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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.

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Aufgabe 5. Sechszeilige Strophe. Reimschema a b a b c c. p3b_080.002
Metrum: a= und c=Zeilen akatalektische jambische Viertakter, p3b_080.003
b=Zeilen katalektische Viertakter (Breve - Breve - Breve - Breve). Diese katalektischen p3b_080.004
Viertakter, sowie das abschließende Reimpaar verleihen der p3b_080.005
Strophe ihr charakteristisches Gepräge.

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Dank im Glücke.

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[Beginn Spaltensatz]

Stoff.

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1. Vergiß es, daß du einst | arm p3b_080.009
gewesen bist, | daß du mit Thränen p3b_080.010
des Jammers | täglich deinen Morgensegen p3b_080.011
gebetet hast. | Vergiß die Armut p3b_080.012
früherer Zeiten, da du nun glücklich p3b_080.013
bist, | wie man ja auch am Tage die p3b_080.014
Träume vergißt. || 2. Der Edelstein p3b_080.015
denkt nicht mehr | an seine Herkunft, | p3b_080.016
und die Perle erinnert sich nicht p3b_080.017
mehr | ihrer Geburtsstätte, | wenn p3b_080.018
beide | im Lockenhaare funkeln. || p3b_080.019
3. Dein Dankgebet sei Freude, | wo p3b_080.020
du auch weilest; | und wo du ein Bild | p3b_080.021
von Erdenleid erblicken magst, | da p3b_080.022
lindre die Not, | und an meiner p3b_080.023
Brust empfange Dank dafür. ||

[Spaltenumbruch] p3b_080.101

Lösung. Von Hermann Lingg.

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Vergiß es, daß du einst im Schoß p3b_080.103
Der Armut bist gelegen, p3b_080.104
Und da des Jammers Thräne floß p3b_080.105
Jn deinen Morgensegen, p3b_080.106
Vergiß es, da du glücklich bist, p3b_080.107
Wie Träume man am Tag vergißt.
p3b_080.108
Es denkt nicht mehr der Edelstein p3b_080.109
An seine Bergesklüfte, p3b_080.110
Die Perle nicht im Sonnenschein p3b_080.111
An ihre Meeresgrüfte, p3b_080.112
Sie beide funkeln freudeklar p3b_080.113
Jn deinem dunkeln Lockenhaar.
p3b_080.114
Die Freude sei dein Dankgebet, p3b_080.115
Wohin ihr Hauch dich trage; p3b_080.116
Wo immer dich ein Bild umsteht p3b_080.117
Von bleicher Erdenklage, p3b_080.118
Da lindre, segne, streue Lust, p3b_080.119
Und nimm den Dank an meiner Brust!
[Ende Spaltensatz]

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Aufgabe 6. Siebenzeilige Strophe. Reimschema: a b b a c c a. p3b_080.121
Metrum: a=Zeilen akatalektische jambische Viertakter, b= und c= p3b_080.122
Zeilen hyperkatalektische Viertakter.

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An den Genius. (Während einer Krankheit.)

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[Beginn Spaltensatz]

Stoff.

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1. Du Genius der Dichtkunst, | der p3b_080.126
du mein Herz mit heiligem Feuer entflammtest, p3b_080.127
| erhalte mein Leben, | bis p3b_080.128
ich ein deiner würdiges Werk schuf. | Dann p3b_080.129
mag mein Staub | zu Staub werden, | p3b_080.130
einem Tropfen gleich, der zum Meere p3b_080.131
zurückkehrt. || 2. Du hast in meine Brust | p3b_080.132
die Sehnsucht gelegt, Gott und die p3b_080.133
Welt zu erkennen, | und in Liedern[Spaltenumbruch] p3b_080.101
Lösung. Von Em. Geibel. p3b_080.102

Du Genius, der von ew'gem Herd p3b_080.103
Mein Wesen all' gesetzt in Flammen, p3b_080.104
O halte diesen Leib zusammen, p3b_080.105
Bis ich ein Werk schuf, deiner wert. p3b_080.106
Dann mag in Erde, Luft und Wellen p3b_080.107
Der Staub dem Staube sich gesellen, p3b_080.108
Ein Tropfen, der zum Meere kehrt.
p3b_080.109
Du legtest tief in diese Brust p3b_080.110
Die Sehnsucht, Gott und Welt zu schauen,
[Ende Spaltensatz]

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Aufgabe 5. Sechszeilige Strophe. Reimschema a b a b c c. p3b_080.002
Metrum: a= und c=Zeilen akatalektische jambische Viertakter, p3b_080.003
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Viertakter, sowie das abschließende Reimpaar verleihen der p3b_080.005
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Dank im Glücke.

p3b_080.007
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Stoff.

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1. Vergiß es, daß du einst │ arm p3b_080.009
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früherer Zeiten, da du nun glücklich p3b_080.013
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Träume vergißt. ‖ 2. Der Edelstein p3b_080.015
denkt nicht mehr │ an seine Herkunft, │ p3b_080.016
und die Perle erinnert sich nicht p3b_080.017
mehr │ ihrer Geburtsstätte, │ wenn p3b_080.018
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du auch weilest; │ und wo du ein Bild │ p3b_080.021
von Erdenleid erblicken magst, │ da p3b_080.022
lindre die Not, │ und an meiner p3b_080.023
Brust empfange Dank dafür. ‖

[Spaltenumbruch] p3b_080.101

Lösung. Von Hermann Lingg.

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Vergiß es, daß du einst im Schoß p3b_080.103
Der Armut bist gelegen, p3b_080.104
Und da des Jammers Thräne floß p3b_080.105
Jn deinen Morgensegen, p3b_080.106
Vergiß es, da du glücklich bist, p3b_080.107
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Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik03_1884/106>, abgerufen am 23.11.2024.