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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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neu hinzugekommenen Nibelungenstrophe zusammengedichtet wurde, war nicht p2b_281.002
gering, und man darf solche Umdichter nicht zu gewöhnlichen Redakteuren herabwürdigen, p2b_281.003
vielmehr haben wir alle Ursache, diese Bearbeiter für ganz gewaltige p2b_281.004
Dichter zu halten. Die Kunsthöhe dieser deutschen Dichter, die doch zweifelsohne p2b_281.005
wie die der Erbauer großer Dome nur durch unendliche Übung und fortgesetzte p2b_281.006
Kunst zu erreichen war, läßt unbedingt um jene Zeit das Vorhandensein p2b_281.007
einer durch Jahrhunderte fortbestandenen Dichterschule vermuten. Auch p2b_281.008
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der homerischen Epen annehmen will - hatte sicher viele Dichter vor sich, p2b_281.010
die, sofern sie sich das Singen zum Beruf machten, bald eine Anzahl begieriger p2b_281.011
Hörer und Schüler um sich zu vereinigen wußten.

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Das Zeitalter des Volksepos mit seinen phantasie=geschaffenen Göttern ist p2b_281.013
das Jugendalter eines Volks, also die Zeit, in welcher das Volksleben noch p2b_281.014
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aufnahm, ohne durch Hervortreten seiner Subjektivität sich von der p2b_281.016
Nation, deren kindlichen Glauben er teilt, loszuschälen. Nach der Zeit des p2b_281.017
Volksepos bildete sich mehr und mehr das Kunstepos aus (§ 116 d. Bds.).

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2. Jn der dramatisch hastenden Zeit der Gegenwart zählen gute Kunst= p2b_281.019
Epen im Vergleich zum Roman zu den poetischen Raritäten. Zu einem Volksepos p2b_281.020
scheint niemand den Versuch zu wagen. Dieses wird so lange auf Wiederbelebung p2b_281.021
warten müssen, als der Begriff Volk schwankend ist. Unsere heutigen p2b_281.022
Kunstepen sind nur für die Gebildeten vorhanden; und selbst unter diesen sind p2b_281.023
der Abstufungen so viele, daß die untersten Klassen in der Regel nicht verstehen, p2b_281.024
was für die Hochgebildeten gedichtet ist. Das heutige Volk und die Gelehrten p2b_281.025
stehen in ihrer Bildung zu weit auseinander, als daß es ein Dichter p2b_281.026
beiden Teilen recht machen könnte. Zudem beeinträchtigt das materielle Ringen p2b_281.027
unserer Tage fast jedes Jnteresse an den historischen Erlebnissen. Wo aber der p2b_281.028
Sinn für poetische Überlieferungen der Geschichte bei den Einzelklassen eines p2b_281.029
Volkes schwindet, wo die große Menge in stumpfer, dumpfer Gleichgültigkeit p2b_281.030
zusieht, wie die Geschichte von gelehrten Händen einregistriert wird, da kann p2b_281.031
kein Volksepos mehr erblühen.

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Jn solchen Zeiten des Jndifferentismus und der Vernachlässigung der p2b_281.033
im Volksepos sprechenden Naturpoesie dichtet der Kunstdichter aus sich und aus p2b_281.034
den schriftlichen Aufzeichnungen heraus; er bringt Kunstepen zusammen, aus p2b_281.035
denen der Historiker nichts lernt, und die dem Volke völlig fremd bleiben. So p2b_281.036
bleibt das Kunstepos der Neuzeit wohl für den Gebildeten von Jnteresse, nie p2b_281.037
aber wird es jene berauschende Wirkung auf das Volk äußern, welche dereinst p2b_281.038
Homers Gesänge auf die Hellenen ausübten, die in denselben die Geschichte p2b_281.039
ihres Vaterlandes, die höchste Poesie und zugleich sich selbst verehrten, da ja p2b_281.040
aus ihren Volksmythen und Sagen diese Gesänge hervorgegangen waren, und p2b_281.041
jeder sie daher als sein Eigentum betrachten konnte.

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Es ist gewiß wünschenswert, daß bei unserer neugeschaffenen Nationalität p2b_281.043
eine neue Volkspoesie, ein neues gewaltiges Volksepos erstehe. Man erwartete p2b_281.044
bereits ein solches, nachdem der große Befreiungskrieg den Begriff Volk wieder

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neu hinzugekommenen Nibelungenstrophe zusammengedichtet wurde, war nicht p2b_281.002
gering, und man darf solche Umdichter nicht zu gewöhnlichen Redakteuren herabwürdigen, p2b_281.003
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Hörer und Schüler um sich zu vereinigen wußten.

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Das Zeitalter des Volksepos mit seinen phantasie=geschaffenen Göttern ist p2b_281.013
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Volksepos bildete sich mehr und mehr das Kunstepos aus (§ 116 d. Bds.).

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/303>, abgerufen am 22.11.2024.