Bernd, Adam: Eigene Lebens-Beschreibung. Leipzig, 1738.und hält noch eine andere Oration: Maria conjungenda nunquam conjuncta, Roma-num Imperium a Turcis & Gallis subjugandum nunquam subjugatum:) eben wie den Panegyri- cum aus meinem eigenen Kopffe, ohne dazu em- pfangene Disposition und Materialien. Wo du mir die Thorheit zu gute hältst, daß ich mich selbst mag rühmen, so will ich sagen, daß diese Ora- tion dem Herrn Professor noch mehr gefiel, als die vorhergehende; indem er bey der Censur das Urtheil fällete, daß, wenn einer auch 5. Jahr auf der Universität schon gewesen wäre, er eine solche Oration, oder Disputation zu verferti- gen kaum fähig seyn würde. An. 1720. hielt ich am 23. Sonntage nach Trinitatis eine Predigt in der Peters-Kirche allhier, von eben dieser Ma- terie, welche ich Synthetice abhandelte, und diese Schul-Oration, so ich im 22. Jahre mei- nes Alters gehalten, strenue ausschrieb, und mir ins Teutsche übersetzte. Und siehe, ich erfuhr nicht nur dazumahl, daß solche Predigt Appro- bation gefunden, sondern es ließ mich auch nur noch vor 3. Jahren ein gewisser Mann darum ansprechen, mit Bezeugen, wie er solche gerne haben, und noch einmal lesen, oder solche bey meiner letzten Postille, so damahls unter der Presse war, unter den andern gedruckten Pre- digten finden möchte. Jch weiß nicht, ob ein schwülstiger, und luxurieuser Stylus, und ein hoch- traben- J 3
und haͤlt noch eine andere Oration: Maria conjungenda nunquam conjuncta, Roma-num Imperium a Turcis & Gallis ſubjugandum nunquam ſubjugatum:) eben wie den Panegyri- cum aus meinem eigenen Kopffe, ohne dazu em- pfangene Diſpoſition und Materialien. Wo du mir die Thorheit zu gute haͤltſt, daß ich mich ſelbſt mag ruͤhmen, ſo will ich ſagen, daß dieſe Ora- tion dem Herrn Profeſſor noch mehr gefiel, als die vorhergehende; indem er bey der Cenſur das Urtheil faͤllete, daß, wenn einer auch 5. Jahr auf der Univerſitaͤt ſchon geweſen waͤre, er eine ſolche Oration, oder Diſputation zu verferti- gen kaum faͤhig ſeyn wuͤrde. An. 1720. hielt ich am 23. Sonntage nach Trinitatis eine Predigt in der Peters-Kirche allhier, von eben dieſer Ma- terie, welche ich Synthetice abhandelte, und dieſe Schul-Oration, ſo ich im 22. Jahre mei- nes Alters gehalten, ſtrenue ausſchrieb, und mir ins Teutſche uͤberſetzte. Und ſiehe, ich erfuhr nicht nur dazumahl, daß ſolche Predigt Appro- bation gefunden, ſondern es ließ mich auch nur noch vor 3. Jahren ein gewiſſer Mann darum anſprechen, mit Bezeugen, wie er ſolche gerne haben, und noch einmal leſen, oder ſolche bey meiner letzten Poſtille, ſo damahls unter der Preſſe war, unter den andern gedruckten Pre- digten finden moͤchte. Jch weiß nicht, ob ein ſchwuͤlſtiger, und luxurieuſer Stylus, und ein hoch- traben- J 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0179" n="133"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und haͤlt noch eine andere <hi rendition="#aq">Oration:</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Maria conjungenda nunquam conjuncta, Roma-<lb/> num Imperium a Turcis & Gallis ſubjugandum<lb/> nunquam ſubjugatum:)</hi> eben wie den <hi rendition="#aq">Panegyri-<lb/> cum</hi> aus meinem eigenen Kopffe, ohne dazu em-<lb/> pfangene <hi rendition="#aq">Diſpoſition</hi> und <hi rendition="#aq">Materiali</hi>en. Wo du<lb/> mir die Thorheit zu gute haͤltſt, daß ich mich ſelbſt<lb/> mag ruͤhmen, ſo will ich ſagen, daß dieſe <hi rendition="#aq">Ora-<lb/> tion</hi> dem Herrn <hi rendition="#aq">Profeſſor</hi> noch mehr gefiel, als<lb/> die vorhergehende; indem er bey der <hi rendition="#aq">Cenſur</hi><lb/> das Urtheil faͤllete, daß, wenn einer auch 5.<lb/> Jahr auf der <hi rendition="#aq">Univerſit</hi>aͤt ſchon geweſen waͤre, er<lb/> eine ſolche <hi rendition="#aq">Oration,</hi> oder <hi rendition="#aq">Diſputation</hi> zu verferti-<lb/> gen kaum faͤhig ſeyn wuͤrde. <hi rendition="#aq">An.</hi> 1720. hielt ich<lb/> am 23. Sonntage nach <hi rendition="#aq">Trinitatis</hi> eine Predigt<lb/> in der Peters-Kirche allhier, von eben dieſer <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> terie,</hi> welche ich <hi rendition="#aq">Synthetice</hi> abhandelte, und<lb/> dieſe Schul-<hi rendition="#aq">Oration,</hi> ſo ich im 22. Jahre mei-<lb/> nes Alters gehalten, <hi rendition="#aq">ſtrenue</hi> ausſchrieb, und mir<lb/> ins Teutſche uͤberſetzte. Und ſiehe, ich erfuhr<lb/> nicht nur dazumahl, daß ſolche Predigt <hi rendition="#aq">Appro-<lb/> bation</hi> gefunden, ſondern es ließ mich auch nur<lb/> noch vor 3. Jahren ein gewiſſer Mann darum<lb/> anſprechen, mit Bezeugen, wie er ſolche gerne<lb/> haben, und noch einmal leſen, oder ſolche bey<lb/> meiner letzten Poſtille, ſo damahls unter der<lb/> Preſſe war, unter den andern gedruckten Pre-<lb/> digten finden moͤchte. Jch weiß nicht, ob ein<lb/> ſchwuͤlſtiger, und <hi rendition="#aq">luxurieuſ</hi>er <hi rendition="#aq">Stylus,</hi> und ein hoch-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch">traben-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [133/0179]
und haͤlt noch eine andere Oration:
Maria conjungenda nunquam conjuncta, Roma-
num Imperium a Turcis & Gallis ſubjugandum
nunquam ſubjugatum:) eben wie den Panegyri-
cum aus meinem eigenen Kopffe, ohne dazu em-
pfangene Diſpoſition und Materialien. Wo du
mir die Thorheit zu gute haͤltſt, daß ich mich ſelbſt
mag ruͤhmen, ſo will ich ſagen, daß dieſe Ora-
tion dem Herrn Profeſſor noch mehr gefiel, als
die vorhergehende; indem er bey der Cenſur
das Urtheil faͤllete, daß, wenn einer auch 5.
Jahr auf der Univerſitaͤt ſchon geweſen waͤre, er
eine ſolche Oration, oder Diſputation zu verferti-
gen kaum faͤhig ſeyn wuͤrde. An. 1720. hielt ich
am 23. Sonntage nach Trinitatis eine Predigt
in der Peters-Kirche allhier, von eben dieſer Ma-
terie, welche ich Synthetice abhandelte, und
dieſe Schul-Oration, ſo ich im 22. Jahre mei-
nes Alters gehalten, ſtrenue ausſchrieb, und mir
ins Teutſche uͤberſetzte. Und ſiehe, ich erfuhr
nicht nur dazumahl, daß ſolche Predigt Appro-
bation gefunden, ſondern es ließ mich auch nur
noch vor 3. Jahren ein gewiſſer Mann darum
anſprechen, mit Bezeugen, wie er ſolche gerne
haben, und noch einmal leſen, oder ſolche bey
meiner letzten Poſtille, ſo damahls unter der
Preſſe war, unter den andern gedruckten Pre-
digten finden moͤchte. Jch weiß nicht, ob ein
ſchwuͤlſtiger, und luxurieuſer Stylus, und ein hoch-
traben-
J 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |