Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_440.001 O gieb, vom weichen Pfüle, p1b_440.002 Träumend, ein halb Gehör! p1b_440.003 Bei meinem Saitenspiele p1b_440.004 Schlafe! was willst du mehr? p1b_440.005 Bei meinem Saitenspiele p1b_440.006 Segnet der Sterne Heer p1b_440.007 Die ewigen Gefühle; p1b_440.008 Schlafe! was willst du mehr? p1b_440.009 p1b_440.011 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.014 Ei! sagte man - p1b_440.015 Hast du noch immer nicht Lust zu frein? p1b_440.016 Hast du noch immer nicht Lust zu frein? p1b_440.017 So stolz derweilen! p1b_440.018 Hab noch immer nicht Lust zu frein! p1b_440.019 Ei! sagte man - p1b_440.020 Will noch leben ein stolz Jungfräulein, p1b_440.021 Will noch leben ein stolz Jungfräulein! p1b_440.022 So stolz derweilen! p1b_440.023 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.024 Ei! sagte man - p1b_440.025 Was war das für ein Grauroß fein, p1b_440.026 Das gestern stand vor der Pforte dein? p1b_440.027 So stolz derweilen! p1b_440.028 Mit nichten war es ein Grauroß fein! p1b_440.029 Ei! sagte man - p1b_440.030 Es war eins der englischen Schafe mein, p1b_440.031 Es war eins der englischen Schafe mein! p1b_440.032 So stolz derweilen! p1b_440.033 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.034 Ei! sagte man - p1b_440.035 Welch' goldene Lanze mocht' es sein, p1b_440.036 Die gestern schien durch dein Fensterlein? p1b_440.037 So stolz derweilen! p1b_440.038 Keine goldene Lanze mocht' es sein! p1b_440.039 Ei! sagte man - p1b_440.040 Es war drinnen und draußen der Sonnenschein, p1b_440.041 Es war drinnen und draußen der Sonnenschein! p1b_440.042 So stolz derweilen! p1b_440.043 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.044 Ei! sagte man - p1b_440.045 Was waren es gestern für Kindlein klein, p1b_440.046 Die weinten in deinem Kämmerlein? p1b_440.047 So stolz derweilen! p1b_440.048
Mit nichten waren es Kindlein klein! p1b_440.049 Ei! sagte man - p1b_440.050 Mein Orgelspielen mocht' es sein, p1b_440.051 Mein Orgelspielen mocht' es sein! p1b_440.052 So stolz derweilen! p1b_440.001 O gieb, vom weichen Pfüle, p1b_440.002 Träumend, ein halb Gehör! p1b_440.003 Bei meinem Saitenspiele p1b_440.004 Schlafe! was willst du mehr? p1b_440.005 Bei meinem Saitenspiele p1b_440.006 Segnet der Sterne Heer p1b_440.007 Die ewigen Gefühle; p1b_440.008 Schlafe! was willst du mehr? p1b_440.009 p1b_440.011 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.014 Ei! sagte man ─ p1b_440.015 Hast du noch immer nicht Lust zu frein? p1b_440.016 Hast du noch immer nicht Lust zu frein? p1b_440.017 So stolz derweilen! p1b_440.018 Hab noch immer nicht Lust zu frein! p1b_440.019 Ei! sagte man ─ p1b_440.020 Will noch leben ein stolz Jungfräulein, p1b_440.021 Will noch leben ein stolz Jungfräulein! p1b_440.022 So stolz derweilen! p1b_440.023 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.024 Ei! sagte man ─ p1b_440.025 Was war das für ein Grauroß fein, p1b_440.026 Das gestern stand vor der Pforte dein? p1b_440.027 So stolz derweilen! p1b_440.028 Mit nichten war es ein Grauroß fein! p1b_440.029 Ei! sagte man ─ p1b_440.030 Es war eins der englischen Schafe mein, p1b_440.031 Es war eins der englischen Schafe mein! p1b_440.032 So stolz derweilen! p1b_440.033 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.034 Ei! sagte man ─ p1b_440.035 Welch' goldene Lanze mocht' es sein, p1b_440.036 Die gestern schien durch dein Fensterlein? p1b_440.037 So stolz derweilen! p1b_440.038 Keine goldene Lanze mocht' es sein! p1b_440.039 Ei! sagte man ─ p1b_440.040 Es war drinnen und draußen der Sonnenschein, p1b_440.041 Es war drinnen und draußen der Sonnenschein! p1b_440.042 So stolz derweilen! p1b_440.043 Höre du, Schwester Anna! p1b_440.044 Ei! sagte man ─ p1b_440.045 Was waren es gestern für Kindlein klein, p1b_440.046 Die weinten in deinem Kämmerlein? p1b_440.047 So stolz derweilen! p1b_440.048
Mit nichten waren es Kindlein klein! p1b_440.049 Ei! sagte man ─ p1b_440.050 Mein Orgelspielen mocht' es sein, p1b_440.051 Mein Orgelspielen mocht' es sein! p1b_440.052 So stolz derweilen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0474" n="440"/> <lb n="p1b_440.001"/> <lg> <l>O gieb, vom weichen Pfüle,</l> <lb n="p1b_440.002"/> <l>Träumend, ein halb Gehör!</l> <lb n="p1b_440.003"/> <l> <hi rendition="#g">Bei meinem Saitenspiele</hi> </l> <lb n="p1b_440.004"/> <l> <hi rendition="#g">Schlafe! was willst du mehr?</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.005"/> <l> <hi rendition="#g">Bei meinem Saitenspiele</hi> </l> <lb n="p1b_440.006"/> <l>Segnet der Sterne Heer</l> <lb n="p1b_440.007"/> <l>Die ewigen Gefühle;</l> <lb n="p1b_440.008"/> <l> <hi rendition="#g">Schlafe! was willst du mehr?</hi> </l> </lg> <p><lb n="p1b_440.009"/> Vgl. hierzu Schubarts († 1791) „Hirtenlied bei der Krippe“ mit <lb n="p1b_440.010"/> seinem Refrain: Schlafe! Himmelssöhnchen, schlafe!</p> <p><lb n="p1b_440.011"/> Noch schärfer und schneidender ist die Unterbrechung im Volkslied vom <lb n="p1b_440.012"/> <hi rendition="#g">grimmigen Bruder,</hi> wo der Kehrreim selber wieder unterbrochen wird:</p> <lb n="p1b_440.013"/> <lg> <l>Höre du, Schwester Anna!</l> <lb n="p1b_440.014"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.015"/> <l>Hast du noch immer nicht Lust zu frein?</l> <lb n="p1b_440.016"/> <l>Hast du noch immer nicht Lust zu frein?</l> <lb n="p1b_440.017"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.018"/> <l>Hab noch immer nicht Lust zu frein!</l> <lb n="p1b_440.019"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.020"/> <l>Will noch leben ein stolz Jungfräulein,</l> <lb n="p1b_440.021"/> <l>Will noch leben ein stolz Jungfräulein!</l> <lb n="p1b_440.022"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.023"/> <l>Höre du, Schwester Anna!</l> <lb n="p1b_440.024"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.025"/> <l>Was war das für ein Grauroß fein,</l> <lb n="p1b_440.026"/> <l>Das gestern stand vor der Pforte dein?</l> <lb n="p1b_440.027"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.028"/> <l>Mit nichten war es ein Grauroß fein!</l> <lb n="p1b_440.029"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.030"/> <l>Es war eins der englischen Schafe mein,</l> <lb n="p1b_440.031"/> <l>Es war eins der englischen Schafe mein!</l> <lb n="p1b_440.032"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.033"/> <l>Höre du, Schwester Anna!</l> <lb n="p1b_440.034"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.035"/> <l>Welch' goldene Lanze mocht' es sein,</l> <lb n="p1b_440.036"/> <l>Die gestern schien durch dein Fensterlein?</l> <lb n="p1b_440.037"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.038"/> <l>Keine goldene Lanze mocht' es sein!</l> <lb n="p1b_440.039"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.040"/> <l>Es war drinnen und draußen der Sonnenschein,</l> <lb n="p1b_440.041"/> <l>Es war drinnen und draußen der Sonnenschein!</l> <lb n="p1b_440.042"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.043"/> <l>Höre du, Schwester Anna!</l> <lb n="p1b_440.044"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.045"/> <l>Was waren es gestern für Kindlein klein,</l> <lb n="p1b_440.046"/> <l>Die weinten in deinem Kämmerlein?</l> <lb n="p1b_440.047"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_440.048"/> <l>Mit nichten waren es Kindlein klein!</l> <lb n="p1b_440.049"/> <l><hi rendition="#g">Ei! sagte man</hi> ─</l> <lb n="p1b_440.050"/> <l>Mein Orgelspielen mocht' es sein,</l> <lb n="p1b_440.051"/> <l>Mein Orgelspielen mocht' es sein!</l> <lb n="p1b_440.052"/> <l> <hi rendition="#g">So stolz derweilen!</hi> </l> </lg> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [440/0474]
p1b_440.001
O gieb, vom weichen Pfüle, p1b_440.002
Träumend, ein halb Gehör! p1b_440.003
Bei meinem Saitenspiele p1b_440.004
Schlafe! was willst du mehr?
p1b_440.005
Bei meinem Saitenspiele p1b_440.006
Segnet der Sterne Heer p1b_440.007
Die ewigen Gefühle; p1b_440.008
Schlafe! was willst du mehr?
p1b_440.009
Vgl. hierzu Schubarts († 1791) „Hirtenlied bei der Krippe“ mit p1b_440.010
seinem Refrain: Schlafe! Himmelssöhnchen, schlafe!
p1b_440.011
Noch schärfer und schneidender ist die Unterbrechung im Volkslied vom p1b_440.012
grimmigen Bruder, wo der Kehrreim selber wieder unterbrochen wird:
p1b_440.013
Höre du, Schwester Anna! p1b_440.014
Ei! sagte man ─ p1b_440.015
Hast du noch immer nicht Lust zu frein? p1b_440.016
Hast du noch immer nicht Lust zu frein? p1b_440.017
So stolz derweilen!
p1b_440.018
Hab noch immer nicht Lust zu frein! p1b_440.019
Ei! sagte man ─ p1b_440.020
Will noch leben ein stolz Jungfräulein, p1b_440.021
Will noch leben ein stolz Jungfräulein! p1b_440.022
So stolz derweilen!
p1b_440.023
Höre du, Schwester Anna! p1b_440.024
Ei! sagte man ─ p1b_440.025
Was war das für ein Grauroß fein, p1b_440.026
Das gestern stand vor der Pforte dein? p1b_440.027
So stolz derweilen!
p1b_440.028
Mit nichten war es ein Grauroß fein! p1b_440.029
Ei! sagte man ─ p1b_440.030
Es war eins der englischen Schafe mein, p1b_440.031
Es war eins der englischen Schafe mein! p1b_440.032
So stolz derweilen!
p1b_440.033
Höre du, Schwester Anna! p1b_440.034
Ei! sagte man ─ p1b_440.035
Welch' goldene Lanze mocht' es sein, p1b_440.036
Die gestern schien durch dein Fensterlein? p1b_440.037
So stolz derweilen!
p1b_440.038
Keine goldene Lanze mocht' es sein! p1b_440.039
Ei! sagte man ─ p1b_440.040
Es war drinnen und draußen der Sonnenschein, p1b_440.041
Es war drinnen und draußen der Sonnenschein! p1b_440.042
So stolz derweilen!
p1b_440.043
Höre du, Schwester Anna! p1b_440.044
Ei! sagte man ─ p1b_440.045
Was waren es gestern für Kindlein klein, p1b_440.046
Die weinten in deinem Kämmerlein? p1b_440.047
So stolz derweilen!
p1b_440.048
Mit nichten waren es Kindlein klein! p1b_440.049
Ei! sagte man ─ p1b_440.050
Mein Orgelspielen mocht' es sein, p1b_440.051
Mein Orgelspielen mocht' es sein! p1b_440.052
So stolz derweilen!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |