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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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VIII. Dänen. Jhre bedeutendsten Romanschriftsteller sind Jngemann p2b_385.002
(schrieb Ritterromane), Frau Gyllemburg, Blicher, Carl Bernhard, Goldschmidt, p2b_385.003
Ewald, Rumohr, Thisted, Drachmann, Jacobsen, Schandorph, Carit Etlar, Hauch p2b_385.004
und Andersen. Obwohl die Beliebtheit des Romans um die Mitte unseres p2b_385.005
Jahrhunderts sich steigerte, so ist doch nur der Name Bergsöe und seit 1870 p2b_385.006
G. Brandes von Bedeutung.

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IX. Russen. Jn Rußland wurde die Novelle mehr gepflegt als der p2b_385.008
Roman. Die bedeutendsten Romanschriftsteller und zugleich Novellisten sind: Turgenjew; p2b_385.009
Bulgarin, der historische Romane schrieb; und besonders der Meister des p2b_385.010
Romans: Gogol. Außer diesen sind in unserer Zeit gelesen: Dostojewskij, Pissemski, p2b_385.011
Tschernischewski (Verf. des berühmten Tendenzromans: Was ist zu thun?), Frau p2b_385.012
Pawlow, Helene Weltmann (die historische Romane schrieb) und viele andere.

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X. Ungarn. Der Roman wurde besonders durch den Piaristen Andreas p2b_385.014
Dugonics in die ungarische Litteratur eingeführt, sowie durch Könyi. Bedeutender p2b_385.015
als diese waren Josika, Eötvös (+ 1871), Kemeny, der historische p2b_385.016
Zustände trefflich malte, besonders aber der durch Humor und Phantasie glänzende, p2b_385.017
unübertroffene Moriz Jokai. (Die größte Berühmtheit erlangte dessen p2b_385.018
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flüchtet mit ihr nach Ungarn, wo er am Neusiedler See ein Schloß - das p2b_385.022
keinen Namen hat - ankauft. Zum Schluß acclimatisiert und nationalisiert p2b_385.023
sich der Retter und Ritter, wird Ungar &c.)

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XI. Nordamerika. Die hervorragendsten nordamerikanischen Romanschriftsteller p2b_385.025
sind Cooper und Washington Jrving. An sie reiht sich Hawthorne u. a.

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XII. Deutschland. Beim Abscheiden des Mittelalters - also mit dem p2b_385.027
Erlöschen der deutschen Heldensage - entstand bei uns zunächst eine Art Prosaepos, p2b_385.028
Prosaerzählungen, Übersetzungen von Ritterromanen &c. als Nachklänge p2b_385.029
der Rittersage: z. B. a. Eine Bearbeitung der Sage vom hörnernen p2b_385.030
Siegfried.
(Jnhalt: Siegfried von Santen kommt im Wald zum Schmiede p2b_385.031
Minner, wo er mit einem Schlag den Amboß spaltet. Der erschreckte Meister p2b_385.032
schickt ihn in den Wald mit dem Auftrag, den furchtbaren Lindwurm zu töten; p2b_385.033
in Wirklichkeit will er ihm den Untergang bereiten. Siegfried erlegt den Drachen, p2b_385.034
badet sich im Blute dieses Ungeheuers, wodurch seine Haut bis auf eine durch p2b_385.035
ein Lindenblatt verdeckte Stelle hörnern wird. Nun erschlägt er den treulosen p2b_385.036
Schmied &c.) b. Weißkunig (Jnhalt: Lebensgeschichte des Kaisers Maximilians, p2b_385.037
der den von ihm entworfenen Plan durch seinen Geheimschreiber Max p2b_385.038
Treitzsauerwein ausführen ließ.) c. Übersetzungen aus dem Französischen: Die p2b_385.039
Haimonskinder (I. 45); Die schöne Magelone; Melusina; Genofeva &c. &c.

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Das Aufkommen der italienischen Renaissancedichtung erzeugte die arkadischen p2b_385.041
Schäferromane und phantastische, romanartige Erzählungen, z. B. Das Buch der p2b_385.042
Liebe; Fortunatus mit seinem Seckel und Wunschhütlein; Wickrams Goldfaden p2b_385.043
(1557, neu durch Cl. Brentano 1809 herausgeg.), sowie das I. 49 A. a. p2b_385.044
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VIII. Dänen. Jhre bedeutendsten Romanschriftsteller sind Jngemann p2b_385.002
(schrieb Ritterromane), Frau Gyllemburg, Blicher, Carl Bernhard, Goldschmidt, p2b_385.003
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G. Brandes von Bedeutung.

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als diese waren Jósika, Eötvös († 1871), Kemeny, der historische p2b_385.016
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/407>, abgerufen am 23.11.2024.