziehen, doch aber nicht zerreiſſen, eine jede ſolche Seite muß alsdann mit einem gar kleinem gläſern Kügelein verſehen werden, davon eines ſchwarz, das andere goldgelb iſt, die übrige Seiden machet man, und zwar eine jede in den weiteſten Brennpuncte eines jeden Plane- tens am füglichſten veſt und dabey nebſt einem gläſſern Kügelein daran, von ſolcher Farbe, die mit derjenigen, ſo einem jeden Planeten zugeeignet wird, übereintrift, an welchen Fäden ebenſalls kleine Gewichter herab hängen.
Um das Planiglobium der Fixſterne auch auſ dieſem Inſtrument vorzuſtellen, ſo ziehet man auſ dem Planetolabio univerſali von dem I * ♈ durch das Centrum der Ekliptik einen Diameter, appliciret ein Li- neal in einer beſtändigen Weite, die 90. Grad davon abſtehet, und zugleich nach und nach auf einen jeglichen Grad des gegenüber ſich befindenden Quadrantens der Ekliptik, und bemerket die Interſection auſ der Linie, welche deren Diametrum intermediam giebet, alsdann ziehet man aus dem Eentro der Ekliptik durch ſolche Durchſchnitte lauter concentriſche Zirkel, als die Parallelos Latitudinum, dann aber von dem Anſang ei- nes jeden Zeichens der Ekliptik von 10. zu 10. Graden durch das Centrum der Ekliptik gerade Linien, welche die Circulos Longitudinum vorſtel-
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[94/0106]
die Sonne, das iſt das Centrum der Scheiben oder der Ekliptik an-
deute.
Ferner träget man die nach den Regeln der obigen Vorbereitung
berechnete Linie H t aus H, dem Centro der Scheibe auf die Durch-
ſchnittslinie, gegen die Seite, wo das Aphelium ſtehet, und richtet
aus t eine auf beſagter Linie ☊ ☋ perpendiculare, ſo groß als die oben aus-
gerechnete Linea curtata C t ſeyn ſoll, auſ, ſo wird C das Centrum zu der
zu beſchreibenden orbitä ellipticä curtatä geben.
Darauf ziehet man durch dieſes Centrum C eine mit der Knotenlinie
Parallellinie D F und ſtellet bey C auf D F den Winkel ACF, wie ſol-
cher nach der obigen Vorbereitung geſunden worden, ſo bekommt man
den rechten Stand der gröſſern Axe vor die Ellipſin curtatam, alsdann be-
ſchreibet man zu beyden Seiten des Centri C von dieſer gröſſern Axe
die Helſte, und ſetzet auf C die kleine Semiaxin perpendikular, ſo weiß
man, um welche Diametros die Ellipſis, als die verlangte orbita pla-
netä curtata, die auch durch die Puncten D und E der neuen Linie DCF ge-
hen muß, vermöge des obbemeldten Zirkels gezogen werden möge, indeme
auch bekannt iſt, wie man die Brennpuncte ſolcher Ellipſeos finden ſoll, da
der eine Brennpunct nicht in das Centrum der Ekliptik oder der Sonne
fället.
Nachdeme ſoll man in dem Centro der Ekliptik durch ein gar enges
Löchlein zween zarte Seidenſäden ziehen, und an ſelbige etwann zwey bis
drey Zoll weit über der Scheibe Rand hinab, kleine Gewichter hängen, da-
mit ſie die Seiden recht anziehen, doch aber nicht zerreiſſen, eine jede ſolche
Seite muß alsdann mit einem gar kleinem gläſern Kügelein verſehen werden,
davon eines ſchwarz, das andere goldgelb iſt, die übrige Seiden machet
man, und zwar eine jede in den weiteſten Brennpuncte eines jeden Plane-
tens am füglichſten veſt und dabey nebſt einem gläſſern Kügelein daran, von
ſolcher Farbe, die mit derjenigen, ſo einem jeden Planeten zugeeignet wird,
übereintrift, an welchen Fäden ebenſalls kleine Gewichter herab hängen.
Um das Planiglobium der Fixſterne auch auſ dieſem Inſtrument
vorzuſtellen, ſo ziehet man auſ dem Planetolabio univerſali von dem
I * ♈ durch das Centrum der Ekliptik einen Diameter, appliciret ein Li-
neal in einer beſtändigen Weite, die 90. Grad davon abſtehet, und zugleich
nach und nach auf einen jeglichen Grad des gegenüber ſich befindenden
Quadrantens der Ekliptik, und bemerket die Interſection auſ der Linie,
welche deren Diametrum intermediam giebet, alsdann ziehet man aus
dem Eentro der Ekliptik durch ſolche Durchſchnitte lauter concentriſche
Zirkel, als die Parallelos Latitudinum, dann aber von dem Anſang ei-
nes jeden Zeichens der Ekliptik von 10. zu 10. Graden durch das Centrum
der Ekliptik gerade Linien, welche die Circulos Longitudinum vorſtel-
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/106>, abgerufen am 27.07.2024.
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