miaxi majori und minori aus einer Scheibe bey zween Schuhen nicht merk- lich. Eben dieses mag auch bey der Orbita der Venus gar wohl obser- viret werden.
Alsdann suchet man in der Tabula Loci heliocentrici desjenigen Planeten, dessen Orbita curtata gezogen werden soll, ad Anomaliam me- diam 0 Sig. 0 Gr. die Longitudinem heliocentricam a I * , und be- schreibet durch das Centrum der Ekliptik gegen des gesundenen Zeichen und Grads auch dessen Minuten durch die ganze Scheibe eine gerade Linie, wel- che man die Lineam Aphelii ficti nennen mag.
Aus dem Centro der Ekliptik oder der Sonne ziehet man ferner mit der Distanz, so weit der Planet in seinem Aphelio davon entfernet, oder nach befinden mit einer etwas grössern zween bis drey koncentrische Zirkel ganz genau an einander, auf welche man die Signa und Grade Anoma- liä mediä zeichnet, und dahero diesen Zirkel den äquantem, und zwar fictum, nennet.
Wann man nun in der Tabula loci heliocentrici bey 0 Signa 1 Grad der Anomaliä mediä die Longitudinem Planetä a I * suchet, und auf die- se in der Ekliptik angemerkte Longitudinem aus dem Centro eine gerade Linie über den Aquantem fictum ziehet, so wird die Linie in selbigem Zirkel den 1 Grad der Anomaliä mediä abschneiden, auf gleiche Weise kann man den zweyten Grad der Anomaliä mediä und die übrige finden.
Es ist aber nicht nöthig daß man auf eine so mühsame Art jeden Grad der Anomaliä mediä absonderlich abschneide, sondern es ist genug, so man die Anomaliam mediam nur von 10. zu 10 oder von 5 zu 5 Gra- den auf dem zugehörigen Aequante ficto bezeichnet, (welches sich auch in dem ganzen Systemate; oder auf dem Planetolabio universali bey der Ve- nus und Merkur wegen des engen Raums nicht wohl anders thun lässet,) dann aber jeden Bogen entweder in 10 oder 5 gleiche Theile eintheile, nach- deme die Ungleichheit zwischen den Differenzen der locorum heliocentrico- rum von 10 zu 10 oder von 5 zu 5 Graden, die fast ein jeder genugsam erkennen wird, groß seyn kann. Endlich soll man auch in diesem in seine 360 ungleiche Grade getheilten Aequante ficto zu Ende eines jeden 30ten Grades, indeme man den Anfang bey der linea Aphelii ficti machet, die Zahlen sowohl des Zeichens der Anomaliä mediä, als bey 5 und 10 Gra- den beyfügen, sind die Grade noch groß genug, so mag man felbige ferner in 2 oder 4 Theile theilen.
Um die Orbitam Planetä curtatam zu beschreiben, ziehet man erst- lich aus der Scheibe die lineam Inter sectionis des vorgegebenen Planetens durch das Centrum auf die Grade und Minuten des gehörigen Zeichens der Ekliptik, wie selbige die Karolinische Tafeln anweisen, und bemerket dabey wohl, daß in der obbemeldeten 1 Figur der Punct H
miaxi majori und minori auſ einer Scheibe bey zween Schuhen nicht merk- lich. Eben dieſes mag auch bey der Orbita der Venus gar wohl obſer- viret werden.
Alsdann ſuchet man in der Tabula Loci heliocentrici desjenigen Planeten, deſſen Orbita curtata gezogen werden ſoll, ad Anomaliam me- diam 0 Sig. 0 Gr. die Longitudinem heliocentricam à I * ♈, und be- ſchreibet durch das Centrum der Ekliptik gegen des geſundenen Zeichen und Grads auch deſſen Minuten durch die ganze Scheibe eine gerade Linie, wel- che man die Lineam Aphelii ficti nennen mag.
Aus dem Centro der Ekliptik oder der Sonne ziehet man ferner mit der Diſtanz, ſo weit der Planet in ſeinem Aphelio davon entfernet, oder nach befinden mit einer etwas gröſſern zween bis drey koncentriſche Zirkel ganz genau an einander, auf welche man die Signa und Grade Anoma- liä mediä zeichnet, und dahero dieſen Zirkel den äquantem, und zwar fictum, nennet.
Wann man nun in der Tabula loci heliocentrici bey 0 Signa 1 Grad der Anomaliä mediä die Longitudinem Planetä à I * ♈ ſuchet, und auf die- ſe in der Ekliptik angemerkte Longitudinem aus dem Centro eine gerade Linie über den Aquantem fictum ziehet, ſo wird die Linie in ſelbigem Zirkel den 1 Grad der Anomaliä mediä abſchneiden, auf gleiche Weiſe kann man den zweyten Grad der Anomaliä mediä und die übrige finden.
Es iſt aber nicht nöthig daß man auf eine ſo mühſame Art jeden Grad der Anomaliä mediä abſonderlich abſchneide, ſondern es iſt genug, ſo man die Anomaliam mediam nur von 10. zu 10 oder von 5 zu 5 Gra- den auf dem zugehörigen Aequante ficto bezeichnet, (welches ſich auch in dem ganzen Syſtemate; oder auf dem Planetolabio univerſali bey der Ve- nus und Merkur wegen des engen Raums nicht wohl anders thun läſſet,) dann aber jeden Bogen entweder in 10 oder 5 gleiche Theile eintheile, nach- deme die Ungleichheit zwiſchen den Differenzen der locorum heliocentrico- rum von 10 zu 10 oder von 5 zu 5 Graden, die faſt ein jeder genugſam erkennen wird, groß ſeyn kann. Endlich ſoll man auch in dieſem in ſeine 360 ungleiche Grade getheilten Aequante ficto zu Ende eines jeden 30ten Grades, indeme man den Anfang bey der linea Aphelii ficti machet, die Zahlen ſowohl des Zeichens der Anomaliä mediä, als bey 5 und 10 Gra- den beyfügen, ſind die Grade noch groß genug, ſo mag man felbige ferner in 2 oder 4 Theile theilen.
Um die Orbitam Planetä curtatam zu beſchreiben, ziehet man erſt- lich auſ der Scheibe die lineam Inter ſectionis ☊ ☋ des vorgegebenen Planetens durch das Centrum auf die Grade und Minuten des gehörigen Zeichens der Ekliptik, wie ſelbige die Karoliniſche Tafeln anweiſen, und bemerket dabey wohl, daß in der obbemeldeten 1 Figur der Punct H
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miaxi majori und minori auſ einer Scheibe bey zween Schuhen nicht merk-
lich. Eben dieſes mag auch bey der Orbita der Venus gar wohl obſer-
viret werden.
Alsdann ſuchet man in der Tabula Loci heliocentrici desjenigen
Planeten, deſſen Orbita curtata gezogen werden ſoll, ad Anomaliam me-
diam 0 Sig. 0 Gr. die Longitudinem heliocentricam à I * ♈, und be-
ſchreibet durch das Centrum der Ekliptik gegen des geſundenen Zeichen und
Grads auch deſſen Minuten durch die ganze Scheibe eine gerade Linie, wel-
che man die Lineam Aphelii ficti nennen mag.
Aus dem Centro der Ekliptik oder der Sonne ziehet man ferner mit
der Diſtanz, ſo weit der Planet in ſeinem Aphelio davon entfernet, oder
nach befinden mit einer etwas gröſſern zween bis drey koncentriſche Zirkel
ganz genau an einander, auf welche man die Signa und Grade Anoma-
liä mediä zeichnet, und dahero dieſen Zirkel den äquantem, und zwar fictum,
nennet.
Wann man nun in der Tabula loci heliocentrici bey 0 Signa 1 Grad
der Anomaliä mediä die Longitudinem Planetä à I * ♈ ſuchet, und auf die-
ſe in der Ekliptik angemerkte Longitudinem aus dem Centro eine gerade
Linie über den Aquantem fictum ziehet, ſo wird die Linie in ſelbigem Zirkel
den 1 Grad der Anomaliä mediä abſchneiden, auf gleiche Weiſe kann man
den zweyten Grad der Anomaliä mediä und die übrige finden.
Es iſt aber nicht nöthig daß man auf eine ſo mühſame Art jeden
Grad der Anomaliä mediä abſonderlich abſchneide, ſondern es iſt genug,
ſo man die Anomaliam mediam nur von 10. zu 10 oder von 5 zu 5 Gra-
den auf dem zugehörigen Aequante ficto bezeichnet, (welches ſich auch in
dem ganzen Syſtemate; oder auf dem Planetolabio univerſali bey der Ve-
nus und Merkur wegen des engen Raums nicht wohl anders thun läſſet,)
dann aber jeden Bogen entweder in 10 oder 5 gleiche Theile eintheile, nach-
deme die Ungleichheit zwiſchen den Differenzen der locorum heliocentrico-
rum von 10 zu 10 oder von 5 zu 5 Graden, die faſt ein jeder genugſam
erkennen wird, groß ſeyn kann. Endlich ſoll man auch in dieſem in ſeine
360 ungleiche Grade getheilten Aequante ficto zu Ende eines jeden 30ten
Grades, indeme man den Anfang bey der linea Aphelii ficti machet, die
Zahlen ſowohl des Zeichens der Anomaliä mediä, als bey 5 und 10 Gra-
den beyfügen, ſind die Grade noch groß genug, ſo mag man felbige ferner
in 2 oder 4 Theile theilen.
Um die Orbitam Planetä curtatam zu beſchreiben, ziehet man erſt-
lich auſ der Scheibe die lineam Inter ſectionis ☊ ☋ des vorgegebenen
Planetens durch das Centrum auf die Grade und Minuten des gehörigen
Zeichens der Ekliptik, wie ſelbige die Karoliniſche Tafeln anweiſen, und
bemerket dabey wohl, daß in der obbemeldeten 1 Figur der Punct H
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/105>, abgerufen am 28.07.2024.
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