Martens, Georg von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Vierter Band. Berlin, 1873.Anh. IV. Mohamedanische Rebellen und Nien-fei. trotz allen Einwendungen der americanischen Consuln in A-moiund Fu-tsau gefangen zu Lande nach Shang-hae. Beim Ueber- gang eines Flusses, hiess es nachher, sei durch eine plötzliche Hochfluth die Fähre umgeschlagen, der Abenteurer mit zehn Chinesen ertrunken. Der americanische Gesandte in Pe-kin drang auf Untersuchung, und die Leiche wurde ausgegraben, zeigte aber keine Spur von Gewalt. Das Ereigniss der Wasserfluth wurde constatirt, das zufällige Ertrinken aber auch dadurch nicht bewiesen. Die Miliz von Fu-kian war der Bewältigung von Tsan-tsau Des Tien-wan älterer Bruder Si-ta-kae, der in Se-tsuen Die mit dem Namen Nien-fei bezeichneten Rebellenhorden Anh. IV. Mohamedanische Rebellen und Nien-fei. trotz allen Einwendungen der americanischen Consuln in A-moiund Fu-tšau gefangen zu Lande nach Shang-hae. Beim Ueber- gang eines Flusses, hiess es nachher, sei durch eine plötzliche Hochfluth die Fähre umgeschlagen, der Abenteurer mit zehn Chinesen ertrunken. Der americanische Gesandte in Pe-kiṅ drang auf Untersuchung, und die Leiche wurde ausgegraben, zeigte aber keine Spur von Gewalt. Das Ereigniss der Wasserfluth wurde constatirt, das zufällige Ertrinken aber auch dadurch nicht bewiesen. Die Miliz von Fu-kian war der Bewältigung von Tšaṅ-tšau Des Tien-waṅ älterer Bruder Ši-ta-kae, der in Se-tšuen Die mit dem Namen Nien-fei bezeichneten Rebellenhorden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0445" n="431"/><fw place="top" type="header">Anh. IV. Mohamedanische Rebellen und <hi rendition="#k">Nien-fei</hi>.</fw><lb/> trotz allen Einwendungen der americanischen Consuln in <hi rendition="#k"><placeName>A-moi</placeName></hi><lb/> und <hi rendition="#k"><placeName>Fu-tšau</placeName></hi> gefangen zu Lande nach <hi rendition="#k"><placeName>Shang-hae</placeName></hi>. 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Anh. IV. Mohamedanische Rebellen und Nien-fei.
trotz allen Einwendungen der americanischen Consuln in A-moi
und Fu-tšau gefangen zu Lande nach Shang-hae. Beim Ueber-
gang eines Flusses, hiess es nachher, sei durch eine plötzliche
Hochfluth die Fähre umgeschlagen, der Abenteurer mit zehn
Chinesen ertrunken. Der americanische Gesandte in Pe-kiṅ drang
auf Untersuchung, und die Leiche wurde ausgegraben, zeigte
aber keine Spur von Gewalt. Das Ereigniss der Wasserfluth
wurde constatirt, das zufällige Ertrinken aber auch dadurch
nicht bewiesen.
Die Miliz von Fu-kian war der Bewältigung von Tšaṅ-tšau
nicht gewachsen; als aber 8000 Mann regulärer Truppen erschie-
nen, räumten die Tae-piṅ in der Nacht des 16. April 1865 die
Stadt und zerstreuten sich hart bedrängt in die Gebirge. Unter
einem »Kan-waṅ«, der sich, obgleich viel jünger, für den echten
Huṅ-džiṅ ausgab, zog eine starke Schaar nach Kuaṅ-tuṅ, wurde
aber bald auseinandergesprengt. Politische Bedeutung hatte nach
dem Fall von Nan-kiṅ keine dieser Horden; sie plünderten aber,
aus den Gebirgen hervorbrechend, noch Jahre lang häufig das
platte Land.
Des Tien-waṅ älterer Bruder Ši-ta-kae, der in Se-tšuen
auf eigene Hand operirte, wurde schon 1863 gefangen und hin-
gerichtet. Ein Theil seiner Truppen soll sich nach der Provinz
Kan-su zu den mohamedanischen Rebellen durchgeschlagen haben.
Die periodischen Aufstände in dieser und der vorwiegend von
Moslem bewohnten Provinz Šen-si, deren schwankende Grenzen
über die Grosse Mauer hinausreichen, nehmen oft bedeutende Aus-
dehnung an, ohne den Thron zu bedrohen. 1866 scheinen die
kaiserlichen Heere jene Rebellen über die Reichsgrenze in das von
Moslem bewohnte Land I-li gedrängt zu haben.
Die mit dem Namen Nien-fei bezeichneten Rebellenhorden
kommen meist aus dem Flussthal des Hoaṅ-ho. Der Gelbe Strom,
China’s Geissel, bricht häufig die Dämme seines über dem Spiegel
der Ebene liegenden Bettes und verwüstet weite Strecken; dann
überfluthen Zehntausende heimathloser Armen raubend und stehlend
die Nachbargebiete. Den Beraubten bleibt keine Wahl als sich
anzuschliessen; so wachsen die Horden lawinenartig und bezwingen
leicht die Miliz der Provinzen. Die Ebbe im chinesischen Staats-
schatz seit dem Opiumkrieg, welche die für die Deichbauten am
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