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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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und Reim anzuschließen strebt. Seine Arbeit ist als litterarische Erscheinung p2b_298.002
immerhin von Wert, was auch der Ausspruch eines Kritikers beweist: "Es weht p2b_298.003
uns aus diesem Gedichte die frische Harzluft der nordischen Wälder entgegen. p2b_298.004
Es ist als hörten wir die frischen Wasser des inselreichen Enarasees unter den p2b_298.005
Schatten ihrer düsteren Ufertannen rauschen, wie märchenhafte Stimmen der Edda."

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Bertram nennt seine Übersetzung deutsche Variationen über ein lappländisches p2b_298.007
Thema. Sie erschien Helsingfors 1872.

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Riesenjungfrau Kalla und segelt in seinem Goldschiff zu ihr. Er findet sie p2b_298.010
am Strande und gewinnt ihre Liebe. Sie führt ihn zum blinden Riesenvater, p2b_298.011
der zur Probe der Stärke Peiwars dessen gekrümmten Finger biegen will. Die p2b_298.012
schlaue Kalla befestigt den Schiffsanker am Felsen, dem Vater vorspiegelnd, p2b_298.013
dies sei der Finger. Als trotz riesenhafter Anstrengung dieser Finger nicht zu p2b_298.014
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Kalla mit Peiwar. Dann trinkt er vom mitgebrachten Met soviel, daß er in p2b_298.016
trunkener Lustigkeit singt:

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Heira, Heira! Klingangok! p2b_298.018
Über Stein und über Stock p2b_298.019
Möcht ich stampfen, springen, fliegen. p2b_298.020
Met ist Mut und Wein Vergnügen, p2b_298.021
Heira, Heira! Klingangok! u. s. w.

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Der nun scheidenden Kalla giebt er all' sein Gold, dazu die dreifach p2b_298.023
geknotete Wunderschnur, welche nach Lösung der Knoten heftigen Wind zu erzeugen p2b_298.024
vermag. Als Kallas Riesenbrüder heimkehrend das Geschehene erfahren, p2b_298.025
beschließen sie, die Betrüger zu verfolgen. Der Vater will die Söhne zurückrufen, p2b_298.026
wobei er vom Felsen stürzt und ertrinkt. Kalla gewahrt kaum das Boot p2b_298.027
der racheschnaubenden Brüder, als sie den ersten Knoten der Wunderschnur p2b_298.028
löst. Der Wind erhebt sich. Die Riesen verdoppeln ihre Kraft. Kalla löst p2b_298.029
den zweiten Knoten, und zum Platzen prall werden die Segel. Die Riesen p2b_298.030
rudern mit rasender Kraft, blutigen Schaum um den Mund. Da löst Kalla p2b_298.031
den 3. Knoten. Entsetzlicher Sturm beginnt zu rasen, das Goldschiff bis auf p2b_298.032
den Grund schleudernd, als Kalla die Truhe öffnet und Gold und Gabe p2b_298.033
opfert. Hell wird's im Osten. Die Verfolger erklettern den Lofodenfelsen, um p2b_298.034
nach dem Goldschiff zu spähen. Da steigt der Sonnengott siegreich empor und p2b_298.035
zeigt ihnen das Goldschiff. Als sie dem Sonnensohn fluchen und dem Schiff p2b_298.036
nachzueilen versuchen, verwandelt sie der zürnende Gott in Stein.

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Peiwar wird mit seiner blühenden Gattin in seinem Reiche jubelnd p2b_298.038
begrüßt. Seine 3 Sonnensöhne erweisen sich an Wuchs und Weisheit als p2b_298.039
Riesen mit festem Blick, wie es Sonnensöhnen geziemt.

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Proben aus dem Peivash Parneh, die Sonnensöhne. (Übers. p2b_298.041
von Dr. Bertram.)

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Erster Gesang. S. 3.

Eine Kunde ist im Kjölen erklungen, p2b_298.043
Eine Sage vom Süden gesungen, p2b_298.044
An Felsen und Fjorden gefunden, p2b_298.045
Beim Wehen des Westwinds gewunden,

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und Reim anzuschließen strebt. Seine Arbeit ist als litterarische Erscheinung p2b_298.002
immerhin von Wert, was auch der Ausspruch eines Kritikers beweist: „Es weht p2b_298.003
uns aus diesem Gedichte die frische Harzluft der nordischen Wälder entgegen. p2b_298.004
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Bertram nennt seine Übersetzung deutsche Variationen über ein lappländisches p2b_298.007
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/320>, abgerufen am 22.11.2024.