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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897.

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Zweites Buch, viertes Kapitel.
Beet. Daran befestigte er ein Stück Papier
mit der Aufschrift: Siegeszeichen des Wohlver¬
haltens.

Dann nahm er den Koffer mit seinen Hab¬
seligkeiten und schlug den Weg zu dem Hause ein,
in dem Martha waltete.

[Abbildung]

Es war selten, daß dort ein Mensch männlichen
Geschlechtes mit einem Koffer erschien, denn, wenn
auch viele Handlungsreisende in diesem gastfreien
Hause verkehrten, so ließen sie ihre Musterpackete
doch gewöhnlich im Hotel. Und so erregte er ein
gelindes Aufsehen.

-- Ja, Schnutchen, kleines, willst Du denn
verreisen? rief ihm Martha entgegen, die, mit
einem schwarzseidenen Hemde bekleidet, nicht mehr
an die Gemälde Professor Thumanns erinnerte.

-- Ich bin auf dem Wege zum Bahnhofe und
will Dir nur Lebewohl sagen, erwiderte Stilpe
etwas ernster, als es im Stile dieses Milieus war.

-- Nanu, doch nich ganz fort, Schnutchen?
Dann muß ich ja weinen!?

Zweites Buch, viertes Kapitel.
Beet. Daran befeſtigte er ein Stück Papier
mit der Aufſchrift: Siegeszeichen des Wohlver¬
haltens.

Dann nahm er den Koffer mit ſeinen Hab¬
ſeligkeiten und ſchlug den Weg zu dem Hauſe ein,
in dem Martha waltete.

[Abbildung]

Es war ſelten, daß dort ein Menſch männlichen
Geſchlechtes mit einem Koffer erſchien, denn, wenn
auch viele Handlungsreiſende in dieſem gaſtfreien
Hauſe verkehrten, ſo ließen ſie ihre Muſterpackete
doch gewöhnlich im Hotel. Und ſo erregte er ein
gelindes Aufſehen.

— Ja, Schnutchen, kleines, willſt Du denn
verreiſen? rief ihm Martha entgegen, die, mit
einem ſchwarzſeidenen Hemde bekleidet, nicht mehr
an die Gemälde Profeſſor Thumanns erinnerte.

— Ich bin auf dem Wege zum Bahnhofe und
will Dir nur Lebewohl ſagen, erwiderte Stilpe
etwas ernſter, als es im Stile dieſes Milieus war.

— Nanu, doch nich ganz fort, Schnutchen?
Dann muß ich ja weinen!?

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[153/0167] Zweites Buch, viertes Kapitel. Beet. Daran befeſtigte er ein Stück Papier mit der Aufſchrift: Siegeszeichen des Wohlver¬ haltens. Dann nahm er den Koffer mit ſeinen Hab¬ ſeligkeiten und ſchlug den Weg zu dem Hauſe ein, in dem Martha waltete. [Abbildung] Es war ſelten, daß dort ein Menſch männlichen Geſchlechtes mit einem Koffer erſchien, denn, wenn auch viele Handlungsreiſende in dieſem gaſtfreien Hauſe verkehrten, ſo ließen ſie ihre Muſterpackete doch gewöhnlich im Hotel. Und ſo erregte er ein gelindes Aufſehen. — Ja, Schnutchen, kleines, willſt Du denn verreiſen? rief ihm Martha entgegen, die, mit einem ſchwarzſeidenen Hemde bekleidet, nicht mehr an die Gemälde Profeſſor Thumanns erinnerte. — Ich bin auf dem Wege zum Bahnhofe und will Dir nur Lebewohl ſagen, erwiderte Stilpe etwas ernſter, als es im Stile dieſes Milieus war. — Nanu, doch nich ganz fort, Schnutchen? Dann muß ich ja weinen!?

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Zitationshilfe: Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/167>, abgerufen am 29.11.2024.