lich gemacht und zugleich Maaßregeln getroffen, die seine Lektüre unter eine strenge Aufsicht setzten.
-- Der Herr Staatsanwalt hat ein Ausnahme¬ gesetz über mich beliebt. Aber er soll sich irren. Ich bin nicht der unreife Knabe, für den er mich hält. Ich habe es deutlich bemerkt, daß er von den Sachen, die er verdammt, so viel versteht, wie ich von seinem Büttelamte. Ich lasse mich nicht knechten! Ich werde es ihm zeigen!
-- So? Du? Weißt Du, Dein Vater kennt Dich sehr gut. Der weiß, daß Du wie ein Pudel über den Stock springst, wenn Du auch vorher bellst.
-- Das wirst Du sehen! Ich habe zwar nicht das große Maul wie Du, aber ich handle!
-- Da bin ich gespannt. Wirst Du es mir nicht verraten?
-- Nein! Der Tag wird kommen, wo Dus siehst.
-- Dann muß er bald kommen!
-- Wieso?
-- Ich verrate auch nichts.
Sie gingen schweigend nebeneinander her, und Stilpe hieb mit seinem Spazierstock in die Büsche. Endlich sagte er:
Stilpe.
lich gemacht und zugleich Maaßregeln getroffen, die ſeine Lektüre unter eine ſtrenge Aufſicht ſetzten.
— Der Herr Staatsanwalt hat ein Ausnahme¬ geſetz über mich beliebt. Aber er ſoll ſich irren. Ich bin nicht der unreife Knabe, für den er mich hält. Ich habe es deutlich bemerkt, daß er von den Sachen, die er verdammt, ſo viel verſteht, wie ich von ſeinem Büttelamte. Ich laſſe mich nicht knechten! Ich werde es ihm zeigen!
— So? Du? Weißt Du, Dein Vater kennt Dich ſehr gut. Der weiß, daß Du wie ein Pudel über den Stock ſpringſt, wenn Du auch vorher bellſt.
— Das wirſt Du ſehen! Ich habe zwar nicht das große Maul wie Du, aber ich handle!
— Da bin ich geſpannt. Wirſt Du es mir nicht verraten?
— Nein! Der Tag wird kommen, wo Dus ſiehſt.
— Dann muß er bald kommen!
— Wieſo?
— Ich verrate auch nichts.
Sie gingen ſchweigend nebeneinander her, und Stilpe hieb mit ſeinem Spazierſtock in die Büſche. Endlich ſagte er:
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Stilpe.
lich gemacht und zugleich Maaßregeln getroffen,
die ſeine Lektüre unter eine ſtrenge Aufſicht ſetzten.
— Der Herr Staatsanwalt hat ein Ausnahme¬
geſetz über mich beliebt. Aber er ſoll ſich irren.
Ich bin nicht der unreife Knabe, für den er mich
hält. Ich habe es deutlich bemerkt, daß er von
den Sachen, die er verdammt, ſo viel verſteht, wie
ich von ſeinem Büttelamte. Ich laſſe mich nicht
knechten! Ich werde es ihm zeigen!
— So? Du? Weißt Du, Dein Vater kennt
Dich ſehr gut. Der weiß, daß Du wie ein Pudel
über den Stock ſpringſt, wenn Du auch vorher
bellſt.
— Das wirſt Du ſehen! Ich habe zwar nicht
das große Maul wie Du, aber ich handle!
— Da bin ich geſpannt. Wirſt Du es mir
nicht verraten?
— Nein! Der Tag wird kommen, wo Dus
ſiehſt.
— Dann muß er bald kommen!
— Wieſo?
— Ich verrate auch nichts.
Sie gingen ſchweigend nebeneinander her, und
Stilpe hieb mit ſeinem Spazierſtock in die Büſche.
Endlich ſagte er:
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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/140>, abgerufen am 18.12.2024.
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