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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Jch griff sofort zum Kalemdan. p1b_588.002
"Komm - sprach sie - treten wir in's Haus, p1b_588.003
Dort schreibst du mir den Talisman," p1b_588.004
- Und darf dann bei dir bleiben? - "Ja!"
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Mit ihr in's Haus trat ich alsdann ... p1b_588.006
Mirza Schaffy, es währte lang! p1b_588.007
Doch: schriebst du ihr den Talisman? p1b_588.008
Und half dein langes Bleiben? - Ja! -
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(Bodenstedt, Mirza Schaffy.)

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II. Beispiel einer Kasside.

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Das Leben ist so schön, doch ach! es währet nicht; p1b_588.012
Drum fuß' auf dem, was sich so schnell verzehret, nicht. p1b_588.013
Dem Mann, der Fichten gleich im Wuchs, mit stolzem Gange, p1b_588.014
Jst ewger Jugend Blüt und Glanz bescheret nicht. p1b_588.015
Die Rose, die so frisch in süßem Dufte lächelt, p1b_588.016
Weißt du, daß das Bestehn ihr doch verwehret, nicht? p1b_588.017
Euch ewig nähren an der Mutter Erde Busen - p1b_588.018
Ach! Liebeduft haucht sie nicht aus - begehret nicht. p1b_588.019
Geh' unbedacht nicht hin und sorglos gleich dem Schafe, p1b_588.020
Der Wolf als Hirte führt dich unversehret nicht. p1b_588.021
Daß treulos ist die Welt, bleibt keinem Blick verborgen; p1b_588.022
Was jeder sieht, bedarf, daß man's erkläret, nicht. p1b_588.023
Wo weht der Frühlingswind befruchtend durch die Fluren, p1b_588.024
Daß sie des Herbstes Sturm darauf verheeret nicht? p1b_588.025
Gäbst du dahin als Preis der ganzen Erde Reiche, p1b_588.026
Um Einen Tag wird doch dein Sein vermehret nicht. p1b_588.027
O binde nicht dein Herz an diese Herbergsstätte, p1b_588.028
Der Wandrer baut ein Haus, das er entbehret nicht; p1b_588.029
Geht auch die Welt nach Wunsch, der Feind doch auf der Ferse; p1b_588.030
Ein Ort ist drum, wo man nur Glück erfähret, nicht. p1b_588.031
Als Götzendiener bist du in der Form befangen, p1b_588.032
Des Wesens Hochgenuß ist dir gelehret nicht. p1b_588.033
Der Welt hat der entsagt, wer Gott nur hat zum Freunde, p1b_588.034
Daß seiner Freiheit Fuß mit Last beschweret nicht. p1b_588.035
Sei auf der Hut, daß dich die Zunge nicht verderbe! p1b_588.036
Das Unheil, das die Zung' erschafft, verjähret nicht. p1b_588.037
Thu' Thaten, stecke nicht die Fahn auf! prunklos wirket p1b_588.038
Der Mann; ein Weg ist, wo er sichrer fähret, nicht. p1b_588.039
Auf Gottes Wege geh' und, wo du willst, verweile, p1b_588.040
Den Weisen ist zur Zell' ein Ort verwehret nicht. p1b_588.041
Zum ewgen Thron heb auf die Hand der Not! der Fromme p1b_588.042
Hat Andres, als daß er zu Gott sich kehret, nicht. p1b_588.043
Doch besser, thu es nicht, den Freund nicht zu belästgen; p1b_588.044
Ein zweiter ist ja, der sich dir bewähret, nicht. p1b_588.045
Was nützt der Predigt Guß, der auf die Häupter regnet? p1b_588.046
Ein Perlenmund ist, wer mit Ernst bewehret, nicht. p1b_588.047
Die Welt hast, Sadi, du durch Wortes Schwert erobert: p1b_588.048
Der Himmel gab dir's, sonst wärst du geehret nicht. p1b_588.049
So schnell, wie sich dein Ruhm in jedes Land verbreitet, p1b_588.050
Hat sich des Tigris Strom zum Meer entleeret nicht. p1b_588.051
Nicht Jedem, der an uns zum Ritter werden möchte, p1b_588.052
Gelingts, denn der Gewalt ist Glück gewähret nicht.
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(Bodenstedt, Mirza Schaffy.)

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II. Beispiel einer Kasside.

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Das Leben ist so schön, doch ach! es währet nicht; p1b_588.012
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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/622>, abgerufen am 26.11.2024.