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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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in Samt und Seide einherschreiten, brachte den Wechsel seiner belebten Scenen p2b_518.002
dadurch zu Stande, daß er im Hintergrunde eine in 4 Abteilungen geteilte, p2b_518.003
drehbare Scheibe anbringen ließ (IV 165), so daß immer diejenige Abteilung p2b_518.004
in den Vordergrund gedreht werden konnte, welche für die Handlung nötig p2b_518.005
war. Sein Komponist Staden verpflanzte bereits den ganzen Apparat der p2b_518.006
damaligen italienischen Oper auf deutschen Boden; er bot vor jedem der 3 in p2b_518.007
je 6 Scenen geteilten Akte eine mit Generalbaß geschriebene, kurze Ouvertüre p2b_518.008
(vom Dichter "An- oder Gleichstimmung, Symphonie" genannt, für Geige, für p2b_518.009
Flöte und zuletzt für Pomparton oder Fagot), ferner strophische (liedartige) p2b_518.010
Einzelgesänge, Duette, Terzette, Quartette &c. und am Schluß eines p2b_518.011
jeden Akts einen Chor. Durch den verdienstlichen Versuch, die einzelnen Personen p2b_518.012
nach ihrer Verschiedenheit musikalisch zu charakterisieren, geht Staden p2b_518.013
bereits über die Jtaliener hinaus, welche sogar an Frauen Männerrollen übertrugen. p2b_518.014
Jn der 1. Handlung (Aufzug 4) läßt er die sentimental angelegte p2b_518.015
Seelewig in Moll singen, dagegen die sinnliche Sinnigunda in Dur antworten; p2b_518.016
bei der Charakteristik der Gwissulda und der Hertzigild bedient er sich des p2b_518.017
Soprans und des Alts, ferner gestaltet er die Partie der Hertzigild melodienreich, p2b_518.018
während die der matronenhaft belehrenden Gwissulda mehr recitativisch=deklamatorisch p2b_518.019
gehalten ist. Auch der Charakter des schlauen Künsteling, wie der des grobsinnlichen p2b_518.020
Trugewalt ist durch die eigenartige Musik gezeichnet. Ferner ist die p2b_518.021
Arie der Sinnigunda mit Läufen und Koloraturen geschmückt, um das Tirillieren p2b_518.022
und Schmettern der Nachtigall darzustellen; auch der Schmerz der Seelewig ist p2b_518.023
durch Anwendung des geraden Zeitmaßes angedeutet &c. Viele Partien (z. B. p2b_518.024
3. Aufz. der 3. Handlung) sind entschieden dramatisch gehalten. Außerdem erblickt p2b_518.025
der Kenner einzelne Partien als Ensembles, wie aus den Schlußchören jedes p2b_518.026
Akts das unsere Oper auszeichnende charakteristische Akt-Finale erwachsen ist.

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Als 1678 eine weitere Oper in Hamburg (Adam und Eva, Text von p2b_518.028
Richter, Musik von Kapellmeister Johann Theile, einem Schüler Heinrich Schütz') p2b_518.029
aufgeführt wurde, erklärte der die Oper verteidigende Hamburger Prediger p2b_518.030
Elmenhorst (vgl. Aug. Reißmann, Allg. Gesch. d. Mus. II 168), daß p2b_518.031
dieselbe der Stadenschen Oper entspreche:
ein Beweis, wie bekannt die p2b_518.032
Harsdörffersche Oper Seelewig gewesen sein muß.

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Nach alledem war Harsdörffer (der im 5. Bd. seiner Gesprächsspiele p2b_518.034
auch noch die alten 7 Kirchentonarten mit den 7 Kardinaltugenden als musikalische p2b_518.035
Scene darstellt) der Begründer einer deutschen Oper; und der Meistersängerstadt p2b_518.036
Nürnberg gebührt durch ihn der Vorzug, für alle Zeiten p2b_518.037
als Geburtsstätte und Wiege der ältesten, deutsch=nationalen Oper p2b_518.038
gepriesen zu werden.

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Mit Errichtung des Hamburger Theaters (1678) wurde Hamburg die p2b_518.040
erste Pflegstätte der deutschen Oper. Zur Eröffnung dieses Theaters p2b_518.041
wurde die oben erwähnte Oper "Adam und Eva" gewählt. Jn demselben p2b_518.042
Jahre (1678) ließ Theile (1646-1724) die dem Jtalienischen entlehnte Oper p2b_518.043
Orontes folgen, die bis heute sehr mit Unrecht als die erste deutsche Oper p2b_518.044
von allen Musik- und Litteraturgeschichten gerühmt wurde.

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Mit Errichtung des Hamburger Theaters (1678) wurde Hamburg die p2b_518.040
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/540>, abgerufen am 23.11.2024.